Pluto hat geschrieben:Lieber Rem, dann erkläre uns, wie du darauf kommst, dass Beten überhaupt etwas nutzt
Damit beweist Du gleich die Aussage von Rem. Warum sollte ich mich vor Atheisten rechtfertigen, wenn ich das Bedürfnis habe zu beten? Was heißt in diesem Zusammenhang eigentlich Nützlichkeit. Wenn es heilsam und hilfreich ist (im Sinne einer Psychohygiene) dann reicht das vollkommen. Darüber hinaus gibt es verschiedene Gebetsweisen, wie das wortlose kontemplative Gebet.
Halt an, wo läufst du hin? – Der Himmel ist in dir.
Suchst du ihn anderswo – Du fehlst ihn für und für.
… so sagte es der christliche Mystiker Angelus Silesius. Was meinte er damit? Die innere Einkehr und das stille Ausruhen in der Gegenwart Gottes. Das gibt dem Leben eine Dimension der Weite und Tiefe; und den göttlichen Frieden, der höher ist als alle Vernunft.
SamuelB hat geschrieben:Denkst du, dass Gebete von Gott eher erhört werden, wenn eine bestimmte Anzahl Gläubiger betet?
Ja. Wenn Menschen zusammen kommen, um zu meditieren und beten, um Gottesdienst zu feiern, dann erzeugen sie ein kollektives Energiefeld und ein gemeinsames Bewusstsein (Paulus nennt es ganz passend den mystischen Leib Christi

). Das funktioniert allerdings in beide Richtungen: Du kannst positive Gedanken teilen, was ihre Kraft vervielfältigt, aber ebenso negative Gedanken. Die Kirche ist nicht nur eine Institution, das ist eine sehr oberflächliche Sichtweise: sie ist ein heilbringendes Energiefeld.
Josi hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Rembrmerding hat geschrieben:Atheisten mögen es nicht, wenn nicht ihr Glauben im Mittelpunkt steht, [...].
[...].

Zudem hast du eine seltsame Vorstellung von Atheismus. Das ist gerade der NICHT-GLAUBE.
Genau; ein nicht vorhandener >theistischer< (!!!) Glaube.
Der (falsche) Gott des Atheismus ist das Nichts. Da ihr an das Nichts glaubt, seid ihr folglich gläubige Nihilisten. Dieses Wort gebrauche ich sehr selten, aber meiner Ansicht nach ist der Nihilismus die Ideologie des Antichristen, da er einen Menschen ohne Bezug zum Göttlichen hervorbringt, ohne wirkliche Hoffnung auf Sinn in Leben und Tod. Da bringt es auch nicht mehr viel, wenn man dem Nichts den Mantel des Humanismus umhängt, denn der Kaiser ist nackt.
"Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein." - Friedrich Nietzsche. Jenseits von Gut und Böse
Gustave Moreau: Herakles und die Lernäische Hydra, 1876
Warum also beten? Ein Gebet ist eine Brücke zwischen den Welten, ausgespannt zwischen Himmel und Erde, um uns über den Abgrund hinweg zu führen.
Das ist die spirituelle Macht des Gebets.
Durch Beten werden mehr Dinge bewirkt, als diese Welt sich träumen lässt. ~ Alfred Lord Tennyson