Nein - so ist es nicht. Dass Jesus KEINE Naherwartung hatte, kann nur jemand behaupten, der zahlreiche Ansagen Jesu zum nahen Gottesreich bewusst ignoriert oder gewaltsam uminterpretiert. An den eindeutigen Aussagen Jesu kommst Du nicht vorbei.closs hat geschrieben:Das wäre eine philosophische Frage - sicherlich ist da was dran. - Aber konkret in diesem Fall wäre etwas "Gewaltenteilung" angebracht - denn "Plausibilität" ist wirklich ein relativer Begriff - konkret: Für eine geistig-orientierte Theologie ist es fast alternativlos plausibel, dass Jesus KEINE Naherwartung hattePluto hat geschrieben:Wenn man so denkt, kann man (fast) alles zirkelreferent auf Grund von Setzung machen.
Alles Teufelszeug? VII
#961 Re: Alles Teufelszeug? VII
#962 Re: Alles Teufelszeug? VII
Gäbe es andere plausible Erklärungen, gäbe es diesen Konsens nicht und es würde kontrovers diskutiert werden. Klaus Berger hat dem Konsens in seinem Buch "Die Bibelfälscher" widersprochen, indem er sich - noch dazu unbegründet - auf EINE einzige Bibelstelle beriefcloss hat geschrieben:Zirkelreferent - wenn Du Vertreter EINER Perspektive fragst, bekommst Du natürlich diese Antwort.Münek hat geschrieben:Das ist beispielsweise am bestehenden Konsens der Exegeten zu Jesu Irrtum sehr gut ablesbar.
und den großen Rest außen vor ließ.
Das ist sowohl unredlich als auch unwissenschaftlich.
Lediglich Behauptungen in die Welt setzen, reicht nun mal nicht aus. Evidenz und Plausibilität müssen schon aufgezeigt werden, sonst haben wir nur heiße Luft.closs hat geschrieben:Auch zirkelreferent, da "Evidenz und Plausibilität" Teil der eigenen Setzungen sind.Münek hat geschrieben: Glauben und setzen kann man schließlich jeden Blödsinn. Evidenz und Plausibilität müssen schon hinzu kommen.
#963 Re: Alles Teufelszeug? VII
Wie willst Du das beurteilen? - Viele Theologen sehen das ganz anders.Münek hat geschrieben:Dass Jesus KEINE Naherwartung hatte, kann nur jemand behaupten, der zahlreiche Ansagen Jesu zum nahen Gottesreich bewusst ignoriert oder gewaltsam uminterpretiert.
Du überspringst wieder die Frage, WAS definiert, was plausibel ist und was nicht. - Für einen geistig-orientierten Theologen ist es un-plausibel.Münek hat geschrieben:Gäbe es andere plausible Erklärungen
Das tun doch beide Seiten - aber sie finden Unterschiedliches evident und plausibel.Münek hat geschrieben: Evidenz und Plausibilität müssen schon aufgezeigt werden, sonst haben wir nur heiße Luft.
#964 Re: Alles Teufelszeug? VII
Von einem Nachweis ist hier nicht die Rede, sondern von einer unwissenschaftlichen Feststellung des Sühnetodes Jesu.closs hat geschrieben:Das ist von vorneherein keine wissenschaftliche Feststellung - es ist NICHT ein Ergebnis wissenschaftlicher Forschung. - Du wirst keinen Kanoniker finden, der so etwas wissenschaftlich "nachweist".Münek hat geschrieben:Eine solche Feststellung ist höchstgradig unwissenschaftlich.
Wenn ich Dich richtig verstanden haben, reicht für Dich allein die SETZUNG aus, um danach wissenschaftlich weiter zu arbeiten.closs hat geschrieben:Wenn es ein Modell dazu gibt, welches wissenschaftlich bearbeitbar ist - kennst Du eines?Münek hat geschrieben:Dann spricht ja nichts dagegen, dass neben der Astrophysik und Medizin an den Universitäten auch die Astrologie und Homöopathie gelehrt werden.
