Anton B. hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Jeder hat das Recht seinem persönlichen Glaubensverständnis Ausdruck zu verleihen. Für Christen sollte es jedoch weit darüber hinaus um die Frage gehen: was ist die historische Kirche, welche die Lehre Christi und der Apostel unverfälscht erhalten hat und die Fülle der Wahrheit repräsentiert? Wahrheitsfragmente gibt es überall, aber nicht die Fülle der Wahrheit.
Dann nimmst Du aber schonmal an, die "historische Kirche", "die Lehre Christi und der Apostel" hätte sich irgendwo "unverfälscht erhalten". Das wird aber gerade von immer neuen Gemeinschaften gläubiger Christen bezweifelt
Ja, das nehme ich an

Einfach deshalb, weil ich den Worten Christi vertraue:
“Ich werde meine Kirche bauen, und die Pforten der Unterwelt werden sie nicht überwältigen†(Matthäus 16:18). Es gibt viele christliche Denominationen und Gruppierungen, aber nur eine Kirche. Die eine, heilige, katholische und apostolische Kirche, wie es im Glaubensbekenntnis gesagt wird. Wenn wir uns anschauen, wer den Anspruch vertritt die wahre Kirche Christi zu sein, so sind es die orthodoxe Kirche und die römisch-katholische Kirche. Das ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, dass beide aus der Alten Kirche hervorgegangen sind. Am 16. Juli 1054 trennten sich die orthodoxe und die katholische Kirche voneinander und es ereignete sich die große Kirchenspaltung in eine West- und Ostkirche. Die Anglikanische Kirche und der Protestantismus wiederum sind Abspaltungen der Westkirche. Heute haben wir die Situation, dass sich aus der Abspaltung immer weitere Abspaltungen abgespalten haben: sie sind Abspaltungen von Abspaltungen von Abspaltungen. Aus Sicht eines orthodoxen Christen ist das ein ziemlich absurder Prozess, da sie an die Einheit aller Christen glauben. Die wahre Kirche Christi ist wie ein machtvoller Quellstrom, wie das Meer, während die Abspaltungen vergleichbar mit Flüssen sind, die sich aus dem Meer ergießen und weit in das Festland hinein reichen.
Diese kleineren Flüsse haben eine gewisse historische Existenzberechtigung, aber sie können den Quellstrom nicht ersetzen und die Kirche Christi im Vollsinne des Wortes niemals repräsentieren. Ohne den Quellstrom würden die vielen kleineren Flüsse gar nicht existieren. Ich empfehle Dir diesen Beitrag:
Una Sancta: Fundamentalism, Ecumenism and the One True Church (Fr. Andrew Stephen Damick)
Hemul hat geschrieben:Zwar gab es in den Anfänger der Bibelforscher (also weit vor meiner Zeit)einige Änderungen wie z.B. die rechte Ansicht über Menschen-Verehrung (Russeliten)das Weihnachtsbäumchen nebst Sonnenwendfest-oder den heidnischen Geburtstag-mit denen einige Wenige in der Frühzeit nicht einverstanden waren
Es gibt auch Wahrheitsanteile im vorchristlichen Heidentum oder in den heutigen nichtchristlichen Religionen. Wenn im Christentum die Religion ihre wahre Reife erlangt hat, die vollkommene Offenbarung, dann bedeutet das nicht, dass alles andere nur minderwertiger Mist ist. Gerade die Feier der Wintersonnenwende hat eine sehr tiefsinnige Symbolik. In Rom feierte man das Fest des sol invictus, des unbesiegbaren Sonnengottes. Die Christen haben das dann positiv in ihrem Sinne umgedeutet: nicht der heidnische Sonnengott, sondern Christus ist die wahre Sonne und das wahre Licht der Welt.