[quote="closs]Ab wann spricht man von "Besserverdienenden"? Das wird wahrscheinlich gelegentlich mit "Spitzenverdiener" verwechselt.[/Quote] Da ist die Politik phantasiebegabt. Wenn es ums Abkassieren geht, sind diejenigen besser verdienend, die kein Hartz4 beziehen.

Wenn es nach mir ginge, würde man ganz woanders ansetzen: Nämlich ausdrücklich unterstreichen, dass wir NICHT eine Leistungsgesellschaft sind, sondern eine Marktgesellschaft sind (meint erfreulicherweise auch Prof Sinn). - Denn dann wäre wenigstens mal die Verhöhnung derer weg, die deshalb, weil sie finanziell kämpfen müssen, als Weniger-Leistende hingestellt werden. - Diese Entkopplung, die zudem Abbild der Wirklichkeit ist, würde einigen Druck aus den Diskussionen rausnehmen.
Wie man das Ding nennt, ist doch egal. Fakt ist, dass jemand, der wenig verdient, gleich aus welchen Grund, oft gering geschätzt wird. Das ist ein rein gesellschaftliches Problem. Ich kenne das aus dem Bekanntenkreis. Wenn man keinen großen Porsche fährt, keine Mietwohnungen besitzt und keine alte Baracke an Asylbewerber für teures Geld vermietet, kommen die subtilen Spitzen, mit denen man zeigt welchen Charakter man hat. Leider findet man so gut wie keinen Freiraum mehr, wo diese Arschlöcher keinen Zutritt haben. Ich kenne aber auch sehr reiche Menschen, die normal geblieben sind und den Menschen sehen und nicht dessen Bankkonto.
Übrigens macht gerade die SPD bei diesen Spielchen munter mit. Da werden ganze Bevölkerungsschichten als arm hingestellt, wobei die dies gar nicht so empfinden und sich gekränkt fühlen.
Aber was ist die BESSERE Alternative zur SPD? - Ist man "besser", wenn man, wie die FDP, per Soli-Rückführung 10 Milliarden seinen Spitzenverdiener-Verdienern spart (und kaum etwas den "kleinen Leuten")? - Ist DAS gerecht? - Oder die PIS in Polen, die überall die Schrauben anzieht, dafür aber Familien reich beschenkt?
Da haben wir schon wieder das linke Neidproblem. Man könnte jetzt einen Kleinverdiener jährlich um EUR 80,00 Soli entlasten, aber dem Großverdiener gönnt man diese Entlastung nicht. Mich kotzt es an, wenn ich sehe, dass einem der Staat rund die Hälfte des Einkommens als Steuer oder Sozialabgabe abknöpft. Als Steuerfachmann sehe ich die Notwendigkeit und den Sinn hinter diesen Abgaben. Als Privatmann sehe ich, das mit diesen Mittel gerade ein Berlin ein Museum bzw. ein Raum eingerichtet wurde, wo Drogendealer glorifiziert werden. Ach so, rate mal wer in Berlin gerade regiert.
Die Einkommensschere ist in den letzten Jahrzehnten auseinandergegangen - soll dieser Trend verstärkt oder gemildet werden?
Konkrete Frage, wo genau ist das Problem? Wenn kleine Einkommen angemessen stiegen, dann ist es doch egal, ob ein Multimillionär noch etwas reicher wird.
Der Souverän wird irgendwann entscheiden.
Du hoffst doch nicht etwa auf eine Revolution? Das geht in Deutschland nur, wenn die zwei Jahre vorher schriftlich bei den Behörden angemeldet wird.
