So nah und doch so fern?

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Zeus
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#171 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 15. Sep 2013, 21:53

sven23 hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben: Überlass das mal dem clösschen. Der wird schon einen Weg finden. :mrgreen:
Falsch verstanden.
Symbolisch gemeint.
Falsch überliefert.
Falsch übersetzt.
Vielleicht wurden diese Worte dem JC nur untergeschoben.
Und überhaupt doch vielleicht gar nicht so wichtig...
Und last not least irgend was von hermeneutisch, ontologisch oder so...

Gruß
Zeus

:lol:
Da bin ich mir auch ziemlich sicher.
Vermutlich war das sogar heilsgeschichtlich notwendig, daß Jesus sich irrte.
Aber natürlich! :lol: Ich kann mir nicht verzeihen, dass ich daran nicht gedacht habe! :(
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Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, noch nicht einmal existieren muss.
(Charles Baudelaire, frz. Schriftsteller, 1821-1867)

closs
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#172 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 15. Sep 2013, 23:50

sven23 hat geschrieben:Gott kann sich vielleicht nicht irren, aber sein Sohn doch wohl offensichtlich.
Jesus macht nur Sinn, wenn Jesus für "Gott im Menschen" steht. - Also NEIN - er kann sich nicht irren.

sven23 hat geschrieben:Aber geht das auch im konkreten vorliegenden Fall und ist das redlich?
Erst muss ja erstmal geklärt werden, was konkret a) gesagt ist und wie es b) übersetzt ist. - Du zerteilst das Fell schon, bevor der Bär erledigt ist.

HÄTTEST Du recht, müsste man das Christentum neu schreiben - dann hätten die Juden recht, dass Jesus ein Prophet war und sonst nichts, etc. - Aber wie willst Du das nachweisen?

Zeus hat geschrieben:Und last not least irgend was von hermeneutisch, ontologisch oder so...
Stimmt - irgendwann geht es in einen Bereich hinein, wo Bäcker und nicht nur Brötchen gefragt sind. - Ungeachtet dessen (siehe oben): Hätte Sven recht, hätten die Juden recht und nicht die Christen.

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sven23
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#173 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » Mo 16. Sep 2013, 06:53

closs hat geschrieben:HÄTTEST Du recht, müsste man das Christentum neu schreiben - dann hätten die Juden recht, dass Jesus ein Prophet war und sonst nichts, etc. - Aber wie willst Du das nachweisen?


Ja, dahin geht meine Vermutung. Der Nachweis ist relativ einfach durch die Bibel selbst, denn du weist ja: sola scriptura ;)
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sven23
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#174 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » Sa 21. Sep 2013, 18:16

closs hat geschrieben:Erst muss ja erstmal geklärt werden, was konkret a) gesagt ist und wie es b) übersetzt ist. - Du zerteilst das Fell schon, bevor der Bär erledigt ist.


Der Bär ist schon lange verwest, werter closs.
Hier noch ein Zitat vom Meister himself:

Math. 16, 28

Die falsche Botschaft von der Naherwartung wird so oft wiederholt, auch von Jesus selbst, daß man es nicht mehr wegleugnen kann.
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#175 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Sa 21. Sep 2013, 19:47

sven23 hat geschrieben: Der Nachweis ist relativ einfach durch die Bibel selbst, denn du weist ja: sola scriptura ;)
Ne-ne: "Solus Spiritus".

Unabhängig davon: WÄRE es textlich so, wie Du sagst, wäre es eine Fehlleistung (von wem auch immer). - Schaue gerade mal in meinen NT-Fassungen:

(Konkordantes NT) "Unter denen, die hier stehen, sind einige, die keinesfalls den Tod schmekcen werden, bis sie den Sohn des Menschen gewahren, wenn Er in Seinem Königreich kommt".

(David Stern) "Dass hier einige Stehen, die den Tod nicht erfahren werden, bis sie den Sohn des Menschen kommen sehen in seinem Reich"

(Münchener) "Es sind einige der hier Stehenden, welche nicht kosten werden Tod, bis sie sehen den Sohn des Menschen kommend in seinem Königtum"

Das wäre jetzt was für NT-Profis. - Da wurde ganz sicher auch schon viel geschrieben.

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#176 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von sven23 » Sa 21. Sep 2013, 20:05

closs hat geschrieben:
Das wäre jetzt was für NT-Profis. - Da wurde ganz sicher auch schon viel geschrieben.

