sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Abgesehen davon, dass Wissenschaft zu den elementaren Fragen des Seins gar keine Antworten hat:
Deshalb hält sie sich an die Physik, und da sieht es nun mal so aus, dass die Entstehung des Universums physikalisch erklärbar ist.
Nein, es sind maximal Spekulationen möglich.
Und die einen setzen bei ihren Spekulationen eben voraus, dass alles das Ergebnis blinder physikalischer Kräfte ist, die anderen, dass eine Intelligenz der Urgrund allen Seins ist. Und der Glaube an blinde physikalische Kräfte ist dem an eine planende Intelligenz in keinster Weise überlegen. Im Gegenteil, die Feinabstimmung der Naturkonstanten lässt eher auf Planung schließen, als auf Zufall.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: Nur 6 der 13 "Paulusbriefe" stammen auch von Paulus.
Und wieder erhebst du Vermutungen in den Rang von Tatsachen. Es gibt eine "Mehrheit" von Forschern, die das so sehen. Und zwar wegen "stilistischer Unterschiede". Ein sehr weiches Kriterium.
Nö, sogar ein sehr hartes.
Butterweich!
sven23 hat geschrieben: Brüche im Stil sind immer ein Zeichen, dass hier etwas nicht stimmt.
Übrigens hat der Prof. für Neues Testament
Jacob Thiessen im Dez. 2016 eine Monographie herausgebracht, in der er auf 446 Seiten zeigt, wie in den letzten Jahren Bewegung ist in die Frage nach der Authentizität der umstrittenen Paulusbriefe gekommen ist. Er plädiert für die Echtheit aller Paulusbriefe und zeigt, dass die HKM z.T. weit hergeholte Konstrukte bemühen muss, um einzelne Paulusbriefe als unecht bezeichnen zu können.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: Diese Erkenntnis hatte er aber erst nach seinem Tod.
Und wieder falsch. Siehe Mk. 13, 32.
Warum falsch? Das Markusevangelium wurde erst lange nach dem Tod des Wanderpredigers geschrieben.
Nach Mk. 13, 32 hat Jesus schon vor seinem Tod und seiner Auferstehung gesagt, dass niemand Zeit oder Stunde weiß in der er wiederkommen wird.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: Natürlich schlossen sich dann die Schreiber, Kopisten und Redaktoren der Vorstellung der Pausieverzögerung des Paulus dankbar an. Es blieb ihnen ja auch nichts anderes übrig, um den Irrtum zu kaschieren.
Das ist Storytelling. Meinungen die du von deinen atheistischen Propagandisten übernimmst. Das sei dir unbenommen.
Nö, die Naherwartung hatte sich ja schon bei Abfassung der Evangelien als Irrtum erwiesen, sie hätte schwerlich erfunden werden können. Sie muss also authentisch sein.
Da gar kein Zeitpunkt genannt wird, sondern im Gegenteil von Jesus selbst explizit gesagt wird, dass niemand den Zeitpunkt weiß (Mt. 24, 36; Mt. 24, 44; Mt. 25, 13; Mk. 13,32; Apg. 1, 7), hat Parusieverzögerung nichts mit Irrtum zu tun sondern mit den subjektiven Empfindungen der frühen Christen.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:Übrigens hat die Hoffnung auf das Wiederkommen Jesu nichts mit seinem eigenen jüdischen Glauben an die nahe Gottesherrschaft zu tun…
… die wie gezeigt, aufgrund des Gesamtkontextes der Evangelien eindeutig auszuschließen ist. Aber du hast Recht: die Reichs-Hoffnung der Juden und Parusie sind zwei verschiede Dinge.
Eben, und da Jesus Jude war hatte er eine ander Vorstellung von der Gottesherrschaft der späteren Christen, die das Reich Gottes ins Jenseits verlagerten.
Nein, weil Jesus der war, für den er sich ausgab (wer mich sieht, der sieht Gott), hatte er keine Naherwartung der Gottesherrschaft, sondern wusste selbstverständlich, dass er für dich und mich ans Kreuz gehen würde und hat es auch angekündigt: Mk 8, 31; Mk. 9, 31; Mk. 10, 33; Mt. 16, 21; Mt. 17, 22+23; Mt. 20, 18+19.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: "Die" historische Jesusforschung sicher nicht. Der verschwörungstheoretische Teil derselben, der praktisch hinter jeder Zeile des NT Betrug wittert, schon.
Nun, es gibt in der Forschung verbreitete Konsenspostitionen, gegen die Ratzinger z. b. alle verstoßen hat,…
Konsens nur unter den HKM-Bibelfälschern. Von dir gern pauschal als "die Forschung" bezeichnet um der atheistischen Bibelinterpretation einen wissenschaftlichen Anstrich zu verleihen.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Und aus der riesigen Fülle von antiken Abschriften und der riesigen Fülle von Zitaten früher Kirchenväter, konnte Wissenschaft den Urtext rekonstruieren. Die Bibel, wie wir sie heute in den Händen halten, ist im Wesentlichen identisch mit dem Urtext.
