Pluto hat geschrieben:Wissenschaft ist stark abgestützt.
Natürlich ist sie das - aber doch immer nur innerhalb des Systems, das Du zugrundelegst. - Für unsere PRaxis ist das vollkommenausreichend - aber nicht, wenn es um Grundsatzdinge geht. - Die Grundsatzfrage lautet: "Können wir 'Res extensae' von 'Vorstellung' unterscheiden?" - Und darauf ist die logisch klare Antwort: "Prinzipiell NEIN".
Pluto hat geschrieben:Gerade PRIMÄR lässt sich anhand mathematischer Theoreme zeigen, dass die Komplexität einer solchen Simulation mehr als exponentiell wächst, und sehr schnell vollkommen außer Kontrolle gerät.
Wenn es Gott gibt, ist das ein Klacks für ihn.
Pluto hat geschrieben:Descartes war ein schlauer Mann, aber das hat er bestimmt NICHT gedacht.
Doch - genau diese Antworten hat er beantwortet, indem er fragt, ob es anzunehmen sei, dass Gott etwas schafft, was Täuschung für unsere Wahrnehmung ist. - Und mit der Begründung, an einen "wohlwollenden Gott" (der sowas nicht macht) zu glauben, hat er diese Diskussion für sich abgeschlossen.
Pluto hat geschrieben:Du weichst aus, weil du keine Antworten hast.
Nee - die Antwort ist da und sie ist klar, passt aber nicht in das heute philosophisch übliche Denken.
Pluto hat geschrieben: Er musste setzen, dass Gott wohlwollend sei.
Genau so - weil das JEDER muss.
Pluto hat geschrieben: Aufklärung ist das Gegenteil von Glaube.
Nein - Aufklärung ist "Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung" (Kant). - Aufklärung kann auch dazu dienen, Glaube und Wissen unterscheiden zu lernen sowie zu erkennen, was davon wann angebracht ist. - "Eigener Verstand" hat nichts mit "Selbst-Erhöhung" zu tun - so war das in Früh- und Hoch-Aufklärung nicht gemeint.
Pluto hat geschrieben:ALLE Philosophen und Psychiater des 20. Jahrhunderts akzeptieren seine Beweisführung. Nur du widersprichst. Mit welcher Begründung?
Stimmt doch gar nicht - folgendes in wik unter "Ryle" zu finden: "Allerdings gibt es auch heute noch Philosophen, die der Meinung sind, dass die Identifikation von mentalen Zuständen mit neuronalen oder funktionalen Zuständen ein Kategorienfehler sei. Für diese Annahme spreche, wie einige Theoretiker beanspruchen, dass auch die heute populäre Identitätstheorie (Geist gleich Gehirnprozesse) das Leib-Seele-Problem nicht gelöst habe und nicht schlüssig erklären könne, wieso geistige Begriffe wie sich erinnern sich nicht auf Gehirnprozesse, sondern auf geistiges Erleben beziehen und nicht auf eine physikalische (körperliche) Ebene reduziert werden können" (wik).
Du verwechselst HEUTIGEN philosophischen und psychiatrischen Mainstream mit "Philosophie" und "Psychiatrie", wie sie ganz anders sein könnte (und gut und gerne in 50 Jahren sein kann).
Pluto hat geschrieben:Ryles Beweisführung ist richtig. Sie ist aus dem Grund so wichtig, weil sie einen Aha-Effekt unter den Psychiatern auslöste. Plötzlich erkannten sie welche neuen Türen sich öffneten. Als Folge konnte psychisch kranken Menschen viel unnötiges Leid erspart werden, was unter den alten (cartesianischen) Vorstellungen nicht möglich gewesen war.
Davon abgesehen, dass dieses Motiv "Dualismus = keine vernünftige psychiatrische Behandlung" in das Reich der Urban Legends zu verweisen ist, mag Ryle utilitaristisch mit seinem "Beweis" Türen geöffnet haben - aber das reicht nicht. - Er müsste wenigstens so tief denken wie Descartes, um ihn überhaupt kongenial packen zu können. - Wie soll das mit einer Philosophie gehen, die zur Gattung der "analytischen Philosophie" gehört?
Detlef hat geschrieben: Meine Frau dürftest mit so einem Blödsinn nicht vollschwafeln (zumindest nicht, wenn du mit ihr beim Zubereiten des Mitagessens in der Küche stehst) - sie würde zu dir sagen:"Da kannst du mir jetzt auch mal den fertigen Entenbraten mit bloßen Händen aus der Röhre holen, denn es könnte ja sein, dass dich deine Wahrnehmung auch täuscht!"
Klassischer Studenteneinwand, mit dem übrigens Hegel schon in Jena zu tun hatte.

- Schöne Gruß an Deine Frau: Sie hat vollkommen recht - aber darum geht es nicht.