Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
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#121 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Pluto » Mo 20. Nov 2017, 17:01

Novalis hat geschrieben:Vanity. Die Eitelkeit. Nun betrachte man einfach mal das Verhalten von Christen: wie viele eitle Christen gibt es? :silent: ja, das ist wirklich die Lieblingssünde der Teufel, denn das ist die größte Schwäche der Menschheit. Selbst der Wunsch ein Heiliger und rechtgläubiger Christ zu sein, kann tatsächlich von Eitelkeit und dem geistlichen Stolz motiviert werden, etwas Besseres als alle anderen Menschen sein zu wollen, sodass keine wirkliche Liebe dahinter steht.
Eitelkeit ist menschlich und unabhängig von Religion. Da es auf der Welt weitaus mehr Christen als Atheisten gibt, gibt es demzufolge auch mehr eitle Christen als Atheisten.

Novalis hat geschrieben:Nun kommen wir zum Thema zurück: was hat der Atheismus dem Problem des Bösen entgegenzusetzen?
Ich würde sagen, es gibt kaum ein Thema der Menschenrechte aus den letzten 200 Jahren, das nicht vom Säkularismus gegen den Willen der Kirchen vorangetrieben wurde.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
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#122 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Catholic » Mo 20. Nov 2017, 17:08

Pluto hat geschrieben:Ich würde sagen, es gibt kaum ein Thema der Menschenrechte aus den letzten 200 Jahren, das nicht vom Säkularismus gegen den Willen der Kirchen vorangetrieben wurde.

zum Beispiel?

Novas
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#123 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Novas » Mo 20. Nov 2017, 17:09

Rembremerding hat geschrieben:
closs hat geschrieben: S.-S. hat die Phase des Kirchen-Prasses durchschritten und versucht etwas tiefer zu gehen - das klingt vielversprechend. - Hältst Du meinen Optimismus für angebracht?
Atheismus hat sich lange Zeit nur auf ein "dagegen" reduziert. Sich aber nur durch ein "Anti" zu definieren, bedeutet, von dem weiter abhängig sein, von dem man sich distanzieren will. Solcherart Philosophie ist typisch "Frankfurter Schule", die sich im schlimmsten Fall allein auf Kritik und Destruktivismus reduziert, ohne neue Modelle aufzuzeigen. Den 68ern war dieses theoretisierende "dagegen" bald suspekt, weshalb sie zwar das Denkmodell der Frankfurter Schule aufgriffen, aber es ins Leben mit dem Versuch positives zu bewirken, umsetzten. Der altgedienten philosophischen Garde dieser Schule waren deshalb die 68er suspekt.
In dieser Hinsicht ist es positiv, dass die ersten Atheisten sich nun der kindlichen Trotzphase entledigen.
Insgesamt wird jedoch eine atheistische Ideologie und Philosophie schon von ihrem System und der Wirklichkeit her, auf der sie sich reduziert, stets destruktiv bleiben müssen. Und zudem hatte alles, was sich gegen das Leben stellt, in der Geschichte nie lange Bestand.

Schon im Buch der Weisheit der Hl. Schrift wird der damalige Atheismus beschrieben (ca. 200 v. Chr.), der verblüffend mit dem heutigen Zustand übereinstimmt.

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Detlef
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#124 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Detlef » Mo 20. Nov 2017, 17:11

Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Nun kommen wir zum Thema zurück: was hat der Atheismus dem Problem des Bösen entgegenzusetzen?
Ich würde sagen, es gibt kaum ein Thema der Menschenrechte aus den letzten 200 Jahren, das nicht vom Säkularismus gegen den Willen der Kirchen vorangetrieben wurde.
...und er hat uns die Erkenntnis gebracht, dass es D A S Gute und D A S Böse gar nicht gibt.
Die Wahrheit lässt sich pachten, mit dem Glauben an des Gottes Sohn, doch die Thesen sind vergänglich, allen Gläubigen zum Hohn! (Gert Reichelt)

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#125 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Novas » Mo 20. Nov 2017, 17:12

Detlef hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben:Nun kommen wir zum Thema zurück: was hat der Atheismus dem Problem des Bösen entgegenzusetzen?
Ich würde sagen, es gibt kaum ein Thema der Menschenrechte aus den letzten 200 Jahren, das nicht vom Säkularismus gegen den Willen der Kirchen vorangetrieben wurde.
...und er hat uns die Erkenntnis gebracht, dass es D A S Gute und D A S Böse gar nicht gibt.

