Man erkennt, dass Weizsäcker hier auf Max Scheler aufsetzt:Andreas hat geschrieben:
Carl Friedrich von Weizsäcker, Der Garten des Menschlichen, S.120 hat geschrieben:Im Nützlichen überwindet das Ich nur die Triebhaftigkeit des Augenblicks zugunsten der Vorausplanung seiner selbsterhaltenden Zukunft. Nutzen und Macht sind akkumulierte Möglichkeiten zuhanden des Ich; sie sind Information. Und doch stirbt etwas vom Ich mit der Entdeckung des Nutzens, eine Kindlichkeit, die mehr liebenswert als glücklich war.
Im Sittlich-Gerechten findet das Ich eine Möglichkeit, und, ist sie entdeckt, eine Forderung, sich selbst radikal zu überschreiten.
Im Wahren zeigt sich dem Menschen ein von allem menschlichen Willen, Wohl und Wehe Unabhängiges, gleichwohl dem Menschen Zugängliches; eine erlösende Ernüchterung.
Das Schöne ist eine Wirklichkeit jenseits der Selbstverteidigung, eine Seligkeit.
Im Herantreten an das Heilige stößt das Ich an seine unüberwindbare Grenze; ein Schritt durch das Tor, und nie ist eine Grenze gewesen.
Der Mensch als erkennendes Wir wird seine Person in positiven Werten erkennen (Ich bin... und nicht: Ich bin nicht)). Max Scheler hat in „Die Stellung des Menschen im Kosmos“ jene 6 Werte-Stufen definiert, welches das "Hinauf" (zu Gott) verwirklichen und das Sein des Menschen fassen. Scheler bringt die Person mit Freiheit in Verbindung, weil eben der Mensch ein Wir ist und damit nur positiv mit einer Liebesfähigkeit gedacht und sein kann. In dieser Freiheit kann er sich diese Werte aneignen. Jede der Stufen ist in einer positiven, christlichen Sicht gut, wenn sie die Liebe Gottes in sich trägt oder anders ausgedrückt: positiv zum Wir hinstrebt. In Stufe 1 sind etwa jene einzuordnen, die sich mit: Ich fühle, also bin ich, definieren. Die 6 Stufen sind:
1. Sinnliche Werte
Wer sich diesen Wert aneignet, isst und trinkt gern gut, genießt das Leben in Lust. Diese Person ist ein Lebenskünstler und Genussmensch.
2. Vitale Werte
Diese Person achtet auf seine Fitness, auf seine Gesundheit, seine gesunde Ernährung. Sie ist der vitale Mensch.
3. Nützlichkeitswerte
Diese Werte machen eine Person zum Wissenschaftler, Techniker, Unternehmer. Man will entdecken, forschen, erkennen, verändern.
4. Menschliche Werte
Sie bilden in einer Person Charakter, Liebe in erhöhter Form, Gerechtigkeit und Treue. Sie verleihen einer Person Tugenden und man wird zum charaktervollen, liebevollen und sozialen Menschen.
5. Geistige Werte
Durch sie veredelt man die Person um das Schöne, Rechte und Wahre. Man wird zum gebildeten, künstlerischen, philosophischen Menschen und erlangt Weisheit.
6. Heilige, „religiöse“ Werte
Dieser Wert strebt nach dem Heiligen. Durch ihn wird die Person durch Spiritualität, dem Gebet und der Bußfertigkeit angereichert. Die Person wird durch Gott zum geheilten, heiligen Menschen und erlangt die Vollendung seiner selbst.