Der Geist

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Detlef
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#101 Re: Der Geist

Beitrag von Detlef » Di 5. Dez 2017, 14:41

@closs, kennst du den Film"Und täglich grüßt das Murmeltier"?
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

closs
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#102 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Di 5. Dez 2017, 15:06

Pluto hat geschrieben:Dann unterstellst du Neurowissenschaftlern eine Weltanschauung?
Das haben sie privat sowieso. - Ich unterstelle, dass gelegentlich im Namen der Wissenschaft Weltanschauung betrieben wird - möglicherweise der Unterschied zwischen beidem nicht verstanden wird. - Warum stehen dagegen die Wissenschaftlicher nicht auf? Es geht doch um ihren Ruf!!!

Pluto hat geschrieben:Du kritisierst Interpretationen, willst aber nicht den ideologischen Balken in deinem Auge erkennen.
Diesen Balken habe ich nachweislich NICHT, weil ich nachweislich únterscheide, unter welcher Prämisse welche Aussage gilt. - Ich trete eben NICHT mit universellen ("setzungs-los") Anspruch auf, sondern kämpfe dagegen an.

Pluto hat geschrieben:Warum behauptest du dann ständig, Geist wäre zuerst da, wo es doch offensichtlich falsch ist?
Wieso "falsch"? - Es ist nicht falsifizierbar - das ist doch etwas ganz anderes.

Ich trete unter diesem Glauben an, weil er möglich ist und sowohl traditionell-philosophischen als auch persönlichen Erkenntnissen entspricht. - Aber ich nenne immer die Setzung dazu: "Wenn es Gott gibt, dann ...".

Pluto hat geschrieben:Ich interpretiere dich so:
Nur die eigenen Ideologie darf gelten. Geist als Ursprung von Materie ist akzeptabel; alles andere ist weltanschauliche Verdrehung der Tatsachen.
Falsch:
Ideologie darf gar nicht gelten, weshalb man Prämissen zu seinen Aussagen benennt - das tue ich und Ratzinger tut es auch ("Glaubensentscheid"). - Unter der Prämisse "Geist ist genuin Folge von Materie" haben Materialisten recht - aber man muss diese Prämisse nennen. - Und man muss erkennen, dass es eine Prämisse ist (da nicht falsifizierbar) und kein Ergebnis.

Pluto hat geschrieben:Es sind wissenschaftliche Schlussfolgerungen.
Aber doch nur unter der Prämisse, dass "Geist genuin Folge von Materie ist" - im Grunde ist es ein Zirkelschluss. - Sobald die Neuro-WISSENSCHAFT sich in solche Aussagen hineinverhebt, ist sie keine Wissenschaft mehr, weil sie dies nicht beobachten kann - sie kann allenfalls sagen: "Wenn wir unsere Beobachtungen materialistisch (also weltanschaulich) interpretieren, kommt das raus".

Pluto hat geschrieben:Warum behauptest du die Unwahrheit?
Es ist die Wahrheit - es sind weltanschauliche Aussagen und keine wissenschaftliche.

Pluto hat geschrieben:Es hat, wie so oft in der Wissenschaft, mit Wahrscheinlichkeiten zu tun. Bevor du also urteilst was Weltanschauung und was Schlussfolgerung ist, solltest du dich vielleicht in Stochastik etwas bilden.
Stochastik hat meines Wissens nichts mit Prämissen zu tun. - Stochastisch kann man allenfalls so etwas Ähnliches sagen wie: "Wenn das materialistische Weltbild stimmt, dann deuten wissenschaftliche Untersuchungen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass ..." - Stochastik hat nichts damit zu tun, dass es auch andere Weltbilder gibt, die dies ganz anders sehen.

Pluto hat geschrieben:Wieder eine Behauptung, die du mit nichts untermauern kannst.
Natürlich kann ich das - und habe es x-mal gemacht: Denke nur an das Thema "Evolutions-Theorie und Teleologie". - Da hat die ET aus meiner Laiensicht recht, was aber überhaupt nichts mit geistiger Teleologie zu tun hat.