Die Wissenschaft kennt keine ewig gültigen Wahrheiten. Hier kann alles in Frage gestellt werden. In der dogmatisch gefesselten katholischen Kirche dagegen NICHT.closs hat geschrieben:Du verkennst, dass das, was Du als "Wissenschaft" bezeichnet, mit sich mit Zähnen und Klauen dagegen wehrt, eigene Setzungen zur Kenntnis und in Frage zu stellen. - Wer ist jetzt "der Bessere"?Münek hat geschrieben:Habe ich doch geschrieben: Die katholische Kirche mit ihren angeblich göttlich offenbarten ewig gültigen Glaubensdogmen.
#965 Re: Alles Teufelszeug? VII
Ich kenne da nur Ratzinger und Berger. Und genau auf die trifft das zu, was ich geschrieben habe.closs hat geschrieben:Wie willst Du das beurteilen? - Viele Theologen sehen das ganz anders.Münek hat geschrieben:Dass Jesus KEINE Naherwartung hatte, kann nur jemand behaupten, der zahlreiche Ansagen Jesu zum nahen Gottesreich bewusst ignoriert oder gewaltsam uminterpretiert.
Eine Definition von Evidenz und Plausibilität findest Du bei Wiki.closs hat geschrieben:Du überspringst wieder die Frage, WAS definiert, was plausibel ist und was nicht.Münek hat geschrieben:Gäbe es andere plausible Erklärungen
Mit welcher Begründung?closs hat geschrieben:Für einen geistig-orientierten Theologen ist es un-plausibel.
Glaube bedeutet nicht automatisch Evidenz und Plausibilität.closs hat geschrieben:Das tun doch beide Seiten - aber sie finden Unterschiedliches evident und plausibel.Münek hat geschrieben: Evidenz und Plausibilität müssen schon aufgezeigt werden, sonst haben wir nur heiße Luft.
#966 Re: Alles Teufelszeug? VII
Eben - so etwas kann aufgrund von Quellen-Daten interpretieren, aber nicht nachweisen - genauso wie bei der HKM.Münek hat geschrieben:Von einem Nachweis ist hier nicht die Rede
Nicht ganz - reine Sacharbeit (Quellenarbeit) geht ohne Setzung. - Aber wenn man über die reine technische Auslegung hinaus inhaltlich interpretieren will ("Wie ist das zu verstehen?"), muss man setzen, um danach wissenschaftlich auslegen zu können.Münek hat geschrieben:Wenn ich Dich richtig verstanden haben, reicht für Dich allein die SETZUNG aus, um danach wissenschaftlich weiter zu arbeiten.
Was die interpretativen Setzungen angeht, scheint dies nach dem Eindruck, den Du erweckst, nicht zu gelten.Münek hat geschrieben:Die Wissenschaft kennt keine ewig gültigen Wahrheiten.
Passt voll zu meiner Aussage.Münek hat geschrieben:Eine Definition von Evidenz und Plausibilität findest Du bei Wiki.
Naja - das hatten wir mindestens 50 Mal - die üblichen theologischen Begründungen halt, die von einer göttlichen Existenz Jesu ausgehen.Münek hat geschrieben:Mit welcher Begründung?
Natürlich nicht - es gilt dann, wenn Glaube strukturell und intersubjektiv nachvollziehbar erklärt wird.Münek hat geschrieben:Glaube bedeutet nicht automatisch Evidenz und Plausibilität.
#967 Re: Alles Teufelszeug? VII
Als wissenschaftliche Diziplin kann die HKM NICHT zum Ergebnis gelangen, dass beispielsweise Jesus für die Sünden der Welt den Sühnetod gestorben ist. Diese Annahme ist persönliche Glaubensüberzeugung.closs hat geschrieben:Eben - so etwas kann aufgrund von Quellen-Daten interpretieren, aber nicht nachweisen - genauso wie bei der HKM.Münek hat geschrieben:Von einem Nachweis ist hier nicht die Rede
Dass er sich mit seinen Prophezeiungen geirrt hat, kann sie dagegen sehr wohl feststellen - und hat es bekanntlich auch getan.
