Und das geht eben nur mit wissenschaftlicher Methodik und nicht mit Fiktion und Fantasy.closs hat geschrieben:Richtig - sie versucht mit ihrer Methodik/Hermeneutik, der Wirklichkeit Jesu vor 2000 Jahren näher zu kommen.sven23 hat geschrieben:Die historische Jesusforschung hat doch den Anspruch, dem "realen" historischen Jesus auf die Spur zu kommen.
Im übrigen verwendest die den Begriff Hermeneutik falsch. Zum Verständnis eines Textes ist ein Vorverständnis erforderlich. Nur so läßt sich die Intention des Autors überhaupt verstehen.
Die Hermeneutik (altgriechisch ἑÏμηνεÏειν hermÄ“neúein, deutsch ‚erklären‘, ‚auslegen‘, ‚übersetzen‘) ist eine Theorie der Interpretation von Texten und des Verstehens. Beim Verstehen verwendet der Mensch Symbole. Er ist in eine Welt von Zeichen und in eine Gemeinschaft eingebunden, die eine gemeinsame Sprache verwendet. Nicht nur in Texte, sondern in alle menschlichen Schöpfungen ist Sinn eingegangen; diesen herauszulesen, ist eine hermeneutische Aufgabe.
Quelle: Wikipedia
Genau das entspricht eben nicht der Befundlage der Forschung. Der Graben zwischen Historie und MythologieL/Legende bleibt bestehen. Albert Schweitzer oder auf Strauss sind immer wieder bestätigt worden. Es ist wie bei der ET. Die Beweislage ist erdrückend.closs hat geschrieben:Da ist bestimmt was dran, aber nicht unbedingt so viel, wie Schweitzer gemeint hat. - Merke: Das, was Jesus vor 2000 Jahren gedacht und gemeint hat, kann im kerygmatischen Jesus besser abgebildet sein als im historisch-kritischen.sven23 hat geschrieben:Der Jesus der Evangelien hat nie existiert Albert Schweitzer
Nein, das nicht Vorhandensein einer a-priori Setzung ist keine Setzung, die mit dem Glauben an Wunder, Geister und Dämonen vergleichbar wäre.closs hat geschrieben:Auch die HKM hat eine gesetzte Hermeneutik (alias "Glaubenshermeneutik").sven23 hat geschrieben:Mit Glaubenshermeneutik kommt man in historischer Forschung nicht weit.
Erschütternd finde ich übrigens, dass beim jetzigen Papst- der ja durchaus liberale Ansätze hat, der Exorzismus fröhliche Urständ feiert.
Genau deshalb wendet Theißen und die Forschung allgemein das historische Plausibilitätskriterium an. Der Jude Jesus kann überhaupt nur in seinem jüdischen Kontext verstanden werden. Was posthum aus ihm gemacht wurde, ist eine ganz andere Geschichte.closs hat geschrieben:Das schon - entscheidend ist hier aber, was JESUS gedacht hat.sven23 hat geschrieben:Nimm doch endlich mal zur Kenntnis, dass die jüdische Gottesreich Vorstellung, die Jesus vertrat, eine andere ist, als die, die das Christentum daraus gemacht hat
Ihr werdet mit den Städten Israels nicht zu Ende kommen.... ist ziemlich eindeutig. Uminterpretieren oder vergewaltigen müssen diesen Text nur Glaubensdogmatiker. Meist begnügen sie sich damit, ihn zu ignorieren.closs hat geschrieben:Warum sollte das so sein? Das ist nicht meine Aussage (fängst Du schon wieder mit Deinen Verdrehungen an?). - Natürlich sind sie relevant, was sie aber nicht interpretiert, vor allem nicht im Kontext interpretiert.sven23 hat geschrieben:Wieso sollen authentische Jesusworte irrelevant sein?
Der Unterschied liegt darin, dass Kanoniker sich nicht für die ursprüngliche Absicht eines Textes interessieren. Damit legen sie die falsche Hermeneutik zugrunde und sind in der historischen Forschung unbrauchbar.closs hat geschrieben:Eben - das war auch meine Aussage:sven23 hat geschrieben:Die Forschung hält die Evangelien eben nicht für irrelevant.Dieses Argument von Dir ist deshalb irrelevant, weil sich die Theologie genauso darauf bezieht wie die HKM - damit kann man keine Unterschiede künstlich erzeugen.sven23 hat geschrieben:closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Deshalb hält sich die Forschung an die Aussagen in den Texten.