Pluto hat geschrieben:Im Vergleich zur Wissenschaft ist die Theologie substanzlos.
Auch das gilt nur unter massiven weltanschaulichen Prämissen.

Pluto hat geschrieben:Du redest von Materialisten; ich rede von wissenschaftlicher Arbeit.
Wenn wir von wissenschaftlicher Arbeit im Rahmen deren MEthodik sprechen, sehe ich keine Probleme. - Ich sehe Probleme in der Verweltanschaulichung von Wissenschaft.

Pluto hat geschrieben:Wissenschaft wertet Wahrnscheinlichkeiten aus. Warum schafft das die Theologie nicht?
Weil es da nur ein Ja oder ein Nein gibt. - In dem Moment, in dem man Gott als existent setzt, ist die Wahrscheinlichkeit 1. - So wie für den Materialisten die Wahrscheinlichkeit 1 ist, dass Geist aus Materie kommt. - Logisch: Beide setzen es apriori.

Pluto hat geschrieben:Die Wissenschaft geht von einer Vielfalt von anderen Kriterien aus (z.B. im Universum herrscht im Normalfall Geistlosigkeit). Erst das Leben in "Taschen" niedriger Entropie wie die Erde, ermöglichte die Entwicklung von Geist.
Das ist doch biologisch richtig. - Der entscheidende Punkt ist immer wieder:

1) Kreiert Materie genuin Geist?
2) Bildet Materie lediglich Geist ab?

(1) und (2) ist prinzipiell neurowissenschaftlich nicht unterscheidbar, da ein Neurowissenschaftler in beiden Fällen exakt dasselbe beobachtet - es ändert sich nichts an dem, was im Hirn passiert, ob (1) oder (2) richtig ist.

Pluto hat geschrieben: Die Welt ist das System, um das es hier geht, und das Wissen ist Wissen über die Funktionsweise dieser Welt.
Mit "Systemen" meine ich "Wahrnehmungs-Systeme" - also das, was der Mensch methodisch einer Untersuchung unterlegt - oder Modelle, die er überprüft.

[quote="Detlef""]@closs, kennst du den Film"Und täglich grüßt das Murmeltier"?[/quote] Ich wundere mich manchmal auch über meine Ausdauer, dasselbe immer und immer wieder zu wiederholen, weil es einfach nicht begriffen wird. - Die ideologische Wand des Materialismus hat über einige Generationen Bunkerstärke angenommen.

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#103 Re: Der Geist

Beitrag von Detlef » Di 5. Dez 2017, 17:30

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dann unterstellst du Neurowissenschaftlern eine Weltanschauung?
Das haben sie privat sowieso. - Ich unterstelle, dass gelegentlich im Namen der Wissenschaft Weltanschauung betrieben wird - möglicherweise der Unterschied zwischen beidem nicht verstanden wird. - Warum stehen dagegen die Wissenschaftlicher nicht auf? Es geht doch um ihren Ruf!!!
Vielleicht liegt es daran, dass der Wissenschaftskritiker Dr.Closs (noch) zu unbekannt ist?
closs hat geschrieben:Mit "Systemen" meine ich "Wahrnehmungs-Systeme" - also das, was der Mensch methodisch einer Untersuchung unterlegt - oder Modelle, die er überprüft.
Gefangen in den Systemen...
closs hat geschrieben:Ich wundere mich manchmal auch über meine Ausdauer, dasselbe immer und immer wieder zu wiederholen, weil es einfach nicht begriffen wird. - Die ideologische Wand des Materialismus hat über einige Generationen Bunkerstärke angenommen.
Wer wundert sich nicht darüber... ist schon ein Kreuz mit den vielen Geisterfahrern und dem Bonnkerrr des Materrrialissmuss. All deinen o.g. Argumenten wurde bereits widersprochen, sie wurden größtenteils mehrmals sehr gut widerlegt. Dieselben Argumente dann unverändert und unbeirrt " immer und immer wieder zu wiederholen", macht sie auch nicht wahrer.(wenn du mal wieder Zeit hast, versuch mal "Ideologie" zu definieren, vlt. fällt dir was auf?)
Bis irgendwann...
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#104 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Di 5. Dez 2017, 20:10

Detlef hat geschrieben: All deinen o.g. Argumenten wurde bereits widersprochen, sie wurden größtenteils mehrmals sehr gut widerlegt.
Eben NICHT. - Wäre es widerlegt, wäre es doch erledigt.

