Alles Teufelszeug? VIII

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Kingdom
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#1211 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Kingdom » Mi 7. Feb 2018, 18:14

Pluto hat geschrieben: Im Vornherein zu setzen, es gäbe so was wie Götter, ist auf jeden Fall der falsche Weg, wenn man wirklich an der Wahrheit interessiert ist.

Das kann nicht gut gehen Pluto. Ein Buch bei dem es sich vor allem um die Beziehung Mensch - Gott geht, wird man wohl nie Historisch Weltlich gesehen an ein Ziel gelangen. Darum dieser endlos Thread hier.

Ob die Lazarus Geschichte stimmt oder nicht werden sie nie herausfinden. Ob die Kraft die Lazarus von den Toten erweckt hat, heute real und erlebbar mitten unter uns weilt, die kann man eben auch nicht beweisen, wenn sich die eine Seite standhaft verweigert den Anleitungen zu folgen, wie man ans Ziel käme.

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Münek
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#1212 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Münek » Do 8. Feb 2018, 14:42

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Die Behauptung beispielsweise, Jesus habe einen in Verwesung übergegangenen, bereits stinkenden Leichnam (Lazarus) wieder zum
Leben erweckt, hält historischer Forschung mit Sicherheit nicht stand.
Stimmt - historisch-methodisch können solche Fälle nicht Ergebnis sein. - Aber das hilft uns auch nicht weiter bei der Frage: "Was ist nun WIRKLICH geschehen?".
Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Erfindung des Evangelisten Johannes.

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#1213 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » Do 8. Feb 2018, 15:40

Münek hat geschrieben:Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Erfindung des Evangelisten Johannes.
Möglich - ich halte dies wirklich für durchaus möglich - aber: Aus spiritueller Sicht lautet die Frage vielmehr, ob Johannes auf etwas verweist, was historisch in der Macht Jesu war, WENN er göttlich war.

Es kommt immer aufs Selbe heraus: Wenn Jesus nur menschlich war, hast Du mit Deiner Hermeneutik vermutlich recht - wenn Jesus auch göttlich war, habe ich mit meiner Hermeneutik recht. - WER recht hat, lässt sich historisch-kritisch nicht klären - es lässt sich auch nicht spirituell klären. Einzig die Frage, was bei Jesus der Fall war (was eben nicht falsifizierbar ist), ist entscheidend.

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#1214 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Münek » Do 8. Feb 2018, 16:45

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist gewiss keine Definitionssache. Die Definition für "Ergebnisoffenheit" sollte eigentlich feststehen.
So einfach ist es nicht. - Wie auch immer: In DEINER Definition wäre die HKM NICHT ergebnisoffen.
Wat??? Nie im Leben.

:lol: :lol: :lol:

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Sie ist nicht ergebnisoffen, weil sie bei ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit den Glauben an Götter, Teufel, Engel, Dämonen, Höllen- und Himmelfahrt, Totenauferstehung etc. nicht berücksichtigt?
Falsche Begründung.
Nö - glaubensbasierte Exegese beruht auf dem Glauben an den Bibelgott, Teufel, Geistern, Engel, Dämonen, Präexistenz und Sühne-
tod Jesu, Höllen- und Himmelfahrt, Totenauferstehung, ewiges Leben nach dem Tod etc. Mit diesem Glaubenshokuspokus kannst
Du die historisch-kritische Exegese jagen.


closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Ich meine Ergebnisoffenheit im eigentlichen Sinne - ohne ergebniseinschränkende Apriori-Annahmen und Setzungen.
Genau das geht aber nicht, wenn man bis in den Bereich des descartschen radikalen Skeptizismus denkt.
Dann solltest Du Descartes aus dem Spiel lassen. Die historisch-kritische Exegese als ergebnisoffen arbeitende wissenschaftliche Diziplin kommt OHNE Apriori-Annahmen und Glaubenssetzungen aus. Das ist - wie Du inzwischen weißt - auch die Auffassung der "Päpstlichen Bibelkommission".

closs hat geschrieben:Wenn man es wie Ratzinger versteht, meint er, dass es keine interpretative Hermeneutik gibt, sondern lediglich sachliche Beobachtung und Beschreibung.
Du glaubst wirklich, Ratzinger vertrete die absurde Behauptung, die Interpretation (= Exegese, Auslegung) biblischer Texte sein NICHT Aufgabe der historisch-kritischen Exegese? Jetzt komme mir bloß nicht wieder mit Deiner glaubensbasierten "geistigen" Auslegung.

