Novalis hat geschrieben:Die Kernaussage des Materialismus lautet, dass es außer Materie nichts gibt, aber was ist das, wenn nicht eine dogmatische Glaubensaussage?
„Materialismus“ ist nur eine weitere philosophische Haltung – mehr nicht.
Philosophische Haltungen sind
nicht bekannt dafür, irgendetwas zu lösen.
Novalis hat geschrieben:Das Problem der Materialisten ist, dass Bewusstsein eben doch existiert, es ist immateriell und dennoch real.
Aus meiner Sicht ist das eine philosophische Aussage, bei der die Bedeutung des Wortes „Bewusstsein“ ein wenig zweckentfremdet wird.
„Das Bewusstsein“ ist eine abstrakte Sammlung vieler Situationen in denen sich der Körper mit den Zusammenhängen der eigenen Situation beschäftigt.
Das Wort „Bewusstsein“ steht damit für die Fähigkeit dieser Beschäftigung.
Indem du die Fähigkeit, wie eine selbstständig handelnde Instanz darstellen möchtest, verdrehst du den Sinn – mehr steckt nicht dahinter.
Novalis hat geschrieben:Hier und jetzt bin ich bewusst.
Nein, das ist nicht korrekt, denn die Fähigkeit
muss auf Basis der Verarbeitungsgeschwindigkeit des Gehirns
hinterherhinken.
Es sind vermutlich nur relativ wenige Millisekunden (10, 20, 50 oder 100) aber es ist ein Hinterherhinken und das hat Konsequenzen:
Egal welche „mentale Funktion“ ein Mensch durchläuft und egal von was er überzeugt ist, es ist immer ein
nachträgliches Interpretieren – niemals liegt irgendein Kontakt mit einer „immateriellen Existenz“ vor.
Die Beweise hierfür sind zum einen die Verarbeitungsmethode des Gehirns (Zellaktivität breitet sich relativ langsam aus) und zum anderen das
Anton-Syndrom.
Hast du dich schon mal mit diesem Syndrom beschäftigt?
Es ist quasi ein „dauerhaftes Hinterherhinken“ in Form einer Überzeugung, die gar nicht mehr erfüllt wird.
Novalis hat geschrieben:Gerissene Materialisten wie Daniel Dennett versuchen darum das Bewusstsein wegzuerklären, anstatt es zu erklären (er nannte es eine Illusion, hier der Beweis) um sich auf diese Weise aus der Affäre zu ziehen.
„Daniel Dennett“ ist Philosoph und kein Forscher. Er gehört aber wenigstens zu den (wenigen) Philosophen, die versuchen ihre Aussagen auf Forschung aufzubauen.
Er versucht damit „innerhalb“ der Geisteswissenschaft den „Geist“ in Frage zu stellen. Heraus kommt dann halt so ein Begriff wie „Illusion“.
Die Fähigkeit „bewusst zu sein“ ist keine Illusion, denn woher sollen die dazu notwendigen Zusammenhänge kommen?
Vermutlich meint „Dennett“ hier auch nicht gerade eine völlig frei erfundene Phantasie, aber ich muss es natürlich ihm überlassen, was er meint.
Novalis hat geschrieben:Eine wirkliche Theorie von Allem muss jedoch Bewusstsein beinhalten, wie es auch Michio Kaku sagt
Nein, eine „Theorie von Allem“ müsste innerhalb der Wahrnehmung ein 1:1-Verständnis von Existenz herstellen, was
nicht möglich ist, denn Zusammenhänge sind niemals der Anlass für Zusammenhänge.
Dass „das Bewusstsein“ in keiner Weise „fundamental“ sein kann, wird jedem klar, der es einfach mal für eine gewisse Zeit verliert.
„Michio Kaku“ mag zu den führenden Wissenschaftlern gehören, aber er liefert keine Aussage, wie Zusammenhänge aufgebaut werden, wie „Bedeutung“ hergestellt wird und auch nicht wie es zu „Erleben“ kommt.
Aus meiner Sicht entlarvt dies seine „Fundamental“-Phantasie grundlegend.
Novalis hat geschrieben:Was bleibt von der Schönheit des Sternenhimmels übrig, wenn Du das Bewusstsein abziehst? Nichts.
Doch: ein Sternenhimmel, der irgendwann von einem Lebewesen mit der „Bewusst“-Fähigkeit als „schön“ bezeichnet werden kann.
Sprich:
Es bleibt der Anlass für den Aufbau von Zusammenhängen.