SamuelB hat geschrieben:
Heute ist der Ausdruck 'Weib' negativ konnotiert
Bei mir nicht. Ich spreche meine Partnerin gerne mal als “
mein Weib†an, damit sie weiß, an wessen Seite sie gehört. Es gibt tieferliegende Gründe dafür, weshalb heute Bücher wie Fifty Shades of Grey erfolgreich sind. Das ist regelrecht ein Hilferuf der Frauen: sie sehnen sich nach “richtigen†Männern, welche die männliche Energie verkörpern (denn die weibliche Energie benötigt die männliche Energie für ihre eigene Entwicklung). Ich hörte mal in den Nachrichten, wie die Freundin eines Mannes vergewaltigt wurde und der Freund saß zitternd neben dran und hat sich versteckt, anstatt seiner Freundin zu helfen und den Kampf aufzunehmen. Er hoffte wohl, dass der Angreifer ihn verschont, wenn er sich möglichst devot verhält, also ein richtiges Männchen.
Soll ich sagen, was meine männliche Energie mit dem Angreifer gemacht hätte?
"Ein Mann kann mit den Mächten der Zeit harmonieren, er kann zu ihnen im Kontrast stehen. Das ist sekundär. Er kann an jeder Stelle zeigen, wie er gewachsen ist. Damit erweist er seine Freiheit - physisch, geistig, moralisch, vor allem in der Gefahr. Wie er sich treu bleibt: das ist sein Problem." (Ernst Jünger, "Auf den Marmorklippen", 1939)
Die Gefahr nicht scheuen, ja, sie möglicherweise suchen, wenn es sein muss auf Leben und Tod, sich selbst, die eigene Existenz in die Waagschale werfen, um am Abenteuer sich selbst zu erproben: das ist die männliche Energie. Das ist
BushidÅ (
jap. æ¦å£«é“, wörtlich „Weg (dÅ) des Kriegers (Bushi)“) Wer so kämpft und Charakter beweist, erlangt die Anerkennung der Götter:
Männerinitiation und der Weg wahrer Männlichkeit. Das weibliche Prinzip (Eva) ist ein wunderschöner Aspekt des Göttlichen, aber das männlich Prinzip (Adam) und seine Energie ist ebenso wichtig und notwendig.
„Als ich ein Kind war, redete ich wie ein Kind, dachte wie ein Kind und urteilte wie ein Kind. Als ich ein Mann wurde, legte ich ab, was Kind an mir war.“ (1. Kor 13,11)
Im Hinblick auf die männliche Spiritualität empfehle ich
Was ist wahre Männlichkeit?
Was bedeutet es, wirklich Mann zu sein? Wie finden Männer zu einer kraftvollen und doch sensiblen Männlichkeit? Wie erfahren sie sich im Einklang mit sich selbst, der Welt und Gott? Richard Rohrs Antworten sind aus seiner jahrelangen intensiven Beschäftigung mit Initiation und Übergangsriten erwachsen. Eindrucksvoll schildert er, warum gerade in heutigen westlichen Gesellschaften eine zeitgemäße Form der Männerinitiation notwendig ist. Aus alten Traditionen entwickelt Richard Rohr einen Erfahrungsweg, durch dessen intensives Erleben Männer wieder zu sich selbst, zu ihrer ureigenen spirituellen Kraft und einer gereiften Rolle als Partner, Vater und Mitglied in Kirche und Gesellschaft finden können – praktisch, nachvollziehbar und befreiend.
Richard Rohr beschreibt in seinem Buch die verschiedenen Archetypen der männlichen Seele: König, Krieger, Liebhaber, Weiser/Magier, die der Mann Jesus von Nazareth alle in gewisser Weise verkörpert. Jesus hat in seinem eigenen Leben erfahren, was jeder Mann im Lauf seines Lebens wohl oder übel lernt. Richard Rohrt nennt es die 5 Wahrheiten der Initiation:
1. Das Leben ist hart
2. Du bist nicht so wichtig
3. In deinem Leben geht es nicht um dich
4. Du hast nicht die Kontrolle
5. Du wirst sterben.
Die männliche Spiritualität konfrontiert uns mit den „
knallharten Wahrheiten“ des Menschseins. Richard Rohr beginnt damit, dass das Leben hart ist, was sehr gut zu der ersten edlen Wahrheit des Buddha passt: das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll
„Das Leben im Daseinskreislauf ist leidvoll: Geburt ist Leiden, Altern ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Tod ist Leiden; Kummer, Lamentieren, Schmerz und Verzweiflung sind Leiden. Gesellschaft mit dem Ungeliebten ist Leiden, das Gewünschte nicht zu bekommen ist Leiden. Kurz, die fünf Aneignungen sind Leiden.“
~ Gautama Buddha: Die Reden des Buddha
Der Mann entdeckt sein wahres Selbst gerade im Kampf damit, in der Herausforderung und Bewährungsprobe. „
Werden, wer du wirklich bist“, so könnte die Überschrift des spirituellen Weges lauten. Im Falle des Mannes bedeutet es, die eigene männliche Energie in sinnvolle Bahnen zu lenken:
Vom Wilden Mann zum Weisen Mann. Weisheit ermöglicht die „
Weltüberwindung“.