closs hat geschrieben:er erwartet also weder "Jesus hatte eine Naherwartung" noch "Jesus hatte KEINE Naherwartung".
Du glaubst doch selbst nicht, dass Ratzinger so etwas erwartet. Wie kommst Du bloß auf diesen Blödsinn? Im Übrigen wäre es bedeutungslos, was Ratzinger von der HKM erwartet.

closs hat geschrieben:sondern offenbar überhaupt keine geistige Bewertung, da für ihn die HKM unerläßlich FÜR das Schriftverständnis, nicht aber das Schriftverständnis selbst ist.
Die historisch-kritische Exegese hat mit einer "geistigen" (= spirituell-transzendenten) Textauslegung nun wirklich NICHTS am Hut - da rein glaubensbasiert und unwissenschaftlich.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Diese unredlichen Abwehrmechanismen sind mir hier im Forum schon häufiger begegnet - und ich habe dies oft beanstanden müssen.
Ich glaube wirklich, dass Du da was verwechselst.
So - was verwechsle ich denn?

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Nein - ich meine damit das typische reflexhafte Abwehrverhalten von Gläubigen (= nicht zur Kenntnis nehmen wollen, ausblenden, verdrängen), wenn sie mit Sachverhalten und Tatsachen konfrontiert werden, die ihrem Glauben diametral entgegen stehen.
Auch DAS gibt es - auch ich ärgere mich oft genug darüber (mit meinen Theologenfreunden zusammen) über die Unart mancher Theologen, irgendwann den Schleier des göttlichen Geheimnisses runterzulassen, statt zu Ende zu denken.
Eben - da geht es nämlich los mit dem "sich-selbst-in-die-Tasche-zu-lügen".

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:In der Tat - die eine Seite geht historisch-wissenschaftlich vor, die andere Seite ignoriert deren Ergebnisse - und glaubt den überlieferten Glaubenszeugnissen von göttlich veranlassten Geschehnissen..
Deine Gegenüberstellung von "Wissenschaftlichkeit" und "Nicht-Wissenschaftlichkeit" in diesem Kontext setzt "Wissenschaft" letztlich an den Katzentisch.
Ach was. Der Glaube (Setzung) an Wunder und göttliche Eingriffe hat NICHTS mit Wissenschaft zu tun.

closs hat geschrieben:Es wäre also für alle besser, wenn Du erkennen würdest, dass es nicht an "Wissenschaftlichkeit" liegt, sondern an den unterschiedlichen Hermeneutiken - beide untersuchen schlicht und einfach die Wirklichkeit Jesu mit unterschiedlichen Hermeneutiken.
Nein - Glauben und Wissenschaft stehen sich unüberbrückbar gegenüber.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Klingelt da was? - Falls nicht: Die HKM bringt nicht DAS Textverständnis, sondern ist unerläßlich FÜRS Textverständnis.
Ich sehe da keinen Unterschied.
Hm - da ist schon ein großer Unterschied.
Nein - Du betreibst kleinliche Wortklauberei, um die HKM abzuwerten.

closs hat geschrieben:Wie auch immer: Wenn es der HKM nur um das Verständnis der Verfasser geht, spielt das keine Rolle. - Aber dann müssen Sachen weg wie "Jesus HATTE eine Naherwartung". - Dann kannst Du ja nur meinen "Nach HKM-Sicht glaubten die Jünger an eine Naherwartung Jesu".
Nein - die historisch-kritische Exegese legt die für authentisch angesehene BOTSCHAFT Jesu zum nahen Gottesreich aus, die er und seine Jünger landauf landab dem Volk verkündigten - mit dem Ergebnis, dass Jesus sich GEIRRT hat, weil Gott seine Königsherrschaft auf Erden für jedermann erkennbar NICHT angetreten hat.

Da helfen auch keine aus Hilflosigkeit geborene, gewaltsame Textumdeutungen weiter. Diese sind leicht durchschaubar. Auf Jesu Irrtum folgte dann der Irrtum der Urchristen, die nachweislich von der nahen Parusie des richtenden Menschensohnes ausgingen. Wir haben es hier mit zwei Irrtümern zu tun.

