Novalis hat geschrieben:Meine Sicht der Dinge jedoch grundlos, beliebig und willkürlich mit Dämonenlehren gleichzusetzen ist die unterste Schublade. Was bringt Dir all dein frommes Getue, wenn Du dann noch nicht mal einen grundlegenden Respekt für die selbstständige Wahrheitssuche anderer Menschen zeigen kannst.
... es scheint tatsächlich eine weitverbreitete Unerlöstheit von Christen zu geben. Sie speist sich oft aus Unsicherheit.
An den dreieinigen Gott zu glauben und sich in seiner Kirche zu wissen, lässt in der Liebe Furcht verschwinden und Frieden finden, stärkt in der Weisheit und Lehre die Vernunft und beruhigt den Verstand. Man wird zu einem gelassenen Kind, das sich geborgen in der Liebe des Vaters weiß und in der Gewissheit, dass man von ihm vor dem Bösen beschützt wird.
An deine Adresse @Novalis will ich sagen: Man darf den Hl. Geist unbedingt vertrauen, auch, dass er einem zeigt, was dämonisch und göttlich ist. Erlöst zu sein bedeutet ja nicht, dass es keine bösen Mächte mehr gibt, aber in der Unterscheidung der Geister durch Jesus fest stehen zu können.
In der Kabbalah finden sich gnostische Strömungen, die nicht inmitten des Judentums entstanden sind, sondern am Rande. Sie versucht die Welt und Gott mit dem Verstand erfassen zu können, also durch den schwierigen Weg des positiven Okkultismus. Die Wahrheit will sich hier als "etwas" dem Individuum öffnen. Nie dabei vergessen jedoch darf man, dass die Wahrheit nicht "etwas", sondern Person ist, Jesus Christus. Dieser Geist führt weitaus sicherer und liebevoll in die Wahrheit, als das eigene Lernen und Wirken durch den Verstand.
Konkret: So lange der Intellekt sich etwa aus der Kabbalah Hilfe zur Wahrheitssuche und Befriedigung der Neugier sucht und dies im Verstand bleibt, ohne sich ans Herz zu hängen, so lange fördert und schützt der Hl. Geist diese Versuche. So bald er aber merkt, dass die Liebe nicht mehr ihm gehören will, dann zieht er sich zurück, weil er die Freiheit des Menschen respektiert. Dann bleibt man gefährlich allein gelassen zurück mit diesen Teilen der Wahrheit, die im eigenen sündigen Geist auch zur Lüge werden können.
Erlöst zu sein, bedeutet frei und sicher zu sein. Frei und sicher allerdings unter Wölfen, die nur darauf warten einen schutzlos anzutreffen. Erlöst und frei zu sein, bedeutet furchtlos sein zu können aus Gnade, der Gnade von Gott
immer geliebt zu sein. In seiner Erlöstheit sich mit dem befassen zu können, was andere noch als unrein bezeichnen, sollte einerseits Dankbarkeit für den Erlöser und seine Erlöstheit hervorrufen, andererseits "die Schwachen", wie sie Paulus keineswegs abschätzig nennt, wegen der Liebe nicht zum Anstoß verleiten.
Das ist ebenso die geistige Wirklichkeit des Menschen.
Servus
