Pluto hat geschrieben:Novalis hat geschrieben:Ach, so ist das also. Atheisten sind die besseren Menschen. Verstehe.
Du musst mir glauben; lies es einfach selber nach.
Die Blutspur der menschlichen Sünde zieht sich leider durch die Geschichte, dem stimme ich sofort zu. Da sollten wir am Besten gleich an den Anfang gehen: die ganze jüdische Religion spricht von
der Gebrochenheit der Welt. Im Judentum heißt es, dass der Mensch geschaffen wurde, um die Welt zu reparieren. Die ganze Geschichte des Volk Israel ist davon durchdrungen: “
Jichud†ist in der jüdischen Mystik die “
Wieder-Einung†der zerbrochenen Welt. Da bekommt die Rede vom auserwählten Volk eine ganz andere Bedeutung

Bei der jüdischen Hochzeit werden unmittelbar nach der Chuppa Bräutigam und Braut in einen abschließbaren Raum geführt, den sogenannte
Jichud-Raum, wo sie ein paar Minuten für sich alleine haben. Die Liebesbeziehung zwischen Mann und Frau ist also ein Sinnbild für die Wieder-Einung und Heilung der ganzen zerbrochenen Welt. Die jüdische und christliche Religion leugnen nicht die Zerbrochenheit, doch sie bleiben auch nicht dort stehen. Wenn man begriffen hat, dass die ganze Welt zerbrochen ist, dann sollte man nicht dumm herum stehen, sondern das als heiligen Auftrag begreifen und das am Besten mit einer guten Portion jüdischen Humor. Selbst noch im Konzentrationslager, kurz vor der Hinrichtung, haben sie das Sch'ma Jisrael gesungen:
Höre, Israel, der Herr ist unser Gott, der Herr ist einzig. Gepriesen sei Gottes ruhmreiche Herrschaft immer und ewig!
Es gibt auch noch eine prophetische “
Lehre von den letzten Dingen†(griech. ta eschata), die
Eschatologie, welche von der Möglichkeit der Einung und Heilung der Welt spricht. Bis dahin weiß das auserwählte Volk, was es zu tun hat: die Zerbrochenheit der Welt erleiden, aber mit einem aufrechten Gang, sich vollkommen bewusst, wer sie sind, selbst im Angesicht der Katastrophe: Geliebte ihres Herrn. Bis dahin feiern und weinen wir und lobpreisen unsren Gott, wie es der Psalmist getan hat. Damit werden wir fortfahren bis zum Ende der Welt, ob die Heiden/Goj das nun begreifen wollen oder nicht. Manche haben eben einen jiddischen Kopp und manche einen gojischen Kopp. Ein ganz anderes Betriebssystem, das erschwert die Kommunikation. Doch nicht alle Heiden sind hoffnungslose Fälle, obwohl sie für ihre Begriffsstutzigkeit bekannt sind. Wenn Du an Dir arbeitest kannst Du dich zum Rang eines Schabbesgoi hoch arbeiten.
Als שבת גוי Schabbesgoi, Shabbesgoi oder auf Deutsch auch Sabbat-Goi, im Hebräischen גּוֹי שֶל שַ×בָּת Goj schel Schabbath, wird ein durchaus geschätzter, nichtjüdischer (meist christlicher) Bediensteter bezeichnet, der in einem jüdischen Haushalt oder einer jüdischen Einrichtung am Schabbat die für Juden untersagten Arbeiten ausführt.
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