Da würde Dir sogar Ratzinger zustimmen.Stromberg hat geschrieben:Nun, ich würde es jedenfalls weder als vernünftig noch als aufgeklärt bezeichnen, auf alten Aberglaube samt unüberprüfbarer willkürlicher Dogmen dazu zu setzen.

Aber doch nicht, wenn es um das Verständnis geistiger Schriften geht. - Wenn ich eine Wurst esse oder ein anderer eine Brücke baut, ist das was anderes.Stromberg hat geschrieben:Wir (nicht du, eh klar) wollen uns auch im naturwissenschaftlichen Rahmen bewegen
Aber doch nur aus Sicht Deiner Dogmatik - es gibt doch auch andere, die dieser NICHT folgen.Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Strittig ist nur der Bereich, die den geistigen Bereich berühren.
Dieser Bereich ist per se ganz und gar nicht strittig.
Doch - "Geist" und "Traum" ist genauso wenig dasselbe wie - um Münek zu zitieren - "Kuh" und "Sonntag".Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Gibt es irgend einen Grund daran zu zweifeln, dass dies universell gilt?
Wenn man Geist nicht als Produkt der Materie versteht
Es gibt keinen plausiblen Grund, eben das nicht zu tun.
DU spekulierst hier doch, wenn Du meinst "es gäbe sonst nichts". - ich spekulieren natürlich auch - aber ich WEISS, wenn ich es tue. - Zur Erinnerung: "Spekulation (von lateinisch speculari = beobachten) ist eine philosophische Denkweise zu Erkenntnissen zu gelangen, indem man über die herkömmliche empirische oder praktische Erfahrung hinausgeht und sich auf das Wesen der Dinge und ihre ersten Prinzipien richtet" (wik)Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Darüber hinaus sollte man nicht spekulieren.
Warum tust du es dann?
Genauso, wie Du Deine Version ("es gibt nur das") nur spekulieren kannst, ist auch meines eine Spekulation.Pluto hat geschrieben:Gegenfrage: Woher willst du wissen, dass es existiert, wenn es nicht empirisch belegbar ist?
Wobei ich keinem von uns unterstellen will, dass es willkürliche Spekulationen sind, da sie jeweils begründet sind - aber es bleiben "Spekulationen" im hohen Wortsinns der Philosophie (s.o.).
Nein - sogenannte "Wahrscheinlichkeiten" laufen hier leer, weil vollkommen unklar ist, woran sie sich bemessen sollen.Pluto hat geschrieben:Klar kann es falsch sein, aber die Wahrscheinlichkeiten sprechen dafür.
Bemessen sie sich an einem naturalistischen Weltbild, hast Du mit Deiner Version in puncto Wahrscheinlichkeit gute Karten - bemessen sie sich an einem geistigen Weltbild, ist Deine Version Staub.
Das kann sogar nötig sein. - Denn "Fortschritt" heißt nichts anderes, als dass etwas "fortschreitet" - qualitativ sagt das gar nichts.Pluto hat geschrieben:Wer das nicht tut, sondern an alten Behauptungen festhält, der läuft Gefahr falsche Erkenntnisse festzuschreiben die dann dem Fortschritt im Wege stehen.
Mit der hermeneutischen Vermutung, dass Materie Produkt von Geist ist (zur Erinnerung: Die andere hermeneutische Vermutung ist, dass Geist ein Produkt von Materie ist).Münek hat geschrieben:womit fangen denn die Herrschaften an?
Davon abgesehen, dass existentielle Fragen auch Sache der Philosophie sind (oder mal waren), gibt es dazu ganz sicher genug Literatur - es wurde hier auch schon mehrfach besprochen.Münek hat geschrieben:bisher sah sich die Theologie (die Philosophie kannst Du hier außen vor lassen) außerstande, die Plausibilität und Evidenz ihrer Glaubenshypothese eines seinen Sohn blutig opfernden Gottes auch nur annähernd aufzuzeigen.
Das ist nicht der Grund - der Grund ist, dass Deine Hermeneutik (stellvertretend für die, die Du vertrittst - also viele) nicht in der Lage ist, in transzendenten Kategorien zu denken. - Der Geist ist tot.
Um es mit (dem Atheisten) Heidegger zu sagen "Das Sein kommt auf der Ebene des Seienden ohne ein Seiendes nicht vor.“ - mit anderen Worten: Was der Mensch wahrnehmungsmäßig nicht in der Lage ist zu thematisieren, ist für ihn nicht existent - tot. - Und das ist in den 4 Generationen des 20. Jh. passiert.
Gemeint im Sinne des griechisch-kausalen Denkens - falls Du diese Stelle meinst ("Torheit" & Co).Münek hat geschrieben:Selbst unser Freund Paulus räumte ein, dass sein Evangelium alles andere als plausibel und evident war.
Gutes Zitat. - Du räumst also ein, dass es so etwas wie eine "punktuelle Präsenz" des Reiches Gottes gibt - richtig?Münek hat geschrieben:Präsentisch war die Gottesherrschaft lediglich punktuell - nämlich dann, wenn Jesus mit dem Finger (Geist) Gottes Dämonen austrieb (Lk. 11:20).
Zwei Fehler:Münek hat geschrieben:Vielleicht sollte man einfach mal der Versuchung widerstehen, Nicht-Falsifizierbares und damit Glaubensbeliebiges als Realität in den Raum stellen.
1) "Nicht-falsifizierbar" und "beliebig" sind zwei Paar Stiefel.
2) Diese Versuchung gibt es nicht, weil es den sog. "Glaubensentscheid" gibt.
zu 2)
Es scheint schwer verständlich zu sein, dass das, was "IST", unabhängig davon ist, ob man es anthropogen nachweist, spekuliert oder sogar keiner drüber nachdenkt. - Dem Sein ist das alles vollkommen egal in Bezug auf seine Existenz.
Wenn also Ratzinger oder sonstwer von der Realität Gott spricht, dann deshalb, weil er vorher klar gemacht hat, dass er glaubt (und nicht weiß), dass es ihn gibt - aber damit MACHT er diese Realität nicht.