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#1215 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Münek » Do 8. Feb 2018, 16:52

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Es handelt sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um eine Erfindung des Evangelisten Johannes.
Möglich - ich halte dies wirklich für durchaus möglich.
Es steht jedem frei, zu glauben, an wen oder was er will.

Aber den Verwesungsprozess eines schon vier Tage alten, bereits stinkenden Leichnams rückgängig zu machen, dürfte auch einen "Gott" vor unüberwindliche Schwierigkeiten stellen. Es sei denn, Jesus wäre ein echter Zauberer gewesen. Die können bekanntlich ALLES.
:)

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#1216 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » Do 8. Feb 2018, 17:17

Münek hat geschrieben:Wat??? Nie im Leben.
Doch - Du scheinst "ergebnisoffen" universal zu meinen - und das geht innerhalb einer Hermeneutik nicht - und die hat auch die HKM, sobald sie interpretiert.

Münek hat geschrieben: Die historisch-kritische Exegese als ergebnisoffen arbeitende wissenschaftliche Diziplin kommt OHNE Apriori-Annahmen und Glaubenssetzungen aus. Das ist - wie Du inzwischen weißt - auch die Auffassung der "Päpstlichen Bibelkommission".
Und Du hast noch nicht verstanden, dass dies nicht für hermeneutische Interpretationen gilt wie "Jesus HATTE eine Naherwartung". - Es ginge beobachtend und beschreibend für den Satz "Anscheinend hatte Textverfasser x diese Meinung zur Zeit seiner Abfassung des Textes y".

Vergiss nicht: Du betonst ständig, dass die HKM sich um die REZEPTIONS-Authentizität kümmert. - Und selbst dann kann die HKM nur bedingt die Meinung der Verfasser wiedergeben, da die HKM nach Deinen Worten kritisch-rational denkt, also alles beiseite lassen MUSS, was spirituell ist. - Sie kann sagen "Damals hat man Transzendendes geglaubt", aber sie kann unter diesen kritisch-rationalen Bedingungen nicht nachvollziehen, was diese eigentlich bedeutet.

Münek hat geschrieben:Du glaubst wirklich, Ratzinger vertrete die absurde Behauptung, die Interpretation (= Exegese, Auslegung) biblischer Texte sein NICHT Aufgabe der historisch-kritischen Exegese?
Im geistige Sinne vertritt der sehr wohl diese ganz und gar nicht absurde Meinung - weshalb er doch will, dass sich die HKM für das Geistige öffnet, damit sie autorisiert wird, das zu tun, was sie tut (nämlich ins Geistige hinein interpretieren).

Münek hat geschrieben: Im Übrigen wäre es bedeutungslos, was Ratzinger von der HKM erwartet.
Es hat insofern etwas mit der HKM zu tun, als dass sich damit entscheidet, welche Rolle die HKM innerhalb der Theologie spielen kann - für das Innenleben der HKM ist es irrelevant, da stimme ich Dir zu.

Münek hat geschrieben:Die historisch-kritische Exegese hat mit einer "geistigen" (= spirituell-transzendenten) Textauslegung nun wirklich NICHTS am Hut
Eben - mit dieser Hermeneutik schränkt sie sich ein - wie es andere Exegesen auf andere Art ebenfalls tun.

Münek hat geschrieben: da rein glaubensbasiert und unwissenschaftlich.
Zu diesem Schluss kommt man nur bei einem verunglückten Wissenschafts-Verständnis. - Immer noch die meisten Wissenschaftler verstehen Wissenschaft als ein ganz bestimmte Untersuchungsart nach nachvollziehbaren Regeln. - Auf WELCHER Hermeneutik und aus WELCHER Perspektive man forscht, ist irrelevant.

Münek hat geschrieben:Eben - da geht es nämlich los mit dem "sich-selbst-in-die-Tasche-zu-lügen".
An DIESEM Punkt hast Du recht - glaube ja nicht, dass ich mit allen einverstanden bin, was von der Theologie kommt.

Münek hat geschrieben:Nein - Glauben und Wissenschaft stehen sich unüberbrückbar gegenüber.
Nach wie vor richtig - aber gleichzeitig vollkommen irreführend. - Keine Theologe arbeitet wissenschaftlich, um seine Setzungen zu "beweisen". - Genauso wenig wie die HKM wissenschaftlich arbeitet, um IHRE Setzungen/Perspektive zu zu "beweisen". - Beide arbeiten auf Basis von etwas, aber nicht um diese Basis zu untersuchen.