Ihr macht ständig den Fehler, dass Ihr auf Basis von Setzungen widerlegt, um die es gerade geht:
"Wenn Detlef schwimmen kann, kann er sich dann über Wasser halten?"
"Ja - es ist erwiesen, dass Schwimmer durchschnittlich mindestens 1 Stunde über Wasser bleiben können. - Die Wahrscheinlichkeit bei 40 Minuten ist also hoch".

Klingt wunderbar und selbstbefriedigend, beantwortet aber nicht die Frage, OB Detlev schwimmen kann - das wird einfach übergangen. - Das ist die Qualität der meisten "Widerlegungen", die man hier zu hören kriegt.

Detlef hat geschrieben:der Wissenschaftskritiker Dr.Closs
Auch falsch. - Ich kritisiere nicht die Wissenschaft, sondern die Vereinnahmung von Wissenschaft durch Weltanschauung. - Warum ist es so schwer, diesen Unterschied zu vermitteln?

Detlef hat geschrieben:wenn du mal wieder Zeit hast, versuch mal "Ideologie" zu definieren
Auch das ist bereits mehrfach geschehen - das Entscheidende dafür scheint mir zu sein, dass man sich NICHT den Setzungen einer Aussage bewusst ist, sondern meint, dass "es einfach so ist". - Rate mal, wer diesbezüglich die Nase vorn hat.

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#105 Re: Der Geist

Beitrag von Pluto » Di 5. Dez 2017, 23:30

closs hat geschrieben:Warum stehen dagegen die Wissenschaftlicher nicht auf?
Das tue ich doch andauernd.
closs hat geschrieben:Es geht doch um ihren Ruf!!!
Richtig. Deine ideologischen Pauschaurteile sind rufschädigend.

closs hat geschrieben:Diesen Balken habe ich nachweislich NICHT, weil ich nachweislich únterscheide, unter welcher Prämisse welche Aussage gilt.
Genau das ist nicht der Fall, und ich bin nicht der Erste dem dein ideologischer Balken auffällt. So sehr hemmt dieser Balken deine Sicht, dass Du gar nicht mehr in der Lage bist ergebnisoffen an Fragen wie, was zuerst da war Geist oder Materie, heranzugehen. Du setzt, "Es gibt Gott" und damit ist für dich der Fall erledigt.

closs hat geschrieben:Ich trete eben NICHT mit universellen ("setzungs-los") Anspruch auf, sondern kämpfe dagegen an.
Das ist das Problem. Wer nicht setzungslos an die Dinge herangeht, hat keine Chance zu erkennen wie sie sind. Wenn man immer und überall um sich herum Weltanschauung sieht kann man gar nicht anders als setzen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum behauptest du dann ständig, Geist wäre zuerst da, wo es doch offensichtlich falsch ist?
Wieso "falsch"? - Es ist nicht falsifizierbar - das ist doch etwas ganz anderes.
Stochastik ist die Antwort.

closs hat geschrieben:Ich trete unter diesem Glauben an, weil er möglich ist und sowohl traditionell-philosophischen als auch persönlichen Erkenntnissen entspricht.
Ja klar, aber dann musst du dir den Vorwurf der mangelnden Ergebnisoffenheit gefallen lassen.

closs hat geschrieben:Aber ich nenne immer die Setzung dazu: "Wenn es Gott gibt, dann ...".
Ja. Das ist ein Teil des Problems: Ein Mangel an Ergebnisoffenheit, sagen zu können, "Vielleicht gibt es keinen Gott..."

closs hat geschrieben:Ideologie darf gar nicht gelten, weshalb man Prämissen zu seinen Aussagen benennt
Genau: Ideologie darf nicht gelten...
Doch NUR unter dem Deckmantel von unverrückbaren Prämissen (Dogmen), kannst du an deine Behauptungen festhalten.