Das ist Träumerei. Die Befundlage der Wissenschaft ist eine andere.
Nein, das ist schlicht Fakt. Die Bibel, so wie wir sie heute in den Händen halten, basiert auf wissenschaftlicher Rekonstruktion des Urtextes.
sven23 hat geschrieben: … Dr. Ronald Bilik
Was er beschreibt sind Behauptungen darüber, was er vom Urtext als glaubhaft ansieht, nicht aber die Rekonstruktion dieser Texte. Der griechische Urtext des NT ist wissenschaftlich rekonstruiert.
Und wenn er schreibt
Folgende historischen Fakten sind unbestreitbar:
1) Die Kreuzigung
2) Die Taufe durch Johannes
So haben sich vielmehr laut
Professorenforum…
… eine „Minimalzahl“ von praktisch allen kritischen Gelehrten als historisch anerkannte Tatsachen herausgeschält, und zwar unabhängig von der Schule der diese Gelehrten angehören. Diese auf breiter Ebene historisch anerkannte Tatsachen sind:
• 1.1 Jesus starb bei der Kreuzigung
• 1.2 Jesus wurde begraben
• 1.3 Der Tod von Jesus verursachte bei seinen Aposteln Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit, da sie dachten, sein Leben sei nun zu Ende
• 1.4 Jesu Grab wurde ein paar Tage später leer angetroffen
• 1.5 Die Apostel hatten Erlebnisse, von welchen zumindest sie selbst glaubten, dass es sich um das physikalische Erscheinen des gestorbenen und wieder auferstandenen Christus handelt
• 1.6 Die Apostel wandelten sich von Zweiflern, die Angst davor hatten mit Jesus identifiziert zu werden, in nachdrückliche Verkünder seines Todes und seiner Auferstehung
• 1.7 Diese Botschaft war Zentrum aller Predigten der frühen Kirche
• 1.8 Diese Botschaft wurde speziell in Jerusalem verkündet, wo Jesus kurz zuvor starb und beerdigt wurde
• 1.9 Als Folge wurde die Christliche Kirche gegründet und wuchs
• 1.10 Der Sonntag wurde als primärer Tag der Verehrung Gottes eingeführt
• 1.11 Jakobus, der bisher ein Skeptiker war, wurde zum Glauben bekehrt, als er ebenfalls glaubte, den auferstandenen Christus gesehen zu haben
• 1.12 Ein paar Jahre später wurde Paulus bekehrt aufgrund eines Erlebnisses, vom dem zumindest er selbst glaubte, den auferstandenen Jesus gesehen zu haben
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Deshalb sind die Zitate der frühen Kirchenväter wichtige Quellen.
Wie sehr diese "geschätzt" wurden, zeigt, dass nichts davon erhalten ist.
Nun, die
Werke des Origenes kannst du dir in 25 Bänden in deutscher Übersetzung zulegen. Oder auch tausende DIN A4-Seiten von Texten der Kirchenväter
online im Intenet nachlesen.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Genau. Und das Ergebnis liegt uns in jeder handelsüblichen Bibel heute vor.
Die Bibel ist das Endergebnis eines langen Prozesses. Mit dem galiläischen Wanderprediger haben die Evangelien nicht mehr viel zu tun, wie Albert Schweitzer richtig sagte.
Das könnte, wie gezeigt, falscher nicht sein.
sven23 hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Schreib es dir hinter die Ohren lieber Sven! Der GESAMTKONTEXT des NT zeigt eindeutig, dass eine irrtümliche Naherwartung Jesu auszuschließen ist. Zur Naherwartungs-Interpretation kann man NUR mithilfe von Cherry-Picking gelangen.
Das Gegenteil ist der Fall. Im Gesamtkontext kommt die Forschung zu dem Ergebnis:
„Als Jesus den gegenwärtigen Beginn der Gottesherrschaft verkündigte, rechnete er mit deren Kommen während seines Lebens.“
Gerd Theißen
Du zitiertst die Cherry-Picker. Den Gesamtkontext hab ich jetzt dutzendfach dargestellt.
Hier nochmal die Kurzform: Jesus sagt, dass das Reich Gottes in ihm bereits Gegenwart ist (Lk. 17, 21), dass es langsam wächst wie ein Samenkorn, das man in die Erde legt (z.B. Mk. 4, 30-32) und dass es am Ende der Zeit für alle sichtbar kommen wird, wenn
alle Völker die frohe Botschaft erhalten haben werden (Mt. 24, 14). Daran wird noch gearbeitet. Unmittelbar bevorstehend ist für ihn nicht die "Gottesherrschaft" sondern sein Leiden, wie er es in einem halben Dutzend Bibelstellen ankündigt (siehe oben).
Das gehört alles nicht zu den "Kirschen" und wird deshalb entweder ignoriert, zurechtgebogen oder als Fälschung deklariert.