Dreifaltigkeit?

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1Johannes4
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#141 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von 1Johannes4 » Di 26. Dez 2017, 19:20

closs hat geschrieben:Die Antwort kann aber ebenfalls lauten: "Gott tut es selbst, weil es der Mensch nicht kann". - Dann ist es Gott selbst, der in Jesus am Kreuz hängt - dazu braucht man die Trinität.
Veto - die Trinität braucht man auch dann nicht. Zum Einen erklärte Petrus an Pfingsten, dass Gott durch den Menschen Jesus wirkte weshalb auch ohne Trinität Gott selbst die entscheidende Ursache ist. Zum Anderen liegt der Gehorsam Jesu gegenüber Gott im Glauben Jesu begründet, der von Gott kommt. Gott ist es somit auch für Nichttrinitarier, der im Handeln Jesu sichtbar wurde. Dafür muss Jesus aber selbst nicht Gott oder Teil Gottes sein, sondern erben nur Gott durch den Menschen Jesus wirken - ganz so wie es ausdrücklich in der Bibel steht.
Da der hiesige Admin willkürlich meine Beiträge löscht, lohnt es sich nicht hier noch mitzulesen bzw. sich mit Kommentaren einzubringen. Wünsche Euch alles Gute.

Hemul
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#142 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von Hemul » Di 26. Dez 2017, 19:23

Pluto hat geschrieben: Primäres Ziel des Konzils von Nicäa war es, eine Einigung über die Erhebung von Jesus zum göttlichen Status zu erreichen. Mit diesem Verständnis, wurde versucht, die alte Vorstellung eines strafenden, zornigen Gottes (vor dem man sich besser gleich in den Dreck wirft) fortan mit dem neuen Bildnis der Barmherzigkeit Jesus' zu ergänzen, mit der Begründung dies spiegele angeblich besser das ursprüngliche Christentum.
Erzählens doch keinen Schmarrn junger Mann. Die Erhebung Jesus in einen göttlichen Status-sprich den in der Bibel erwähnten größeren Vater "wesensgleich" zu setzen, war doch dem eigentlicher Erfinder der Dreieinigkeit Pip-egal. Haste ganz bestimmt überlesen-gelle? ;)
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-45123558.html
....."Der Kaiser hatte die Priester zu einer Konferenz zusammengerufen, die heute als das erste ökumenische Konzil der christlichen Kirche gilt"........ Der Kaiser wünschte, daß ein Glaubenstreit, der unter den christlichen Priestern ausgebrochen war, ein für allemal durch eine endgültige Regelung behoben werde. Zwar schien dem Kaiser, daß es bei dem Streit letztlich um "Lappalien" ging (ob Christus dem Gottvater "wesensgleich" sei oder nicht), aber er meinte, das Problem sei doch aus politischen Gründen wichtig genug, es auf einer Konferenz zu klären."........ (Siehe Text-Kasten Seite 74: Konzil von Nicäa.) ]Im ersten Jahrtausend fanden acht (heute von der römisch-katholischen Kirche anerkannte) ökumenische Konzilien statt. Auf diesen Konzilien - besonders auf den ersten vier - wurde das dogmatische Gebäude des Christentums, so wie es noch heute steht, geschaffen. Die Konzilien formulierten die Lehre von den zwei Naturen des Gottmenschen Christus, legten das Dogma von der göttlichen Natur des Heiligen Geistes fest und gaben der Vorstellung von der Dreifaltigkeit Gottes - als Vater, Sohn und Heiliger Geist - Gestalt. Alle diese acht Konzilien kamen auf Anweisung der weltlichen Gewalt, also der oströmischen Kaiser, zustande. Sämtliche Konzilien fanden in Kleinasien, also unter unmittelbarer Aufsicht der weltlichen Gewalt, statt
Der Wandel der Dinge muß für die bischöflichen Konzilsväter aufregend gewesen sein: Noch eben von der Polizei gehetzt, waren sie nun auf kaiserliche Einladung in kaiserlichen Postwagen oder Schiffen nach Nicäa gereist, wo der Kaiser ihnen Reise- und Aufenthaltsspesen zahlte und sie gleicherweise durch Demut und Prunkentfaltung zu beeindrucken versuchte.
Eusebius von Caesarea, Bischof und erster Geschichtsschreiber der christlichen Kirche, hat in seinem Augenzeugenbericht geschildert, wie der Kaiser zur Eröffnung der Versammlung erschien: "... angetan mit einem Gewand, das glänzte und blitzte wie von Sprühregen aus Licht, leuchtend in Strahlen feurigen Purpurs, geschmückt mit Gold und der flirrenden Pracht von tausend Edelsteinen." Der Bericht des Eusebius läßt erkennen, wie stark die Konzilsabgeordneten - arme Priester aus syrischen, arabischen oder ägyptischen Provinzstädten - von dieser kaiserlichen Prunkentfaltung beeindruckt waren. Sicher war das auch die Absicht Konstantins. Vielleicht noch verwirrender jedoch war, daß dieser, gleich "einem himmlischen Engel Gottes" (Eusebius) anzusehende Kaiser sich vor ihnen, den Christen-Priestern, wie ein kleiner, bescheidener Konzilsteilnehmer benahm. Eusebius berichtet - und in seinem Bericht kämpfen Verwunderung und Stolz miteinander -, daß der Kaiser mit rotem Gesicht, niedergeschlagenen Augen und zögerndem Schritt auf den Thronsessel zugegangen sei, den man für ihn im Konzilssaal bereitgestellt hatte.
Es ist offenkundig, daß Konstantin mit der Zurschaustellung seiner Macht, aber auch seiner Demut eine doppelte Absicht verfolgte, nämlich
- das Christentum
für sich zu gewinnen und
- es zugleich so zu organisieren, daß es als Instrument seiner, des Kaisers, Macht brauchbar wurde.
Das war die Absicht, die Konstantin mit dem Konzil verband,
:wave:
Zuletzt geändert von Hemul am Di 26. Dez 2017, 19:34, insgesamt 3-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Novas
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#143 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von Novas » Di 26. Dez 2017, 19:25

