piscator hat geschrieben:Wo bitte, steht Lindner für die angebliche Spaltung der Gesellschaft? Weil er für Steuersenkungen plädiert?
Du weißt doch genau, dass die untersten 20% so gut wie keine Steuern bezahlen - das Geld wäre besser bei den Sozialabgaben spendiert, weil diese jeder zahlt.
piscator hat geschrieben: Oder dafür, dass junge Familien beim Erwerb von Wohnungseigentum von der Grunderwerbsteuer befreit werden sollen?
Das ist eine gute Idee.
piscator hat geschrieben: Ja, ich weiß, Linder will, das auch Reiche keinen Solidaritätszuschlag mehr bezahlen sollen. Und das geht aus sozialistischer Sicht schon mal gar nicht.
Da geht es eher drum, dass davon die oberen 10% um die 90% davon profitieren und "das Volk" nur sehr wenig davon hat - also Klientel-Politik.
piscator hat geschrieben:Frag doch lieber mal die SPD und die CDU, was sie dafür getan hat, die angebliche Spaltung der Gesellschaft zu vermeiden. Und die waren tatsächlich jahrzehntelang n der Regierungsverantwortung, nicht die FDP.
Stimmt - da hat man sich gegenseitig blockiert - aber immerhin.
piscator hat geschrieben:Warten wir dich einfach mal ein paar Monate, bis die SPD mit der CDU zusammen die Grundsteuer vergewaltigt. Dann wird es für die Immobilienbesitzer und in der Folge für die Mieter nochmals richtig teuer. Und das alles unter dem Deckmantel der Gerechtigkeit.
Das ist ein starkes Argument - letztlich wird das meiste durchgereicht.
Daran wird sich auch nichts ändern - deshalb kann man immer nur gucken, wie man die eine oder andere Spitze abschlagen kann. - Ginge es nach mir, würde man es eh anders machen: Man würde dann erst mal mit dem Unfug der sogenannten "Leistungs-Gesellschaft" aufhören (in diesem Tenor äußert sich übrigens auch Prof Sinn in seinem neuen Buch) und den Leuten klar machen, dass es Gerechtigkeit in dieser Welt nicht gibt.
Denn dann würden die Leute aufhören, sich wegen leistungs-ungerechter Geldverteilung aufzuregen (man kann ja trotzdem dagegen kämpfen - aber nicht mit diesem Argument) - und vor allem würde aufhören, "Leistungs-Feh-Ichkeit" (absichtlicher Schreibfehler - so gestelzt klingt das nämlich meistens) und "Geld" zu korrelieren. - Dasselbe gilt für den inzwischen vollkommen entstellten "Bildungs-" Begriff, der heute so gut wie uneingeschränkt der gesellschaftlichen " "Leistungs-Feh-Ichkeit", also dem Geld, verpflichtet ist. - Alles so krank.
Warum, frage ich Dich, stellen sich die obersten 10% nicht mal vor die Gesellschaft und sagen:
"Leute, wir arbeiten echt viel (vielleicht mehr als Ihr denkt, vielleicht auch weniger) und tun dies unter Umständen, die uns ausreichend Geld bringen, manchmal sogar viel oder gar sehr viel. - Außerdem sind nicht wenige unter uns, die soviel Vermögen haben, dass sie davon leben können, ihr Geld gewinnbringend verwalten zu lassen. - So ist es halt in der Welt, und wir wollen das auch gar nicht ändern. - Trotzdem wollten wir Euch mal sagen, dass wir schön wissen, dass viele unter Euch sind ebenfalls viele sind, die echt viel arbeiten (vielleicht mehr als wir denken, vielleicht auch weniger) - und dass Geld-Unterschiede oft überhaupt nichts mit Leistungsunterschieden zu haben. - Mit anderen Worten: Wir sind gar nicht so unterschiedlich, nur dass halt ein Teil von uns genug Geld haben - und das sind halt wir".
Das wäre heilsam ohne Ende und würde eine Menge sozialer Unbehaglichkeit wegnehmen.