Helmuth hat geschrieben:
Ich verstehe, was du sagen willst, aber deine Schlussfolgerung finde ich falsch.
Wenn Hass und Unerlöstheit die Motive sind, Heidnisches abzulehnen, dann war auch Jesus von Hass und Unerlöstheit getrieben, wenn er den Gottesdienst der Pharsiäer scharf an den Pranger stellte.
Solche Gedanken schleichen sich ein, wenn man Jesus als Nur-Mensch betrachtet.
Erlösung kann nur durch Gott geschehen, nicht durch einen Menschen. Wäre Jesus Nur-Mensch, dann ist deine Schlussfolgerung über sein Motiv richtig: Hass und Unerlöstheit.
Jesus durfte den Gottesdienst der Pharisäer kritisieren, weil es ihn selbst betraf. Darum reinigte er auch den Tempel, das Haus seines Vaters.
Da Gottes Sohn der Erlöser ist, kann in ihn nicht Unerlöstheit und damit Hass sein, denn gleichzeitig
ist er Liebe. Gott ist der Erlöser seiner Geschöpfe, indem er durch die Geschöpflichkeit geht und in dieser Tod und Auferstehung erleidet. Damit ermöglicht er dem Menschen Erlösung nicht allein im Geist, sondern auch im Leib.
Geistwesen durch Engel hat Gott schon in Fülle, er will auch Menschen mit Geist, Seele
und Leib (verherrlicht) in seiner Gemeinschaft. Unerlöstheit bedeutet somit auch Klein- oder Unglauben, denn man vertraut nicht darauf, dass Gott auch Gefühle, Triebe und Begierden reinigen kann. Ein solcher Mensch hat noch Angst vor diesen, Angst ständig etwas vor Gott falsch zu machen, hängt sich an Vorschriften und Gesetzen und verurteilt andere, die das nicht tun.
Erlöste können prüfen im Hl. Geist und behalten das Gute, können mit reinem Herzen lieben und sonst tun, was sie wollen. Erlösung ist nämlich bereits geschehen, sie hängt nicht davon ab, ob ich Gebote erfülle, sondern ob ich an Gott und seine Erlösungstat glaube und ihn sowie seine Gebote liebe. Dadurch wird das Sündenbewusstsein sogar noch intensiver, denn Sünde wird nicht nur im Gewissen wahrgenommen, durch Überschreiten von Gottes Geboten, sondern auch in der Liebe, in der Verletzung derselben. Aber gleichzeitig können diese erkannten Sünden auch in der Liebe unmittelbar mit Reue an den Erlöser abgegeben und verwandelt werden, der in einem wohnt. Somit wird und ist alles Gnade. Wenn Jesus in mir lebt, denn leben auch die durch ihn erfüllten Gebote in mir und ich kann sprechen: Herr, ich kann gerade dieses Gebot nicht halten, bitte halte du es in mir.
Gottes Liebe kann nicht verdient werden, wir leben in ihr. Warum hören hier gerade skrupulöse Freikirchler nicht auf ihren Helden Luther? Gläubige in der Kirche haben dies nie anders geglaubt.
Wir leben so lange angstvoll in einer heidnischen Welt, umgeben von Heiden, Aberglauben, heidnischen Symbolen und Gebeten, so lange wir sie Satan, dem Bösem überlassen. Wir entreißen all das aber Satan, wenn wir diese heidnische Welt in unserer Erlösung betrachten und sie damit ebenso erlösen. Indem wir etwa das heidnische Kreuz auf den Erlöser beziehen, so wie er es wollte. Indem iro-schottische Missionare einstmals etwa heidnische Kultmale durch ein Haus Gottes ersetzten oder Götterbäume durch das Zeichen der Erlösung, das Kreuz.
Erlösung ist wie eine Welle, die durch den Menschen und über die Welt strömt. Gott warf durch seinen Sohn den Eckstein dazu in die dunklen Wasser der sündigen Welt und seither breiten sich die Wellen aus, reinigen und erlösen immer mehr. Das Reich Gottes hat hier bereits begonnen, es wird vollendet sein, wenn Gott durch seinen Sohn wiederkommt.
Servus