Ja, hier zum Beipiel: ein sehr guter Beitrag von Münek.

http://www.4religion.de/viewtopic.php?f ... 5&start=30
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#177 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » Sa 21. Sep 2013, 22:20

sven23 hat geschrieben:Ja, hier zum Beipiel: ein sehr guter Beitrag von Münek.
Habe es gelesen . müsste es aber noch prüfen (und bin einfach dazu nicht kompetent).

Als erstes würde ich bei Spezialisten fragen, warum es heißt, "den Tod nicht kosten"/"den Tod nicht schmecken" statt "sterben" - muss nix dahinter stehen, kann was dahinter stehen.

Unabhängig davon: Rein geistig ist es NICHT möglich, dass Jesus (als Gott und Mensch) irrt. - Dies könnte rein logisch bedeuten:

* Jesus ist nicht der Messias
* Die Bibel ist falsch überliefert
* Paulus hat sich getäuscht
* Das Problem ist schon theologisch geklärt (ich weiß aber nicht, wie - aber da wird man finden, wenn man sucht)

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#178 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 00:19

closs hat geschrieben: Unabhängig davon: Rein geistig ist es NICHT möglich, dass Jesus (als Gott und Mensch) irrt. - Dies könnte rein logisch bedeuten:
* Jesus ist nicht der Messias.
. Natürlich nicht. Das haben die Juden sofort bemerkt. Er war halt nur ein Wanderprediger, von denen es damals eine Menge gab.

closs hat geschrieben:* Paulus hat sich getäuscht
So sieht es aus.

Der evangelische Theologieprofessor Dr. Hans-Werner Kubitza schreibt dazu:
[...] es wird gefragt, ob sich die Kirchen denn zu Recht auf jenen Jesus von Nazareth berufen, den sie als Gottes Sohn verkündigen. Die wissenschaftliche Forschung hat längst erkannt, dass Jesus ein ganz anderer war. Er hat sich bis zum Ende als frommer Jude verstanden, der das nahe Gottesreich ankündigt. In diesem zentralen Punkt seiner Verkündigung hat er sich geirrt, denn das Gottesreich kam nicht. Und auch auf Jesu Wiederkunft warten die Christen seit 2000 Jahren vergeblich. Er wird nicht kommen, denn Jesus hatte nie die Absicht eine neue Religion zu gründen, und wollte auch nicht selber verehrt oder gar zum Gott erhoben werden. Erst die Kirche hat Jesus zu einem Gott gemacht. Obwohl in der Forschung und selbst unter Theologen hier weitgehend Einigkeit herrscht, tut die Kirche immer noch so, als gebe es diese wissenschaftlichen Ergebnisse nicht, und als bestünde immer noch die naive Möglichkeit zu glauben oder nicht. Dabei ist das Christentum vor aller Dogmatik bereits durch die historische Vorprüfung gefallen. Es hat schon historisch kein Fundament, die Kathedralen wurden auf dogmatischem Sand errichtet.
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#179 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von closs » So 22. Sep 2013, 00:32

Zeus hat geschrieben:Der evangelische Theologieprofessor Dr. Hans-Werner Kubitza schreibt dazu
Ja und?

Religion (und eigentlich Geist) versteht man nicht dadurch, dass man wissenschaftliche Einzeluntersuchungen macht, sondern dass man das Wesen dessen versteht, was da geistig abgeht. - Ein geistiges Weltbild funktioniert NIE bottom-up, sondern immer nur top-down. Man wird die h-Moll-Messe von Bach nicht dadurch verstehen, dass man Noten zählt.

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#180 Re: So nah und doch so fern?

Beitrag von Zeus » So 22. Sep 2013, 01:28

closs hat geschrieben:
Zeus hat geschrieben:Der evangelische Theologieprofessor Dr. Hans-Werner Kubitza schreibt dazu
Ja und?
und viele andere Theologen. Leute, die wissen, was uns die Kirchen vormachen.
closs hat geschrieben:Religion (und eigentlich Geist) versteht man nicht dadurch, dass man wissenschaftliche Einzeluntersuchungen macht,
Steht da was von Einzeluntersuchungen?
Schau mal:
Obwohl in der Forschung und selbst unter Theologen hier weitgehend Einigkeit herrscht
closs hat geschrieben: sondern dass man das Wesen dessen versteht, was da geistig abgeht.
Nettes Geschwurbel.
closs hat geschrieben:Ein geistiges Weltbild funktioniert NIE bottom-up, sondern immer nur top-down.
Also völlig ohne Fundament! Einverstanden.
closs hat geschrieben:Man wird die h-Moll-Messe von Bach nicht dadurch verstehen, dass man Noten zählt.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. :roll:
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