Aber das führt zu einem gravierenden Mangel an Ergebnisoffenheit.

closs hat geschrieben:Unter der Prämisse "Geist ist genuin Folge von Materie" haben Materialisten recht - aber man muss diese Prämisse nennen.
Keine Prämisse, sondern eine Schlussfolgerung die der Auswertung von tausenden von Experimenten basiert.

closs hat geschrieben:Und man muss erkennen, dass es eine Prämisse ist (da nicht falsifizierbar) und kein Ergebnis.
Warum siehst du überall Setzungen, Prämissen und Zirkelschlüsse obwohl auch das bei dir nur Setzung ist?

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Es sind wissenschaftliche Schlussfolgerungen.
Aber doch nur unter der Prämisse, dass "Geist genuin Folge von Materie ist" - im Grunde ist es ein Zirkelschluss.
Auch das ist es nicht. Es gibt in der Wissenschft keine Prämissen. Un deb Vorwurf eines Zirkelschlusss weise ich zurück, weil deine Schlussfolgerungen nur unter Prämisse dass Gott existiert, gültig sein können. Wenn ja, dann ist das ein gigantischer Zirkelschluss. Falls aber Gott nicht existiert, lösen sich deine Behauptungen alle in Luft auf.

closs hat geschrieben:Sobald die Neuro-WISSENSCHAFT sich in solche Aussagen hineinverhebt, ist sie keine Wissenschaft mehr, weil sie dies nicht beobachten kann
Das ist mir zu einfaches Pauschalurteil.
Sobald etwas nicht in dein ideologisches Weltbild passt, weil es weltanschaulich nicht sein darf, wird es als falsch abgetan.
Sag ich doch. So was ist dogmatisch und beweist den Mangel an Ergebnisoffenheit.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Warum behauptest du die Unwahrheit?
Es ist die Wahrheit - es sind weltanschauliche Aussagen und keine wissenschaftliche.
Woher willst du das wissen?
Genau das ist mein Hauptkritikpunkt: Du behauptest einfach alles was nicht zu deiner Ideologie passt, sei weltanschaulich unterwandert.

closs hat geschrieben:Stochastik hat meines Wissens nichts mit Prämissen zu tun. - Stochastisch kann man allenfalls so etwas Ähnliches sagen wie: "Wenn das materialistische Weltbild stimmt, dann deuten wissenschaftliche Untersuchungen mit großer Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass ..." - Stochastik hat nichts damit zu tun, dass es auch andere Weltbilder gibt, die dies ganz anders sehen.
Stochastik hat nichts mit Materialismus zu tun, sondern NUR mit Mathematik.

Damit bestärkst du mich in der Meinung, dass du wirklich keine Ahnung von Stochastik hast und dass du überall meinst Weltanschauung zu erkennen. Nur bei dir selbst setzt du keine Weltanschauung voraus. Deswegen erkennst du den ideologischen Balken in deinem Auge nicht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wieder eine Behauptung, die du mit nichts untermauern kannst.
Natürlich kann ich das - und habe es x-mal gemacht:
Nein. Du hast es noch nie gemacht.

closs hat geschrieben:Denke nur an das Thema "Evolutions-Theorie und Teleologie". - Da hat die ET aus meiner Laiensicht recht, was aber überhaupt nichts mit geistiger Teleologie zu tun hat.
Unter deinem geistigen System, natürlich nicht. Aber diese von dir behaupteten Systeme gibt es nicht.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Im Vergleich zur Wissenschaft ist die Theologie substanzlos.
Auch das gilt nur unter massiven weltanschaulichen Prämissen.
Siehst du, das meine ich...

closs hat geschrieben:Ich sehe Probleme in der Verweltanschaulichung von Wissenschaft.
Umschreibe doch mal diese "Verweltanschaulichung".

