Abischai hat geschrieben:
Wenn wir biblisch argumentieren und differenzieren, dann sind "zwei oder 3 Zeugen" nötig, eine Sache zu entscheiden.
Es geht und hier und jetzt ja nicht darum, über Leben und Tod eines Verdächtigen zu entscheiden, wie das in der Bibel grundlegend gemeint war, sondern ob ein einzelnes Zeugnis als gar nichts zählt.
Bleiben wir noch ein wenig bei deiner Betrachtung. Du meinst die Belegung von zwei oder drei Zeugen hat nur Relevanz in einem Gerichtsprozess um Leben oder Tod. Formal richtig ist, dass es in Zusamenhang mit Gericht erlassen wurde. Die Frage ist: Gilt es dafür ausschließlich?
Jesus gebrauchte es erstaunlicherweise nicht für einen Gerichtsprozess. Er benutzte es um seine eigene Person zu bestätigen. D.h. er nahm den innenwohnenden Charakter zur Wahrheitsfindung dieses Prinzips zum Anlass um zu erklären, dass er der Sohn Gottes ist. Die Juden glaubten ihm das nicht, so argumentierte er folgendermaßen:
Joh 8, 17 hat geschrieben:
Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr ist.
Er beruft sich auf das Gesetz, in dem dieses Wort für Gerichtsprozesse zur Anwendung kommen soll. Danach erwähnt er seine zwei Zeugen:
Joh 8, 18 hat geschrieben:
Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir.
Deine Sorge um die Glaubwürdigkeit des Wort Gottes zu der Person Hiob teile ich, sehe sie aber in meinem Fall weniger berechtigt. Was für skeptische HKM-ler zur Anwendung kommt gilt für mich nicht. Es gibt auch seriöse, d.h. an der Wahrheit interessierte Wissenschaftler. Deren Ergebnisse nehme ich ernst. Die Diskrepanz entsteht indem was du und ich unter dem "Wort Gottes" verstehen.
Den einen führt es tiefer in die Wahrheit, und sein Verständnis der Schrift nimmt zu, ein anderer will seine Dogmen bestätigt sehen und nicht die Wahrheit. Dann beginnt die Biegerei in der Theologie, es seinem Glaubensbild anzupassen. Wahrer wird dadurch nichts, nur starrer. Man merkt später die Auswirkungen, wenn die starre Haltung das Herz zu versteinern beginnt.
Der Glaubenssatz
WEIL ... biblischer Name, DARUM ... historische Tatsache kann versteinernd wirken. Das möchte ich nicht, weder für mich, noch für dich. Ein Gebet!
Ich habe mittlerweile weitere gefunden, welche das Buch als poetisch und damit literarisch einstufen, ohne dass ich dabei einen Glaubenabfall beobachtet hätte. Ich bin daher weiter der Auffassung, dass uns die Buchstaben allein nicht weiterhelfen, sondern der Heilige Geist.