Wollte dies die HKM tun, würde sie anhand der Bibel erforschen, ob ihr kritisch-rationaler Ansatz oder ihre Bezeichnung von Wundern nicht als reale Größen, sondern als "Legenden" der richtige ist. - Das tut sie aber nicht - sie forscht AUF dieser Basis, aber untersucht diese Basis nicht. - Genau so ist es in der Theologie.

Münek hat geschrieben: Du betreibst kleinliche Wortklauberei, um die HKM abzuwerten.
Oh nein - unterschätze nicht die Feinheit der Ratzinger-Formulierungen. - Wenn er sagt, die HKM habe die Möglichkeit, sich dem Geistigen zu öffnen, meint er damit: "Ihr tut es nicht" - es ist also eine Kritik. - Wenn Ratzinger sagt, die HKM sei unerläßlich FÜR das Textverständnis, meint er damit: "Ihr seid NICHT die Hoheiten des Textverständnisses, sondern die Basis dafür, was andere machen, die geistig interpretieren".

Münek hat geschrieben:Nein - die historisch-kritische Exegese legt die für authentisch angesehene BOTSCHAFT Jesu zum nahen Gottesreich aus, die er und seine Jünger landauf landab dem Volk verkündigten - mit dem Ergebnis, dass Jesus sich GEIRRT hat, weil Gott seine Königsherrschaft auf Erden für jedermann erkennbar NICHT angetreten hat.
Richtig - das ist IHRE Auslegung aus IHRER Hermeneutik, die dem HEUTE üblichen Denken entspringt.

Münek hat geschrieben:Auf Jesu Irrtum folgte dann der Irrtum der Urchristen
Im Zuge dieser Hermeneutik kann man es so weiterspinnen - aber es kann in der Wirklichkeit ganz anders gewesen sein - dies zu erklären, sind andere Hermeneutiken da.

Münek hat geschrieben:Es steht jedem frei, zu glauben, an wen oder was er will.
Richtig - und oft sind zugrunde liegende Hermeneutiken die Basis, auf der man sich Glaubensbilder macht - egal ob in der Theologie oder in der HKM.

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#1217 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Scrypton » Do 8. Feb 2018, 18:04

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben: Du mast 'dagegen' halten dass das nicht so sei, schließlich sei historisch ja belegt dass es damals einen Wanderprediger gab der so hieß und der gekreuzigt wurde. Spielt nur keine Rolle insofern dass die willkürliche Fantasie ja genau darin besteht, in diesen Wanderprediger etwas göttliches hinein zu zaubern
Das tut ja niemand. Es steht so von Beginn an in den Texten.
Falsch. Natürlich tust du das und jeder andere Gläubige auch. Dass ihr euch dabei auf die Bibel beruft tut dabei überhaupt nichts zur Sache, denn ob diese willkürliche Mär von Dogmen nun von euch oder an erster Stelle von den Verfassern der Bibel behauptet werden nimmt sich letztlich gar nichts. Behauptung bleibt Behauptung, Willkür bleibt Willkür. Ist ja nun nicht so, als wäre die Bibel das einzige Büchlein welches einen Gott postuliert und auch nicht das einzige Büchlein das sich als von Gott gegeben|inspiriert darstellen möchte.
Ein Zirkelschluss wäre es nun zu sagen, die Darstellungen in der Bibel wären richtig weil... nun weil sie eben in der Bibel stehen. Dass du nun speziell das Buch im Mittelpunkt deines privaten Glaubens als unantastbar Wahr hältst mag zwar ganz drollig sein, ein Argument ist es aber mitnichten.

Roland hat geschrieben:steht heute, mehr als 100 Jahre und zig Hypothesen später, in Lehrbüchern etwa Folgendes: "Wie sind Zellen entstanden? Von allen bedeutenden Fragen, die Biologen stellen, wird diese wahrscheinlich am ehesten unbeatwortet bleiben."
In diese Aussage interpretierst du Dinge hinein die da nicht stehen; vielleicht würde es sich empfehlen das gesamte Werk selbst mal zu lesen.
Dass Leben aus chemischen Reaktionen hervorgegangen ist und vor allem wie das gehen >könnte< insofern, dass es a) diese Reaktionen gibt und es b) nichts rational begründbares gibt was (in Form von "kann nicht sein") dagegen sprechen würde ist mehr oder weniger sicher. Deine hier zitierte Aussage macht nur eines deutlich, nämlich dass wir nie eindeutig feststellen werden wie das Leben wie wir es kennen entstanden ist. Denn auch wenn es uns im Labor gelingt diesen Prozess zu beobachten, oder gerne auch auf einem fremden Planeten, bedeutet das nicht dass es hier auf der Erde ebenso entstanden ist.