closs hat geschrieben:In dem Moment, in dem man Gott als existent setzt, ist die Wahrscheinlichkeit 1.
Irrtum. Setzungen beeinflussen die Wahrscheinlichkeit nicht.

closs hat geschrieben:So wie für den Materialisten die Wahrscheinlichkeit 1 ist, dass Geist aus Materie kommt. - Logisch: Beide setzen es apriori.
Eben nicht. Niemand setzt, dass Geist aus Materie entsteht. Es ist eine logische Schlussfolgerung aus tausenden von Hinweisen, die in der Wissenschaft nur diese Schlussfolgerung zulässt.

closs hat geschrieben:Kreiert Materie genuin Geist?
closs hat geschrieben:Bildet Materie lediglich Geist ab?
Beides ist Irrtum.
Geist entsteht aus der Komplexität des hochentwickelnden Gehirns. Und das ist keine Weltanschuung sondern einzig wahrscheinliche Schlussfolgerung aus tausenden von Untersuchungen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: Die Welt ist das System, um das es hier geht, und das Wissen ist Wissen über die Funktionsweise dieser Welt.
Mit "Systemen" meine ich "Wahrnehmungs-Systeme"
Auch das kann nicht gemeint sein, denn die Wahrnehmungssysteme sind alle bekannt: Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Fühlen.

closs hat geschrieben:Die ideologische Wand des Materialismus hat über einige Generationen Bunkerstärke angenommen.
Für diese Wand der Skepsis gibt es einen Grund: Er heißt, Empirie kontra theologisches Stab aufwirbeln.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
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#106 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Mi 6. Dez 2017, 00:23

Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Diesen Balken habe ich nachweislich NICHT, weil ich nachweislich únterscheide, unter welcher Prämisse welche Aussage gilt.

Genau das ist nicht der Fall, und ich bin nicht der Erste dem dein ideologischer Balken auffällt.
Moment: Zitiere EINE Aussage, bei der ich nicht deutlich gemacht habe, unter welchen Prämissen sie gilt.

Pluto hat geschrieben:Wer nicht setzungslos an die Dinge herangeht, hat keine Chance zu erkennen wie sie sind.
Das IST doch Ideologie, zu glauben, man könne setzungslos herangehen. - Damit wir uns nicht falsch verstehen: Wenn ein Wissenschaftler am Morgen die Instituts-Tür aufmacht und anfängt zu arbeiten, arbeitet er IN SEINEM RAHMEN selbstverständlich setzungslos - das tut ein kanonischer Exeget genauso. - Aber das geht nur, weil VORHER einige Theoretiker diesen Rahmen definiert haben ("Unter diesem Aspekt untersuchen wir, unter diesem nicht").

Das heißt: Wenn jemand IN DIESEM RAHMEN an die Dinge herangeht, erkennt er, wie sie IN DIESEM RAHMEN aussehen. - Der Naturwissenschaftler hat einen anderen Rahmen als Theologen - weshalb bspw. die Frage nach Teleologie in der Biologie anders beantwortet wird als in der Theologie. - BEIDES ist richtig - im JEWEILIGEN RAHMEN.

Ideologen nun sagen bspw. "Teleologie ist IMMER so oder nicht so", ohne ihren Rahmen anzugeben, weil sie gar nicht erkennen, dass sie einen haben - sie verabsolutieren also ihre Perspektive. - DAS ist Ideologie - und deshalb bin ich gerade KEIN Ideologie. - Was ist daran so schwer zu verstehen?

Pluto hat geschrieben:Stochastik ist die Antwort.
Wie willst Du stochastisch an Nicht-Falsifizierbares rangehen?

Pluto hat geschrieben: aber dann musst du dir den Vorwurf der mangelnden Ergebnisoffenheit gefallen lassen.
Innerhalb dieses Rahmens bin ich doch ergebnisoffen - so wie die Naturwissenschaft auch.

Pluto hat geschrieben:Doch NUR unter dem Deckmantel von unverrückbaren Prämissen (Dogmen), kannst du an deine Behauptungen festhalten.
Richtig - aber ich kann problemlos in ein anderen dogmatischen Rahmen wechseln , wo ein ganz anderes Ergebnis rauskommt. - Kannst Du das auch?

