traydor hat geschrieben:Aus den entsprechenden Bibelstellen geht es doch eindeutig hervor, dass der Mann der Frau übergeordnet ist, das ist doch gar keine Frage und auch gar nicht verwunderlich, da die Bibel den kulturellen Gegebenheiten ihrer Zeit Rechnung trägt. Wenn hier aufgeklärte Christen versuchen diesen Fakt weg zu argumentieren ist das ein hilfloser Versuch, den Glauben mit Gewalt mit offensichtlichen Fakten zu versöhnen.
Vielleicht haben die aufgeklärten Christen ganz einfach mehr
Grundlagenforschung betrieben und lesen von daher
genauer, weshalb sie nicht so krasse Fehlinterpretationen in die Welt setzen, durch die Gläubige verletzt, benachteiligt, versklavt... und interessierte Nichtchristen in die Flucht geschlagen und wirksam vergrault werden.
"
Der Mann ist das Haupt der Frau"- o.k., das steht in der Bibel.
Aber was ist damit gemeint?
Überall, wo "Haupt" steht, im NT, ist nicht "Autorität ausüben im Sinne von Herrschen" gemeint (kyrios) , sondern "Haupt" (kephale) in der Bedeutung von "Ursprung, Quelle, Erhalter, Förderer".
Wenn man kyrios
einfordert statt kephale
zu leben... dann ist das schlicht und einfach falsch. Ein selbst gewählter "Gottesdienst", die Kultivierung des fleischlichen Egos, also genau das Gegenteil von dem, was GOTT uns durch Jesus hat ausrichten lassen:
Lk. 22,24-26. Diese falsche Basis/ Marschrichtung bremst m.E. den Segen Gottes aus, und zwar überall da, wo "Unterordnung" schroff eingefordert wird mit der Begründung: "Ich bin (z.B.) ein Mann/ der Pastor... und dir/ euch "übergeordnet", also habe ich
Recht" und ihr müsst mir gehorchen.
Natürlich sind Mann und Frau gleichberechtigt und gleich viel wert, die Bibel sagt dies aber genau nicht aus (Der Mann ist das Haupt der Frau

) und beweist damit ein weiteres Mal, dass sie unmöglich das Wort eines Gottes sein kann, der so groß ist, dass er das Universum ex nihilo geschaffen hat. Die modernen Christen können aber nicht zugeben, dass die Bibel hier völlig daneben liegt, da sie damit ihre Glaubensgrundlage in Frage stellen würden.
Nein, das biblische Prinzip ist völlig in Ordnung. WENN es so gelehrt und angewandt wird, wie es von GOTT gemeint ist.
"Unterordnung" ist der nächste gerne oder gezielt mißverstandene Begriff.
Im Griechischen hat das Wort für "unterordnen" mehrere Bedeutungen.
Im Neuen Testament tritt hypotasso in drei Formen auf:
Aktiv: In dieser Form bedeutet es „jemand in Unterordnung bringen“, d.h. jemand unterwerfen. Eph 1,22: „Und alles hat er seinen Füßen unterworfen und ihn als Haupt über alles der Gemeinde gegeben.“ Phil 3,21: „... nach der wirksamen Kraft, mit der er vermag, auch alle Dinge sich zu unterwerfen.
In der Passiv-Form bedeutet das Verb: „jemand unterworfen werden“. Röm 8,20: „Denn die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen worden.“
Im Griechischen gibt es noch eine dritte Form, das Medium. Hier bedeutet hypotasso: „sich unter jemand einordnen“, „sich unterwerfen“, „sich fügen“. Das ist für uns die interessanteste Form, denn sie hat einen Aspekt der Freiwilligkeit. Lk 2,51: „Und er ging mit ihnen hinab und kam nach Nazareth, und er war ihnen untertan.“
Quelle
Interessanterweise wird im NT in den einschlägigen Stellen nie die aktive Form gebraucht.
Folglich meint das NT ausnahmslos eine
freiwillige Unterordnung, die nicht eingefordert werden kann oder darf, sondern aus freien Stücken erfolgen sollte. Aus Überzeugung sozusagen.
Das von Paulus genannte Vorbild Jesus HAT überzeugt. Durch sein Wesen, seine Haltung, seine Worte und Taten.
Wer nun anhand des biblischen Bildes "
Jesus= das Haupt der Gemeinde" von Frau, Kindern, Gemeindemitgliedern oder sonstigen Menschen Unterordnung erwartet und verlangt, der möge doch bitte... zuerst mal denselben Weg gehen wie Jesus, das wäre ja wohl das Mindeste.
LG