Dazu bräuchten wir dann wirklich eine Zeitmaschine.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben: Das ist etwas völlig anderes als von dir angedeutet und zeigt auch, dass es eben keine unsichtbaren Wundermagier benötigt um die Welt wie sie ist zu erklären.
Aber es gibt eben noch eine weitere "faszinierende Möglichkeit"
Nur in deiner Fantasie.
In der Realität sind keinerlei unsichtbare allmächtige Wunderwesen wie Götter festzustellen. Selbstorganisation hingegen ist festzustellen.
Ich entscheide mich für die Plausibilität, bin einfach kein Fan von geglaubten Wesenheiten. Sorry. :)

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben: … auf der anderen Seite ist empirisch immer und immer wieder empirisch zu sehen, dass durch Selbstorganisation Etwas und auch Neues entstehen kann
Nein
Doch. Empirisch bestätigt.
:lol:

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben: In Prozessen der Selbstorganisation werden höhere strukturelle Ordnungen erreicht..."
Im selben Artikel wird als Beispiel das Rippelmuster in Sanddünen genannt.
Tja, Selbstorganisation gibt es eben nicht nur in der Biologie.
So ein phöser Artikel, dass der es wagt auch auch noch andere Bereiche zu benennen. Pfui.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben: Sterne können bei ihrem 'Tod' neue Elemente hervor bringen die vorher nicht vorhanden waren.
Wenn ich kakaohaltiges Pulver in Milch verrühre, entsteht ein Kakao-Getränk, das auch vorher nicht vorhanden war. Aber die Bestandteile desselben natürlich schon.
Das ist dann aber bei der Entstehung zum Lebendigen auch nicht anders; tote Materie als auch Organismen bestehen immer noch aus Protonen, Elektronen... du verstehst dein Dilemma im stetigen Positionswechsel deiner 'Argumentation'? Nicht?
Egal, dacht ich mir schon.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben: Organismen können neue genetische Informationen durch Punktmutationen und Genduplikationen hervor bringen.
Was maximal zu Variation bereits vorhandener Organe führt
Falsch. Was verstehst du nicht an >neuer genetischer Informationen<? Dass neue Informationen dein gesteckter Rahmen reiner Variation überhaupt nicht juckt willst du wohl nicht verstehen.
Aber natürlich irren sich praktisch 99% aller Biologen und Genetiker weil: Muss ja, schließlich steht in der Bibel dass Gott alles ganz anders machte wa?
Ohne Worte. :lol:

Roland hat geschrieben:Pasteur hat aber empirisch nachgewiesen: Leben entsteht so nicht!
Schon wieder falsch.
Pasteur hat nur empirisch nachgewiesen, dass Leben nicht so entsteht wie er versucht hatte es entstehen zu lassen.

Roland hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:
Roland hat geschrieben: Im Anfang war das Wort, die Information, und nicht tote Materie.
Information benötigt einen Träger.
Kennst du Information ohne Träger? Also ich nicht!
Blöd gelaufen.
Primär ist aber die Information und sekundär der Träger.
Behauptung die du beweisen müsstest. Also: Kennst du eine Information ohne Träger?

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#1218 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Scrypton » Do 8. Feb 2018, 19:11

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Willkürliche Glaubensinhalte können nie Basis einer wissenschaftlichen Untersuchung sein.
Falsch.
Nein, richtig: Willkürliche Glaubensinhalte können >niemals< und ob dir das gefällt oder nicht niemals die Basis einer wissenschaftlichen Untersuchung sein.

closs hat geschrieben:Egal, ob "willkürlich" oder "nicht willkürlich"
Eben nicht egal. Im Gegenteil ist es durch und durch unwissenschaftlich, Ergebnisse auf Basis willkürlicher Behauptungen zu erzielen.

closs hat geschrieben:Man kann Fragestellungen so untersuchen, dass diese Untersuchungen wissenschaftlichen Standards entspricht
Genau das kann man so eben nicht. Wie Wissenschaft funktioniert, davon hast du klar erkennbar nicht den Hauch einer Ahnung und verlangst nun allen Ernstes, deine Mär als Wissenschaft verstanden zu haben.
Man kann Fragestellungen auf Annahmen aufbauen, ja (man nennt das Thesen|Hypothesen), und man kann dann nach wissenschaftlichen Standards untersuchen ob eben diese Annahmen zutreffend sind oder nicht. Das ist aber etwas komplett anderes als deine Zirkelschlussverfahren, in denen deine willkürlichen Dogmen mitnichten untersucht werden.

