Theophilus hat geschrieben:HERZLICH WILLKOMMEN, in unserem Forum,
liebe Thaddäus....
Ev. Theologie in Cambridge und Tübingen, dann kannst Du uns ja bei diesem tohu wa bohu der Bibel auch im exegetischen Sinne und Glaube helfen, hoffe ich
Aber ist das in England nicht Anglikanische Theologie.....
Wir sind ein verrückter Haufen, ich Hoffe Du fühlst Dich wohl hier.
[...]
Und bist Du gläubig oder oder eher nicht, Spanien? Dein Vater solltest Du da nicht eher Kath. Theologie studiert haben??
[...]
Viel Spaß im Forum hier und hoffe auf Deine Hilfe aus der Alt/Neutestamentlichen Forschung
Ganz liebe Grüße Theo

Als ev. Theologin habe ich natürlich historisch-kritische Methodik gelernt. Die ist im anglikanischen England und in Deutschland ziemlich gleich.
Was meinen Glauben angeht, ist das so eine Sache.
Ev. Theologie habe ich auf Wunsch meiner Mutter studiert, die sehr protestantisch war. Mein Vater ist als Argentinier zwar streng katholisch aufgewachsen, aber er war ein philosophischer Freigeist und wir haben eine riesige Bibliothek in unserem Haus in Buenos. Meine Mutter erzählte mir als Gute-Nacht-Geschichten Geschichten aus der Bibel. Und Abends darauf erzählte mir mein Vater, der ein großer Verehrer der sehr intellektuellen Erzählungen des großen argentinischen Erzählers Jorge Luis Borges war, als gute Nacht Geschichten philosophische und logische Rätsel.
Z.B.:
Meine Kleine, du möchtest nach Lobos (ein etwas weiter entfernter Vorort von Buenos) und gehst in diese Richtung. Auf dem Weg kommst du zu einer Weggabelung. Nur einer der beiden Wege führt nach Lobos, du weißt aber nicht, welcher das ist: es kann der linke, aber auch der rechte Weg sein. An der Weggabelung steht ein Haus darin wohnen zwei Brüder. Der eine sagt immer die Wahrheit, der andere sagt stets die Unwahrheit, er lügt also immer. Überlege dir bis morgen, mein Herz, meine Wonne, was du fragen musst, um ganz sicher herauszufinden, welchen Weg du gehen musst? Ich habe natürlich zuerst geantwortet, dass ich die Bahn nehme, aber das hat mein Vater nicht akzeptiert.
Erstaunlich, wie genau ich mich an die Geschichten meines Vaters erinnern kann.
Na, jedenfalls hat das dazu geführt, dass ich ein ziemlicher Hirnakrobat geworden bin und gegen Atheisten verteidige ich stets den Glauben, während ich Gläubige notorisch mit kritischen Fragen belästige. Aber nun ja, so bin ich eben ...
Am Ende bin ich aber eine Philosophin, die in ihrem Herzen der Philosophin Hypathia folgt, die sagt:
"Ihr stellt nicht infrage, was ihr glaubt, aber ich muss das tun" (weil ich eben im Herzen eine Philosophin bin).