Tree of life hat geschrieben:Sie war total unsicher. Bei so einer Mitteilung grinst man auch nicht
Sie hat nicht gegrinst, sie war verlegen.
Tree of life hat geschrieben:Hätte der Patient nach dem Gespräch die direkte Frage gestellt: "Muss ich sterben?"...würde ich ihn in dieser Situation sagen:...
Der Patient hat nicht mehr genug Zeit zu verschwenden für langes Drumherumreden. Ein klares "Ja" wäre angebracht, finde ich.
Tree of life hat geschrieben:Nun hängt mein weiteres Handenl davon ab, wie der Patient diese Hiobsbotschaft aufnimmt.
Nein, als Arzt wirst du darauf palliativ tätig. Unabhängig von der Reaktion. Es ist nicht zu erwarten und daher auch gar nicht erstrebenswert, dass derjenige "Haltung bewahrt", und du hättest nichts falsch gemacht, wenn nicht.
Tree of life hat geschrieben:ABER: Ist das schonend? Kann man einen, der sterben wird, überhaupt schonen, wo er ja gerade vom Tod NICHT verschont wird?
Du zeigst ja selber mit diesem Beispiel an, was nicht schonend(einfühlsam) ist
Ich sagte ja, eine solche Diagnose kann nie schonend sein. Immerhin war es hoch effektiv.
Tree of life hat geschrieben:Ich finde es rückwirkend zwar ok, dass man es ehrlich erwähnte
Eben.
Tree of life hat geschrieben:aber es war diese Kälte der Ärztin, wie sie es rüber brachte und dass sie es auch zwischen "Tür und Angel" mitteilte.
Ich finde das gut. Schnell heißt effektiv. Sowas ist keine Botschaft zum Plaudern bei Tee und Kuchen. Das muss schnell gehen. Alles andere wühlt unnötig in eh schon offenen Wunden.
Pluto hat geschrieben:Meine Meinung: Wenn die Angelegenheit so sensibel ist, wie sie dargestellt wurde, dann sollte der Chef es selber machen, und nicht delegieren.
Warum? Ein Arzt kann das nicht früh genug üben.
Pluto hat geschrieben:Warum delegiert man so wichtige Gespräche so weit runter wie möglich? Für mich ein Zeichen, dass der Chef keinen Mumm hatte.
Ganz im Gegenteil. Das Gespräch ist gar nicht wichtig. Für den Chefarzt, weil der in der Zeit bereits weitere Leben retten kann, während dieses hier eh verloren ist.
Auch die andere Situation mit der Bewerbung um die Stellenverlängerung fand ich zu viel dummes Gerede. Statt langer Erklärung (klingt so entschuldigend, warum nur?) hätte als Einstieg ein Daumen-hoch gelangt. Und die Begrüßung: Sie sind drin! Glückwunsch, und jetzt an die Arbeit.
Auch bei einer Absage will ich keine endlos langen Entschuldigungen hören, wie schwer sie sich die Entscheidung gemacht hätten und so. Weniger beschissen fühlt man sich damit auch nicht. Ein kurzes "Sie sind raus!" - zack Kopf ab, nicht lange sägen - so könnte ich schon eine halbe Stunde früher anfangen Bewerbungen zu schreiben.