Darum noch einmal: 'Ergebnisse' auf Basis willkürlicher Behauptungen sind per se niemals wissenschaftlich. Und sie können auch nicht nach wissenschaftlichen Standards untersucht werden, das würde nämlich zwingend erfordern die willkürliche Behauptung selbst mit wissenschaftlichen Standards zu untersuchen. Und das geht ganz einfach nicht.

closs hat geschrieben:dass deren Ergebnisse logisch und argumentativ als widerspruchsfei nachgewiesen werden können.
Zirkelschlüsse sind in sich immer widerspruchsfrei, das hat aber mit einem Nachweis ebenso wenig zu tun wie mit Wissenschaft. Nämlich gar nichts.
Wenn das Dogma gesetzt wird, dass Jesus göttlich ist, dann folgt daraus natürlich, dass sich Jesus nicht irren kann und so weiter und so fort.
Wenn ich setze, dass Hitler von Gott beauftragt wurde, dann folgt daraus natürlich, dass er richtig gehandelt hat und so weiter und so fort.
Wenn ich setze, dass mein Nachbar göttlich ist, dann folgt daraus natürlich, .... und so weiter und so fort.

Nun hättest du es gerne so, dass, wenn ich alle diese Dinge >nicht< setze, damit ebenfalls etwas setze. Das ist dein Irrtum.

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:In 'Mein Kampf' beschreibt Hitler, im Auftrag Gottes zu handeln. Es wäre völlig absurd, die Texte auf Basis der Hermeneutik zu untersuchen, dass dem tatsächlich so ist.
Stimmt, sehe ich genauso.
Na also.

closs hat geschrieben:
Stromberg hat geschrieben:Das sagt aber auch kein Wissenschaftler oder Historiker und setzt daher auch nichts.
Das ist das Elend mit Euch Burschen: Ihr macht eine Setzung nach der anderen
Das tun wir auch nicht, selbst die millionste Wiederholung deiner absurden Behauptung könnte unmöglich etwas daran ändern.
Hast du die Begründung meiner Aussage abgeschnitten, weil du sie argumentativ einfach nicht entkräften kannst oder woran liegts? Tatsächlich hast du mit einer Verdreherei sogar versucht, den Historikern eine Aussage mit einer Setzung unter zu jubeln. Vollständig sieht das samt deiner vorausgegangenen Aussage so aus:

closs hat geschrieben:Wenn man bspw. sagt (und man darf das) "Wir untersuchen die Bibeltexte so, als seien sie ganz normale antike Texte, und wollen herausfinden, was wir nach der von geübten Methodik herauslesen können", dann ist das eine "Setzung".
Das sagt aber auch kein Wissenschaftler oder Historiker und setzt daher auch nichts.
Historiker untersuchen Texte. Biblische Texte, griechische Texte, Texte von Mayas und Inkas. Viele Texte. Das Schema, das Vorgehen, also die Methodik insgesamt ist dabei immer gleich und bei >allen< diesen wird auch nichts gesetzt. Einschließlich bei den Bibeltexten.

Speziell bei der Bibel ganz plötzlich >anders< zu Verfahren als bei allen sonstigen Texten weltweit, das wäre wiederum willkürlich, wissenschaftlich unbegründet und damit weiterhin unwissenschaftlich.

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#1219 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von Scrypton » Do 8. Feb 2018, 19:14

Münek hat geschrieben:
closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Das ist gewiss keine Definitionssache. Die Definition für "Ergebnisoffenheit" sollte eigentlich feststehen.
So einfach ist es nicht. - Wie auch immer: In DEINER Definition wäre die HKM NICHT ergebnisoffen.
Wat??? Nie im Leben.
Ach, closs meint immer er könne uns irgendwelche Definitionen unterschieben.
Sven hat er zuletzt versucht irgendeine absurde Definition von Zirkelschluss als >SEINE< Definition unterzuschieben. Dabei ist er hier so ziemlich der einzige, dem es am Definitionsverständnis so oft und so sehr mangelt.