Das glaubst Du doch selber nicht.closs hat geschrieben:Nicht ganz - reine Sacharbeit (Quellenarbeit) geht ohne Setzung. - Aber wenn man über die reine technische Auslegung hinaus inhaltlich interpretieren will ("Wie ist das zu verstehen?"), muss man setzen, um danach wissenschaftlich auslegen zu können.Münek hat geschrieben:Wenn ich Dich richtig verstanden haben, reicht für Dich allein die SETZUNG aus, um danach wissenschaftlich weiter zu arbeiten.
Die Astrologie SETZT, dass die Gestirne das menschliche Schicksal beeinflussen - und erstellt danach auf WISSENSCHAFTLICHER Basis ihre Horoskope. Das ist doch haarsträubender Unsinn.
Nein - im Gegensatz zur dogmatischen Glaubensideologie der RKK kennt Wissenschaft keine ewig gültigen Wahrheiten.closs hat geschrieben:Was die interpretativen Setzungen angeht, scheint dies nach dem Eindruck, den Du erweckst, nicht zu gelten.Münek hat geschrieben:Die Wissenschaft kennt keine ewig gültigen Wahrheiten.
Also pure Glaubensideologie.closs hat geschrieben:Naja - das hatten wir mindestens 50 Mal - die üblichen theologischen Begründungen halt, die von einer göttlichen Existenz Jesu ausgehen.Münek hat geschrieben:Mit welcher Begründung?
Klar - so wie im Katechismus der Katholischen Kirche.closs hat geschrieben:Natürlich nicht - es gilt dann, wenn Glaube strukturell und intersubjektiv nachvollziehbar erklärt wird.Münek hat geschrieben:Glaube bedeutet nicht automatisch Evidenz und Plausibilität.



#968 Re: Alles Teufelszeug? VII
Das tut die kanonische Exegese auch nicht. - Sie untersucht auf dieser Basis die Bibel - Du verwechselst "Setzung" mit "wissenschaftlichem Ergebnis".Münek hat geschrieben:Als wissenschaftliche Diziplin kann die HKM NICHT zum Ergebnis gelangen, dass beispielsweise Jesus für die Sünden der Welt den Sühnetod gestorben ist.
Das kann sie faktisch NICHT, sondern nur als Konsequenz aus ihrer Perspektive - es ist ein METHODISCHES Ergebnis ("Wenn meine Perspektive richtig ist, dann ...").Münek hat geschrieben:Dass er sich mit seinen Prophezeiungen geirrt hat, kann sie dagegen sehr wohl feststellen
Ist es streng genommen NICHT - hier liegt das Problem woanders: Gibt eine solche Setzung es her, überhaupt auf dieser Basis wissenschaftlich zu arbeiten? - Wenn ich setze, dass Münek eine Frau mit 13 Brüsten ist, kann ich versuchen, dies methodisch intersubjektiv zu vermitteln - aber ich werde daran scheitern, weil kein "Anfangsverdacht" besteht, dass diese Setzung richtig sein könnte.Münek hat geschrieben:Die Astrologie SETZT, dass die Gestirne das menschliche Schicksal beeinflussen - und erstellt danach auf WISSENSCHAFTLICHER Basis ihre Horoskope. Das ist doch haarsträubender Unsinn.
Du machst dieselbe dümmliche Gegenüberstellung wie Sven: "Glaubensideologie" und "Wissenschaft" sind kein "Pärchen", bei dem sich zwei gegenüberstehen. - Richtig ist: Es gibt Glaubenssetzungen oder methodische/weltanschauliche Setzungen, auf deren Basis man versucht, wissenschaftlich zu arbeiten.Münek hat geschrieben:im Gegensatz zur dogmatischen Glaubensideologie der RKK kennt Wissenschaft keine ewig gültigen Wahrheiten.
