closs hat geschrieben:Da würde eine Dauerkampagne reichen: "Achtung: Das Wissenschafts-Verständnis innerhalb der Wissenschaften ist ein anderes als in den Medien". - Es werden so viele Wissenschaftler in den Medien präsentiert, dass sie dies kontinuierlich und zäh vertreten könnten - wenn sie wollten.
Du träumst dir schon wieder etwas zusammen, was nicht der Wirklichkeit entspricht. Ich bin aus familiären Gründen in Radio und Fernsehanstalten aufgewachsen. Mit zwölf saß ich schon am Schneidetisch und schnitt (unter Aufsicht) einen ganzen Beitrag für die Abendschau, damals mit echtem Filmmaterial und der Klebepresse und mit separaten Tonspuren. Der Ausschuss des Materials im Vergleich zum Endresultat war gigantisch.
Glaub mir, der Wissenschaftler entscheidet nicht, was von den 2 Stunden Interview letztendlich in den 2 Minuten 30 eines fertigen Beitrages gesendet wird. Gerade was theologische Sendungen angeht, sucht sich der Redakteur bei den Leuten die Meinungen zusammen, die er senden will. Was die sonst noch so labern, fällt der heute digitalen Schere gnadenlos zum Opfer. Der Macher der Sendung ist der Sender und nicht der Wissenschaftler. Der Redakteur, der Regisseur, der Cutter wurschtelt da noch lange dran rum, da ist der Wissenschaftler längst auf den Malediven und nuckelt an seinem Cocktail. Der sieht dann irgendwann die Sendung und wundert sich, wo denn das Wichtige geblieben ist.