Wirkt wirklich etwas verirrt|verwirrt. :D

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#1220 Re: Alles Teufelszeug? VIII

Beitrag von closs » Do 8. Feb 2018, 20:38

Stromberg hat geschrieben:Nein, richtig: Willkürliche Glaubensinhalte können >niemals< und ob dir das gefällt oder nicht niemals die Basis einer wissenschaftlichen Untersuchung sein.
Könntest Du Dir mal angewöhnen, meine Antworten sinngerecht zu wiederholen? - Meine Antwort war sicherlich, dass es falsch wäre zu unterstellen, dass es darum ginge. - Bitte zitiere den Kontext, dann reden wir weiter.

Stromberg hat geschrieben:Im Gegenteil ist es durch und durch unwissenschaftlich, Ergebnisse auf Basis willkürlicher Behauptungen zu erzielen.
"Willkürlich" gemessen woran? - Auch hier: Ich habe absichtlich "willkürlich"/"unwillkürlich" in " " geschrieben, um zu zeigen: "Was soll dieses Wort?".

Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Man kann Fragestellungen so untersuchen, dass diese Untersuchungen wissenschaftlichen Standards entspricht

Genau das kann man so eben nicht. Wie Wissenschaft funktioniert, davon hast du klar erkennbar nicht den Hauch einer Ahnung und verlangst nun allen Ernstes, deine Mär als Wissenschaft verstanden zu haben.
Da bist Du wieder mal auf Kosten anderer arrogant - "Wissenschaft" wird sehr wohl in weiten Kreisen wie bei wik verstanden:
"Mit Wissenschaft ist auch der methodische Prozess intersubjektiv nachvollziehbaren Forschens und Erkennens in einem bestimmten Bereich gemeint, der ein begründetes, geordnetes und gesichertes Wissen hervorbringt".

Wobei hier wichtig ist, dass "Wissen" wissenschafts-theoretisch nicht absolutes Wissen, sondern systemisches Wissen ist ("Wissen" im Sinne der Rahmenbedingungen/des Modells). - Falls Du meinen solltest, dass Wissen eine absolute Größe ist, hast Du was verpennt.

Stromberg hat geschrieben: 'Ergebnisse' auf Basis willkürlicher Behauptungen sind per se niemals wissenschaftlich.
Ist es eine "wissenschaftliche" Aussage, dass Geist Folge von Materie ist? - Ganz sicher wäre dies eine willkürliche Behauptung.

Stromberg hat geschrieben:Das sagt aber auch kein Wissenschaftler oder Historiker und setzt daher auch nichts.
Und dann wiederholst Du diesen Satz in anderen Worten:
Stromberg hat geschrieben:Historiker untersuchen Texte. Biblische Texte, griechische Texte, Texte von Mayas und Inkas. Viele Texte. Das Schema, das Vorgehen, also die Methodik insgesamt ist dabei immer gleich und bei >allen< diesen wird auch nichts gesetzt. Einschließlich bei den Bibeltexten.
Was soll ich davon halten?

Stromberg hat geschrieben:Speziell bei der Bibel ganz plötzlich >anders< zu Verfahren als bei allen sonstigen Texten weltweit, das wäre wiederum willkürlich, wissenschaftlich unbegründet und damit weiterhin unwissenschaftlich.
Falsch - es wäre NICHT willkürlich, sondern logische Folge der Hermeneutik, dass Jesus göttlich sei. - Natürlich kann man die Norm-Methodik auf Grund der Norm-Hermeneutik ebenfalls verwenden - gut so: Denn dann sieht man, wo die Ergebnisse beider Hermeneutiken übereinstimmen oder nicht.

Stromberg hat geschrieben:Sven hat er zuletzt versucht irgendeine absurde Definition von Zirkelschluss als >SEINE< Definition unterzuschieben.
Richtig - Sven verwechselt mit Tatkraft "Beweisfehler" und "hermeneutische Argumentation" - Du auch?

Stromberg hat geschrieben:Dabei ist er hier so ziemlich der einzige, dem es am Definitionsverständnis so oft und so sehr mangelt.
Nee - ich mache nur nicht bei Eurem orwellschen Neusprech-Theater mit.

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