Pluto hat geschrieben:Keine Prämisse, sondern eine Schlussfolgerung die der Auswertung von tausenden von Experimenten basiert.
Das ist falsch. - Diese Schlussfolgerungen erfolgen auf Basis der Setzung, dass es nur die materialistische Welt gibt.

Pluto hat geschrieben:Warum siehst du überall Setzungen, Prämissen und Zirkelschlüsse obwohl auch das bei dir nur Setzung ist?
Weil es nicht anders geht. - Die naturwissenschaftliche Schlussfolgerung, dass Materie den Geist "macht", ist nur auf Basis der Setzung möglich, dass es keine geistige Welt als eigenständige Entität gibt. - Du hast genauso viele Setzungen wie ich - nur dass ich die meinigen kenne und Du die Deinigen nicht zur Kenntnis nimmst.

Pluto hat geschrieben:Un deb Vorwurf eines Zirkelschlusss weise ich zurück, weil deine Schlussfolgerungen nur unter Prämisse dass Gott existiert, gültig sein können.
Und Deine, weil deine Schlussfolgerungen nur unter Prämisse, dass nur die matierelle Welt existiert, gültig sein können. - Ehrlich, das ist exakt das Gleiche.

Pluto hat geschrieben: Du behauptest einfach alles was nicht zu deiner Ideologie passt, sei weltanschaulich unterwandert.
Nein - ich behaupte, dass das Wissenschaft weltanschaulich unterwandert wird und hätte gerne Wissenschaft und Weltanschauung klar getrennt.

Pluto hat geschrieben:Stochastik hat nichts mit Materialismus zu tun, sondern NUR mit Mathematik.

Damit bestärkst du mich in der Meinung, dass du wirklich keine Ahnung von Stochastik hast
Moment: Natürlich basiert Stochastik auf Mathematik - aber Mathematik braucht doch eine Grundlage, auf die sie sich bezieht. - Und hier wiederhole ich meine Frage: Wie bringst Du Stochastik mit Nicht-Falsifizierbarem zusammen? - Wie soll das gehen?

Pluto hat geschrieben:Umschreibe doch mal diese "Verweltanschaulichung".
Instrumentalisierung von Wissenschaft für Weltanschauungen/Ideologien.

Pluto hat geschrieben:Es ist eine logische Schlussfolgerung aus tausenden von Hinweisen, die in der Wissenschaft nur diese Schlussfolgerung zulässt.
Es sind zirkelschlüssige Schlussfolgerungen - nachweisbar.

Pluto hat geschrieben:Geist entsteht aus der Komplexität des hochentwickelnden Gehirns.
Naja - das wäre dasselbe wie "Materie kreiert Geist" - unter der Annahme, dass Du unter Gehirn Materie verstehst.

Aber dies ist eine Glaubensaussage, weil Nicht-Falsifizierbares wissenschaftlich nicht nachweisbar sein kann - Stichpunkt: Verweltanschaulichung.

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#107 Re: Der Geist

Beitrag von Münek » Mi 6. Dez 2017, 00:48

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wir kommen in dieser Diskussion deshalb nicht weiter, weil du dich hartnäckig weigerst Wahrscheinlichkeiten zu berücksichtigen.
"Wahrscheinlichkeit" ist aus Deinem Weltbild heraus orientiert an materialistischer Sichtweise - aus geistiger Sichtweise ist die Wahrscheinlichkeit exakt umgekehrt.
Deine "geistige Sichtweise" ist nur eine "Glaubenssichtweise", der es an jeglicher Evidenz mangelt. Du versuchst, die Realität mittels
Deiner Glaubensbrille (mit Linsen dick wie Glasbausteine) auszublenden. Das nennt man Selbstbetrug oder sich in die Tasche lügen.


Die Philosophen Feuerbach und Metzinger lassen grüßen.

