Na, @Novalis, es ist der Glaube an den Herrn und nicht der Glaube an eine Religion oder an ein Buch, der uns zu Christen macht.
Niemand würde mich von ihm und seinem Namen abbringen, weil nur er mir wahre Würde und Liebe gibt und ich beides von keinem Menschen einfordern kann, weil er es gar nicht besitzt.
Ich bin allein in des Herrn Kirche beheimatet, weil nur dort seine Freiheit, seine Freude und sein Frieden herrscht. Jesus wollte eine Kirche aus Sündern, weil er eine Kirche aus Menschen gründete. Deshalb nannten Kirchenlehrer sie etwa auch, sich dem Widerspruch bewusst, eine "keusche Hure", deshalb stören mich auch polemische und auf Beleidigung zielende Ausdrücke wie "Kirche des Unheils" nicht, weil dennoch und allein dort der Herr in ihr wohnt und heilt.
Darum kann ich offen und ohne Angst in der Welt und in anderen Religionen Teile von Gottes Wahrheit finden.
Unter Christen wird man immer auch noch unerlöste finden, gerade weil jene mit ihren Taten rechnen wollen und von Gott etwas verlangen. Es sind meist die noch Unsicheren, Ängstlichen, die sich lieber in einen Gesetzesrahmen stellen und so "auf Nummer sicher" gehen wollen. Sie achten mehr auf das Äußere, wollen nichts unreines einlassen, versäumen dabei aber oft, darauf zu achten, dass nichts unreines aus ihrem Mund kommt oder sich in ihren Taten und Gedanken offenbart.
Alles ist Gnade und jeder Christ ist aufgefordert, in dieser Gnade zu bleiben, weil man eben auch in dieser Welt dem Bösen und Dämonen ausgesetzt ist. Jeder Christ muss sich dabei stets prüfen und die Unterscheidung der Geister üben, ob er ausreichend die Waffenrüstung des Glaubens trägt oder doch lieber nicht bei Frevlern und Spötter sitzen soll, weil er zu schwach ist und sonst von deren Dämonen verführt wird. Es ist auch Zeichen der Liebe, den Schwachen keinen Anstoß zu geben, aber natürlich auch ihnen die Wahrheit zu sagen. Dennoch: Glaube ist kein Besitz! Er muss stets aufs Neue als Gnade in Offenheit hin zu Gott bejaht werden!
Es wird nie eine "Panreligion" geben oder eine "Universalkirche", das ist auch gar nicht der Plan Gottes. Nur die Liebe könnte die Menschen der Erde in Gott verbinden, aber dazu ist der sündige Mensch viel zu schwach. Das Reich Gottes beginnt in dieser Welt, ist aber nicht von dieser Welt. Was bleibt ist das Kreuz. Das Kreuz mit und durch Christen zu leiden, das Kreuz den Unterschied zu anderen Religionen ertragen zu müssen, das Kreuz an, durch und besonders in der Kirche zu leiden, das Kreuz von dummen und hochmütigen Menschen verspottet zu werden. Doch dieses Kreuz ist auch zur vollendeten Liebe durch den Herrn geworden, der für uns alle starb.
Zu wissen, nicht besser zu sein, wie ein anderer Mensch, weil alle Sünder sind, aber auch zu wissen, dass der mächtige Gott mich zuerst geliebt hat, als ich noch sein Feind war, und dies mir allein Würde verleiht und die Fähigkeit so zu lieben wie er, ist der Frieden, den er schenkt.
Unsere Berufung: Immer größer zu lieben, Tag für Tag, Augenblick für Augenblick und nach jedem Rückschritt wieder von vorn, weil der Herr uns trägt!
Servus, und sei und bleibe gesegnet im Namen des Vaters, des Sohnes und des Hl. Geistes