Das ist bei bei Theologie generell der Fall - also irrelevant.
Unprofessionell ist nur closs, der immer noch nicht begreifen will, dass in der historischen Forschung nur die historisch-kritische Methode eine Existenzberechtigung hat.closs hat geschrieben:FALLS er das so meint (FALLS!!!), hat ER ein Problem und nicht die Theologie. - Denn dann würde er den Eindruck erwecken, dass es nur DIE Exegese gibt, die er mit HKM-Exegese seiner Hermeneutik gleichsetzen würde - dies wäre unprofessionell.sven23 hat geschrieben:Lindemann sagt nicht, dass die Exegeten, die die Evangelien als Geschichtsbuch betrachten, Vollposten sind, sondern einfach, dass es keine ernst zu nehmenden Exegeten sind.
Die unstrittigen Eckpunkte sind Geburt und Hinrichtung durch die Römer. Dazwischen viel leere Blätter und viel Legende und Mythos.closs hat geschrieben:Ratzinger geht es darum, das NT in allen wesentlichen Dingen als geschichts-basiert zu verstehen (und nicht als Belletristik) - es geht hier nicht um Einzelzitate, um die man sich streiten könnte, sondern um die Festschreibung der Eckpunkte des NT als historisch Geschehenes - DAS ist der Hintergrund.sven23 hat geschrieben:Die Forschung ist sich einig darin, dass die Evangelien keine historischen Tatsachenberichte sind.
Ratzinger widerspricht hier der Forschung, ohne es sachlich begründen zu können.
Die Evangelien sind keine historischen Tatsachenberichte, der Jesus der Evangelien hat nie existiert.
Man findet auch Intelligenzbolzen, die die ET ablehnen. Trotzdem erfreut sich die ET in der Wissenschaft eines breiten Konsenses.closs hat geschrieben:Ob es innerhalb der EINEN Hermeneutik der HKM Konsens ist oder nicht, weiß ich nicht - Halman und andere haben Zitate gebracht, wonach das NICHT so ist.sven23 hat geschrieben:Ich habe bisher hier noch nichts gelesen, was dem Konsens der Naherwartung widersprechen würde. Wohlgemerkt in der historischen Jesusforschung, die historisch-kritisch arbeitet.
Es ist ja eben nicht dasselbe, ob man nur allgemein vom Antichristen schwafelt, ohne inhaltliche Begründung, oder ob man die Positionen sachlich begründen kann. Von Ratzinger kam da nichts, ausser seinem Aufruf zum Glaubensentscheid. Von der Gegenseite schon.closs hat geschrieben: sven23 hat geschrieben:
Wenn er die Sachergebnisse aus ideologischen Gründen wegwischen will, bekommt er halt verdientermaßen Gegenwind.
Stimmt - das ist immer so und gilt bei jedem. - Aber meinst Du wirklich, dass es bei Ratzinger der Fall ist?
Ich denke schon.Dieselben Vorwürfe kommen an die HKM von der Gegenseite, was zum Vorwurf des "Antichristen" geführt hat. - Das ist wieder mal so ein Fall, wo man sich gegenseitig mit demselben totprügeln kann - bringt nichts.
https://www.bibelwerk.de/sixcms/media.p ... stbuch.pdf
Und falls er zaubern kann, ist der der Urgroßvater von Harry Potter.closs hat geschrieben:Unnötiger Unterschied, weil er vollkommen neben der Kappe ist. - Es geht (mir und anderen) um die Wirklichkeit Jesu, die selbstverständlich auch die Kerygmatik nicht garantieren kann - das kann niemand. - Es ist und bleibt eine hermeneutische Sache, bei der letztlich rauskommt:sven23 hat geschrieben:Du meinst die Forschung dessen, was du gerne hättest. Ich meine die historische Forschung. Kleiner aber feiner Unterschied.
1) Falls Jesus nur Mensch war, ist die HKM in "Deiner" Interpretation hermeneutisch näher am wirklichen Jesus.
2) Falls Jesus auch göttlich war, ist die Kerygmatik näher dran.
Beides nicht falsifizierbar und somit offen.

Bringt alles nichts und wird in der historischen Forschung auch nicht so laienhaft angegangen.