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#108 Re: Der Geist

Beitrag von closs » Mi 6. Dez 2017, 01:17

Münek hat geschrieben:Deine "geistige Sichtweise" ist nur eine "Glaubenssichtweise", der es an jeglicher Evidenz mangelt.
Deine "historisch-kritische oder wahlweise materialistische Sichtweise" ist nur eine "Glaubenssichtweise" - dieser Satz ist genauso gültig. - Was ist "Evidenz": Meint man das materialistisch oder geistig? Beides ist lt. wik möglich? - Kann eine materialistische Evidenz geistig sein? Nein. - Kann eine geistige Evidenz materialistisch sein? Nein.

Münek hat geschrieben: Du versuchst, die Realität mittels Deiner Glaubensbrille (mit Linsen dick wie Glasbausteine) auszublenden. Das nennt man Selbstbetrug oder sich in die Tasche lügen.
Halte es für möglich, dass Du Dich damit mehr meinen könntest als mich. - Ihr Brüder seid so ideologisiert, dass Ihr das nicht mal merkt.

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#109 Re: Der Geist

Beitrag von Münek » Mi 6. Dez 2017, 01:49

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wer nicht setzungslos an die Dinge herangeht, hat keine Chance zu erkennen wie sie sind.
Das IST doch Ideologie, zu glauben, man könne setzungslos herangehen.
Oooch. Einfach mal unideologisch ausprobieren. Du wirst sehen, es klappt. Aber vorher unbedingt die ideologische Glaubensbrille abnehmen. Sonst wird das nix.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben: aber dann musst du dir den Vorwurf der mangelnden Ergebnisoffenheit gefallen lassen.
Innerhalb dieses Rahmens bin ich doch ergebnisoffen.
Du Scherzkeks - Du entscheidest doch vorher per Glaubenssetzung, bestimmte Ergebnisse auf Teufel komm raus NICHT zuzulassen.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Keine Prämisse, sondern eine Schlussfolgerung die der Auswertung von tausenden von Experimenten basiert.
Das ist falsch. - Diese Schlussfolgerungen erfolgen auf Basis der Setzung, dass es nur die materialistische Welt gibt.
Nö - die Existenz eines transzendente Geistes wird ja keinesfalls per se ausgeschlossen. Nur - ein solcher ist eben nicht fassbar, m.a.W. er ist unfassbar. Warum sollte Wissenschaft die Existenz dieses imaginären Welt-Geistes berücksichtigen, wenn nicht einmal der Hauch eines Anscheins für seine Existenz vorliegt.

Jetzt sind Leute wie Du gefordert, anstatt herumzujammern, Butter bei die Fische zu tun - und wenn möglich der Wissenschaft die Augen zu öffnen. Mit simplen Behauptungen ist es nicht getan.

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#110 Re: Der Geist

Beitrag von Münek » Mi 6. Dez 2017, 02:21

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben:Deine "geistige Sichtweise" ist nur eine "Glaubenssichtweise", der es an jeglicher Evidenz mangelt.
Deine "historisch-kritische oder wahlweise materialistische Sichtweise" ist nur eine "Glaubenssichtweise" - dieser Satz ist genauso gültig.
Nee nee - ist besteht schon ein struktueller Unterschied, ob ich sage, ich glaube an den Gott der Bibel oder ich glaube, dass morgen früh die Sonne aufgeht.

closs hat geschrieben:Was ist "Evidenz": Meint man das materialistisch oder geistig?
Vergiss Deine künstliche Trennung. Ich meine Evidenz im herkömmlichen Sinn als unmittelbar einleuchtend, keines Beweises bedürfend.

closs hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Du versuchst, die Realität mittels Deiner Glaubensbrille (mit Linsen dick wie Glasbausteine) auszublenden. Das nennt man Selbstbetrug oder sich in die Tasche lügen.
Halte es für möglich, dass Du Dich damit mehr meinen könntest als mich.
Ach was - für Selbstbetrug fehlt einem Atheisten jegliches Motiv. Gläubige wie Du hingegen haben ein sehr starkes Motiv: Ihnen winkt als Lohn für ihren unerschütterlichen Glauben die ewige Glückseligkeit.

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