Tree of life hat geschrieben:Was war Jesus, bevor er auf dieser Erde war?

Joh 17,5 Und nun, Vater, verherrliche du mich bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war.

Joh 8,58 Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.

Eine sehr gute Frage :thumbup: Johannes wollte damit wohl sagen, dass das Wort Gottes ewig ist und dieses Wort sich durch Jesus in der Welt manifestierte. Wenn der Sprechende ewig ist, dann muss logischer Weise auch sein Wort ewig sein. Es ist darum der Grundgedanke der christlichen Mystik, dass Jesus Christus auch heute, die Zeiten umfassend und transzendierend, in der Seele gegenwärtig sein kann.

Wird Christus tausendmal zu Betlehem geboren und nicht in Dir, Du bleibst noch ewiglich verloren (Angelus Silesius, 1675/1952, S. 13)

So schrieb Silesius in seinem Cherubinischen Wandersmann. Von dieser Vergegenwärtigung Christi hängt es ab ob man das Christentum ernst nehmen kann oder nicht. Im mystischen Sinne wird Christus gegenwärtig, in dem wir seinen Spuren folgen und selbst Christus werden, unsre wahre Identität in ihm erblicken. Sind nicht auch unsre Seelen ein Hauch Gottes, ein Wort Gottes aus seinem ewigen Mund gesprochen? Die meisten Menschen können das jedoch nicht glauben, darum ist es gut, wenn wir mit Jesus beginnen: wenn ich es bei Jesus glauben kann, dann fällt es mir leichter es ebenso bei mir zu glauben.

Wir sollen Jesus nicht anbeten, sondern ihm nachfolgen und die selbe Identität und Würde für uns reklamieren, die er für sich beanspruchte. Warum? Weil es unser Geburtsrecht ist, unser Leben mit diesem Bewusstsein zu leben, ein Leben überfließender Lebendigkeit, grenzenloses, unendliches, ewiges Leben. Ein Leben befreit von Angst und erfüllt von Seelenfrieden und Glückseligkeit.

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closs
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#144 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von closs » Di 26. Dez 2017, 19:59

1Johannes4 hat geschrieben:Veto - die Trinität braucht man auch dann nicht. Zum Einen erklärte Petrus an Pfingsten, dass Gott durch den Menschen Jesus wirkte weshalb auch ohne Trinität Gott selbst die entscheidende Ursache ist.
Dieser Ansatz ist durchaus gut - allein: Es ist ein Unterschied, ob man jemanden leiden lässt oder selbst leidet.

Trotzdem: Ich bestehe nicht auf Trinität (halte eine Diskussion darüber im übrigen nicht so wichtig, wie sie zwischen Glaubensgemeinschaften geführt wird), jedoch auf den Satz: "Gott LÄSST nicht leiden, sondern leidet selbst".

Da kommt noch was dazu - formuliert in einer Frage:
Hätte Jesus in der Wüste den Verführungs-Versuchen des Satans erliegen KÖNNEN?

Novas
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#145 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von Novas » Di 26. Dez 2017, 20:07

closs hat geschrieben:Da kommt noch was dazu - formuliert in einer Frage: Hätte Jesus in der Wüste den Verführungs-Versuchen des Satans erliegen KÖNNEN?

