ThomasM hat geschrieben: Richtig schwierig wird es, wenn man das Böse betrachtet.
Nach der Bibel hat Gott nur dem Menschen den Freiraum eingeräumt, der ursprünglich Gott vorbehalten war, er hat den Menschen eben den menschlichen Geist gegeben. Dass Gott seine Macht über die Abläufe der Natur abgegeben hat, steht nirgendwo. Daraus folgere ich, dass das Böse eben auch nur im Menschen den Einfluss ausübt, der verderblich ist.
Wenn also in der Bibel von dem "Herren der Welt" die Rede ist, so ist von dem die Rede, der Menschen von Gott abbringt.
Natürlich gibt es genug Leute, die dem Bösen geradezu kreative Schöpfungsmacht zugestehen. Die Kreationisten von W&W sagen ja, dass nach dem Sündenfall die gesamte Natur umgestaltet wurde. Aber abgesehen davon, dass ich dafür keinen biblischen Hinweis sehe, kann ich nicht an diese Form des Dualismus glauben.
Wir bleiben damit natürlich mit dem Theodizee Problem, aber das bleibt uns ja sowieso.
Gruß
Thomas
Hallo, nochmal.

Das Böse in der Natur?
Das erinnert mich an diese Verse:
undMk 16,15; HSK
Und er sprach zu ihnen: »Geht hin in alle Welt und verkündet das Evangelium aller Kreatur!
Gott gab die Schöpfung also der Knechtung der Vergänglichkeit preis und sie wird mit dem Menschen wiedergeboren und erlöst.Rö 8,19-23; HSK
Denn das Harren der Schöpfung ist ein Warten auf die Offenbarung der Söhne Gottes. Der Nichtigkeit ist ja die Schöpfung unterworfen - nicht aus sich heraus, sondern nach dem Willen dessen, der sie unterwarf, zugleich mit der Hoffnung, daß auch sie, die Schöpfung, von der Knechtung an die Vergänglichkeit befreit wird zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, daß bis zur Stunde die gesamte Schöpfung mit in Seufzen und Wehen liegt; doch nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes besitzen, ja wir selbst seufzen in uns im Warten auf die Kindschaft, auf die Erlösung unseres Leibes.
Es gibt keinen Dualismus und die Naturgesetze sind von der Sünde unbeeinflusst, richtig.
Vielleicht sollten wir uns dieses Böse einfach so vorstellen, dass es immer dort herrscht, wo Gott seine schützende Hand wegnimmt. Als die Israeliten, mehrere hunderttausend Leute, durch die Wüste zogen, biss sie keine einzige Schlange, weil die schützende Hand Gottes über sie ruhte. Doch wer die Sinaihalbinsel kennt, weiß, dass es dort nur so von Schlagen wimmelt. Als aber das Volk murrte, wurde Gott zornig und entzog ihnen seine Gunst, sie wurden von Schlangen gebissen und starben zu tausenden. Gott hat nicht etwa alle Schlangen zusammengerufen, damit sie das Volk beißen. Erst als sie umkehrten und Mose betete, gab Gott ihnen die eherne Schlange, zu der sie aufschauen konnten, damit sie geheilt werden.
Natürlich sind Schlange, Schlangenbiss und eherne Schlange ein Bild und Vorausbild auf Satan, der Sünde und dem erhöhten Erlöser am Kreuz, der uns heilt, es zeigt uns aber auch, dass der Mensch, gibt er der Sünde nach, auch die Kreatur und Schöpfung beeinflusst. Neben den sichtbaren Auswirkungen durch menschliche Sünde (Habgier, Begierde ...) durch Raubbau an der Natur, Ressourcenverschwendung, Eingriffe in den Wasserhaushalt, Bohrungen etc., gibt es gewiss geistige Auswirkungen der menschlichen Sünde auf die Natur. Wir erfassen sie nur nicht.