Wenn Bultmann meinetwegen auf der weltanschaulichen Setzung wissenschaftlich arbeitet, dass Historie als naturalistischer Wirkungszusammenhang zu verstehen sei, es also Wunder ontisch nicht gibt, darf er das - denn er kann wissenschaftlich darstellen, wie der historische Jesus zu verstehen wäre, wenn seine Setzung richtig wäre. - Andere stellen wissenschaftlich dar, wie der historische Jesus zu verstehen wäre, wenn er auch göttlich wäre.
#969 Re: Alles Teufelszeug? VII
Es ist kein methodisches Ergebnis, sondern ein universelles,closs hat geschrieben:Das kann sie faktisch NICHT, sondern nur als Konsequenz aus ihrer Perspektive - es ist ein METHODISCHES Ergebnis ("Wenn meine Perspektive richtig ist, dann ...").Münek hat geschrieben:Dass er sich mit seinen Prophezeiungen geirrt hat, kann sie dagegen sehr wohl feststellen
Und... Welche Gründe hast du, anzunehmen, die Perspektive sei falsch?
Was ist, wenn sich die Annahme, "Jesus ist göttlich", sich als falsch herausstellt?closs hat geschrieben:Es gibt Glaubenssetzungen oder methodische/weltanschauliche Setzungen, auf deren Basis man versucht, wissenschaftlich zu arbeiten.
Der Irrrtum hier, ist, anzunehmen, dass Bultmann überhaupt etwas setzt. Hier erkennt man, zu welchen Schlussfolgerungen man gelangt, wenn man gar nicht setzt. Das sollte dir, als Kanoniker schon schwer zu denken geben, was an der Setzung der Kanoniker dran ist, wenn sie zu verfälschten Schlussfolgerungen gelangt.closs hat geschrieben:Wenn Bultmann meinetwegen auf der weltanschaulichen Setzung wissenschaftlich arbeitet, dass Historie als naturalistischer Wirkungszusammenhang zu verstehen sei, es also Wunder ontisch nicht gibt, darf er das - denn er kann wissenschaftlich darstellen, wie der historische Jesus zu verstehen wäre, wenn seine Setzung richtig wäre. - Andere stellen wissenschaftlich dar, wie der historische Jesus zu verstehen wäre, wenn er auch göttlich wäre.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#970 Re: Alles Teufelszeug? VII
Perspektiven sind beidseits Glaubens-Sache - der eine glaubt immer, dass der andere falsch schaut. - Die Gründe für MEINE Perspektive wären letztlich, dass für mich nicht Materie, sondern Geist der Urgrund der Existenz ist.Pluto hat geschrieben:Welche Gründe hast du, anzunehmen, die Perspektive sei falsch?
Dann ist die HKM-Perspektive mit größter Wahrscheinlichkeit richtig - und wenn "Jesus ist nur Mensch sich als falsch herausstellt, ist die HKM-Perspektive mit größter Wahrscheinlichkeit unrichtig.Pluto hat geschrieben:Was ist, wenn sich die Annahme, "Jesus ist göttlich", sich als falsch herausstellt?
Aber das tut er doch, so wie er hier mehrfach zitiert wurde - für ihn ist Geschichte ein naturalistischer Wirkungszusammenhang, also nicht durchbrechbar durch Wunder/"Gott"/etc.Pluto hat geschrieben:Der Irrrtum hier, ist, anzunehmen, dass Bultmann überhaupt etwas setzt.
Woher willst Du wissen, dass die kanonischen Setzungen falscher sind als die bultmannschen?Pluto hat geschrieben:Das sollte dir, als Kanoniker schon schwer zu denken geben, was an der Setzung der Kanoniker dran ist, wenn sie zu verfälschten Schlussfolgerungen gelangt.