Ein rein spekulative Frage. Woher sollen wir das wissen? Dabei kann ich nur von mir selbst ausgehen: als Mensch erliege ich manchmal den "Versuchungen des Satans", das heißt meinem eigenen Ego :) mag sein, dass es Menschen gibt, welche auf die Welt kommen und von vornherein vollkommen erleuchtet sind (in Indien nennt man diese Wesen "Avatare") aber inwiefern bringt uns das weiter. Vielleicht gibt es solche Wesen, aber ich kann nur von mir ausgehen. Möglicherweise hat Jesus wie der Buddha nach Erleuchtung gestrebt und erlag dabei tatsächlich typisch menschlichen Versuchungen und lernte dann daraus. Würde das etwas ändern? Das würde Jesus einfach wesentlich menschlicher erscheinen lassen, uns ähnlicher, wie ein Bruder.

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#146 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von AlTheKingBundy » Di 26. Dez 2017, 20:22

closs hat geschrieben:
AlTheKingBundy hat geschrieben:Habe ich doch gesagt!
Kannst Du welche nennen?

Ich bezog mich auf Deine Frage des Motivs.
Beste Grüße, Al

Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.
(Albert Einstein, 1879-1955)

Hemul
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#147 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von Hemul » Di 26. Dez 2017, 20:34

closs hat geschrieben:
1Johannes4 hat geschrieben:Veto - die Trinität braucht man auch dann nicht. Zum Einen erklärte Petrus an Pfingsten, dass Gott durch den Menschen Jesus wirkte weshalb auch ohne Trinität Gott selbst die entscheidende Ursache ist.
Dieser Ansatz ist durchaus gut - allein: Es ist ein Unterschied, ob man jemanden leiden lässt oder selbst leidet.

Trotzdem: Ich bestehe nicht auf Trinität (halte eine Diskussion darüber im übrigen nicht so wichtig, wie sie zwischen Glaubensgemeinschaften geführt wird), jedoch auf den Satz: "Gott LÄSST nicht leiden, sondern leidet selbst".

Da kommt noch was dazu - formuliert in einer Frage:
Hätte Jesus in der Wüste den Verführungs-Versuchen des Satans erliegen KÖNNEN?
Na klar. Im Gegensatz zu seinem größeren Vater der gem. Jakobus 1:13 nicht verführt werden kann, noch jemanden in Versuchung führt:
13 Wenn jemand in Versuchung gerät, soll er nicht sagen: "Gott hat mich in die Versuchung geführt." Denn Gott kann nicht vom Bösen verführt werden und führt auch selbst niemand in Versuchung.
Wat nu, Du Experte ohne biblischen Führerschein? :)
PS: Bleibe lieber im Clinch mit Müneki im endlos Thread "Teufelszeug". Da fällt Deine Unwissenheit nicht so auf. ;)
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SamuelB
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#148 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von SamuelB » Di 26. Dez 2017, 20:49

closs hat geschrieben:Da kommt noch was dazu - formuliert in einer Frage:
Hätte Jesus in der Wüste den Verführungs-Versuchen des Satans erliegen KÖNNEN?
Er kam ohne Sünde auf die Welt, weil er von Gott gezeugt wurde.
Psalmen 51, 7 (Schlachter 2000):
"Siehe, in Schuld bin ich geboren, und in Sünde hat mich meine Mutter empfangen."
Das trifft ja auf Jesus nicht zu! Da er Mensch war, denke ich, sollte er auch die Fähigkeit zu sündigen, die Fähigkeit, bewusst die Entscheidung zu treffen, gehabt haben.

Immerhin: Der Satan hätte es wohl nicht probiert, wenn es nicht hätte klappen können.
(Hallo?! Von wem reden wir denn?)

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#149 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von Novas » Di 26. Dez 2017, 20:55

SamuelB hat geschrieben:Immerhin: Der Satan hätte es wohl nicht probiert, wenn es nicht hätte klappen können.
(Hallo?! Von wem reden wir denn?)

Wenn man versteht, was der Satan ist, haben wir schon unsre Antwort: der Satan ist das menschliche Ego. Wenn Jesus versucht wurde, dann bedeutet es logischer Weise, dass er selbst ein Ego hatte. Er hat in der Wüste mit seinem eigenen Ego gerungen, um Klarheit darüber zu erlangen, wer er ist und was seine Lebensaufgabe.
Zuletzt geändert von Novas am Di 26. Dez 2017, 20:57, insgesamt 1-mal geändert.

Hemul
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#150 Re: Dreifaltigkeit?

Beitrag von Hemul » Di 26. Dez 2017, 20:56

SamuelB hat geschrieben: Immerhin: Der Satan hätte es wohl nicht probiert, wenn es nicht hätte klappen können.
(Hallo?! Von wem reden wir denn?)
Hallo?! Wenn Du das vor mir geschrieben hättest, hätte ich so :thumbup: gemacht. Aber so-riecht es ein bisken müffig. :lol:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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