Genau das ist ja gerade die Psychologie des Bösen: das Böse leugnet Gut und Böse, um sich selbst auf diese Weise zu rechtfertigen :thumbup: wenn der Teufel persönlich hier wäre, so würde er Dir sofort zustimmen. Ob das den Atheismus in einem besseren Licht erstrahlen lässt, wage ich jedoch zu bezweifeln.
Zuletzt geändert von Novas am Mo 20. Nov 2017, 17:15, insgesamt 1-mal geändert.

Catholic
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#126 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Catholic » Mo 20. Nov 2017, 17:15

Detlef hat geschrieben: ...und er hat uns die Erkenntnis gebracht, dass es D A S Gute und D A S Böse gar nicht gibt.

und damit die Erkenntnis dass alles erlaubt,oder anders formuliert:dass alles gut ist?
Demnach würde es nichts geben was insich schlecht ist.
Ich meine mit schlecht nicht verboten im Sinne eines Gesetzes,sondern im ethisch-moralischen Sinne.

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#127 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Novas » Mo 20. Nov 2017, 17:17

Catholic hat geschrieben:
Detlef hat geschrieben: ...und er hat uns die Erkenntnis gebracht, dass es D A S Gute und D A S Böse gar nicht gibt.

und damit die Erkenntnis dass alles erlaubt,oder anders formuliert:dass alles gut ist?
Demnach würde es nichts geben was insich schlecht ist.
Ich meine mit schlecht nicht verboten im Sinne eines Gesetzes,sondern im ethisch-moralischen Sinne.

Mit solchen Sichtweisen beweisen Atheisten doch nur genau das, was Christen kritisch im Hinblick auf den Atheismus sagen: der Atheismus führt in eine amoralische und damit nihilistische Denkweise. Interessant ist jedoch, dass genau das ständig von Atheisten geleugnet wird, obwohl sie selbst sehr oft dafür argumentieren. Sie wollen Amoralisten sein, aber nicht so bezeichnet werden. "Humanist" klingt hübscher :P

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#128 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Catholic » Mo 20. Nov 2017, 17:22

Novalis hat geschrieben: Mit solchen Sichtweisen beweisen Atheisten doch nur genau das, was Christen kritisch im Hinblick auf den Atheismus sagen: der Atheismus führt in eine amoralische und damit nihilistische Denkweise. ...

Das Fatale ist ja,dass man mit dieser Haltung ("Es gibt kein Gut und Böse!") auch nicht mehr gegen Ideologien wie den Nationalsozialismus oder den Kommunismus sein kann - wenn man konsequent ist - denn dann gibt es auch keine Weltanschauung oder Ideologie die insich ethisch/moralisch schlecht sein kann.

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#129 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Rembremerding » Mo 20. Nov 2017, 17:27

Novalis hat geschrieben:
Mit solchen Sichtweisen beweisen Atheisten doch nur genau das, was Christen kritisch im Hinblick auf den Atheismus sagen: der Atheismus führt in eine amoralische und damit nihilistische Denkweise. Interessant ist jedoch, dass genau das ständig von Atheisten geleugnet wird, obwohl sie selbst ständig dafür argumentieren :P
Das sind nur die radikalisierten Atheisten, welche selbst die Vernunft ihrem Relativismus und Nihilismus opfern.
Es geht auch anders: "Auch als Nichtgläubiger fürchte ich eine gottlose Gesellschaft" Gregor Gysi.
Gießt man dieses Nihilismus konsequent in ein politisches System, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Anarchie oder Totalitarismus, sprich bevormundender Überwachungsstaat, der die Freiheit, die Würde des Menschen und das Leben relativiert.
Dass dem so ist, wurde im 20. Jahrhundert bereits bewiesen.

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#130 Re: Der neue Atheismus ist vielleicht nicht tot, aber er riecht komisch!

Beitrag von Novas » Mo 20. Nov 2017, 17:30

Catholic hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: Mit solchen Sichtweisen beweisen Atheisten doch nur genau das, was Christen kritisch im Hinblick auf den Atheismus sagen: der Atheismus führt in eine amoralische und damit nihilistische Denkweise. ...

Das Fatale ist ja,dass man mit dieser Haltung ("Es gibt kein Gut und Böse!") auch nicht mehr gegen Ideologien wie den Nationalsozialismus oder den Kommunismus sein kann - wenn man konsequent ist - denn dann gibt es auch keine Weltanschauung oder Ideologie die insich ethisch/moralisch schlecht sein kann.

So ist es. Darum scheiden sich hier die Geister. Die grosse Scheidung: Oder zwischen Himmel und Hölle (Sammlung Kriterien)

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