Die Weisheit orthodoxer Christen

Nichtchristen sind willkommen, wir bitten aber darum, in diesem Forum keine Bibel- und Glaubenskritik zu üben.
Sonnenblume
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#81 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Sonnenblume » Sa 28. Okt 2017, 20:09

Die heilige Schrift
2) Die ganze heilige Tradition
3) Die eigene persönliche Erfahrung

Aber ist es nicht so, dass nur von der Bibel gesagt wird,sie sei von Gott inspiriert?
Jesus sagte nur über Gottes Wort, es sei Wahrheit.
Traditionen müssen gar nicht mit den Aussagen der Bibel übereinstimmen. Auch müssen uns persönliche Erfahrungen der Wahrheit nicht näher bringen.

"Denn die ganze Heilige Schrift ist von Gott eingegeben. Sie soll uns unterweisen; sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun."

"Lass ihnen deine Wahrheit leuchten, damit sie in immer engerer Gemeinschaft mit dir leben! Dein Wort ist die Wahrheit!"

Novas
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#82 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » So 29. Okt 2017, 08:04

Eine hervorragende Frage. Gut, dass Du sie hier stellst :thumbup:

Sonnenblume hat geschrieben:
Die heilige Schrift
2) Die ganze heilige Tradition
3) Die eigene persönliche Erfahrung
Aber ist es nicht so, dass nur von der Bibel gesagt wird,sie sei von Gott inspiriert?

Für evangelische Christen, die an das reformatorische “sola scriptura” (“allein die Schrift”) gewöhnt sind, ist das sicher eine berechtigte Frage. Doch was ist die Bibel und wie ist sie entstanden? Die Bibel ist das schriftliche Zeugnis der apostolischen Tradition, die zuerst in mündlicher Form weitergegeben wurde. “Schrift” und “Tradition” gehören darum zusammen, wie das Ein- und Ausatmen eines lebendigen Körpers. Wenn wir historisch zurückgehen zu den Anfängen des christlichen Glaubens, so sehen wir, dass das Neue Testament inmitten der bereits existierenden Gemeinden entstanden ist. Nicht die Schrift, sondern die Kirche steht am Anfang.

Für sie (und durch sie, die Kirche*) wurden die Worte und Taten Jesu aufgezeichnet und allmählich zu den Evangelien zusammen gefügt, und einige der zahlreichen Apostelbriefe wurden zusammen mit der Apostelgeschichte und der Offenbarung des Johannes allmählich für "kanonisch" erklärt, d.h. als zuverlässige Quellen des Glaubens anerkannt. Wer entschied, welche der zahlreichen Evangelien ins Neue Testament aufgenommen werden sollten und welche der vielen kursierenden Apostelbriefe? Die Kirche, genau gesprochen die Synoden, die mancherorts zusammen traten: Sie mußten entscheiden, welche Texte in den christlichen Gottesdiensten vorgelesen werden durften, und es dauerte etwa drei Jahrhunderte, bis endlich Einmütigkeit über den Umfang des Neuen Testamentes herrschte. Insofern betrachten die orthodoxen Christen mit Recht die Kirche als den Mutterschoß der Heiligen Schrift
Rhodos-Journal: Bibel und kirchliche Tradition gehören zusammen

Auf den Punkt gebracht: für orthodoxe Christen bilden Schrift und Tradition keine Gegensätze, sondern eine gemeinsame göttliche Offenbarung. In der Musik nennt man das gleichzeitige, harmonische Erklingen unterschiedlicher Töne einen “Akkord” und das halte ich auch für ein passendes Sinnbild, in welchem Verhältnis diese drei Aspekte zueinander stehen: die heilige Schrift, die Tradition und das innere Erleben bilden einen spirituellen Akkord, welche die Melodie des Christseins erst wirklich in ganzer Fülle erklingen lässt :) Das katholische Traditions-Prinzip und das protestantische Schrift-Prinzip, ergänzen sich im Grunde gegenseitig. Und Schrift und Tradition bringen rein gar nichts, wenn sie nichts mit deiner eigenen Erfahrung zu tun haben. Tradition ist, wie es so schön heißt, nicht die Anbetung der Asche, sondern die Weitergabe des Feuers: eine lebendige Erfahrung.

Rembremerding
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#83 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Rembremerding » So 29. Okt 2017, 08:33

Die Kirche (West- und Ostkirche) drückt es so aus:
Die Kirche hat die Bibel nicht erfunden, aber gefunden.
Die Bibel (NT) entstand, wie du richtig anmerkst, in der Kirche, sie war zuerst da. Nur aus der Kirche heraus ist die Entwicklung der Bibel zu verstehen, dort fand Gott (der Hl. Geist) jene Menschen, bildete sie heran, um Nährboden des NT zu werden. Das NT bildet die Situation der Kirche bis etwa 100 ab, ist aber ewig anwendbar und gültig, da das Haupt der Kirche Jesus, der ewige Gott, ist. Zuletzt inspiriert der Hl. Geist die Kirche dazu, den Kanon der Bibel zu entdecken, also jene Schriften zu erkennen, welche die Offenbarung Gottes in Jesus Christus für die Menschen bezeugt und sie somit zum Glauben an ihn führen können (diese Kanonisierung fand übrigens auch auf Druck von außen statt, um sich von der falschen Gnosis abzugrenzen).
Die Bibel fiel weder vom Himmel, wie das Buch der Mormonen, noch ist es ein Diktat Allahs, wie der Koran. Das NT zeugt von der lebendigen Beziehung, der Liebe Gottes, zu seiner Kirche, die an Jesus Glaubenden. Sie ist mit den christus-gläubigen Menschen der Kirche als Schreiber verfasst, die Tinte ist, bildlich gesprochen, Jesu Blut. Deshalb ist die Kirche nicht biblisch, sondern apostolisch, wie das Glaubensbekenntnis es bezeugt.

Keine Sekte, keine Glaubensgemeinschaft, auch wenn sie sich Jesus und seiner Gemeinschaft verschließt, hätte nur eine Zeile des NT in Händen, wäre die Kirche nicht Nährboden Gottes dieser Zeilen gewesen. In der Tradition der Kirche ist das NT gewachsen, zuerst mündlich, aber schon etwa 5 Jahre nach Jesu Tod schriftich, und lebt sie weiter. Ihre Tradition hat sich immer am Wort der Hl. Schrift zu halten und deshalb ist diese Tradition ein von Gott geschenkter wertvoller Schatz für die Kirche aus den Erfahrungen der Gläubigen der Kirche über Jahrhunderte.

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Novas
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#84 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » So 29. Okt 2017, 11:49

Rembremerding hat geschrieben:Keine Sekte, keine Glaubensgemeinschaft, auch wenn sie sich Jesus und seiner Gemeinschaft verschließt, hätte nur eine Zeile des NT in Händen, wäre die Kirche nicht Nährboden Gottes dieser Zeilen gewesen. In der Tradition der Kirche ist das NT gewachsen

Martin Luther war selbst katholischer Christ, ein Augustinermönch. Als Mitglied dieser Ordensgemeinschaft erwarb er seine theologische Bildung und nahm Anteil am Geist und dem gewaltigen spirituellen Kraftfeld der Großen Tradition. Welchen Sinn macht es all das zu verleugnen, wenn eine epochenprägende Gestalt wie Luther selbst nur dadurch möglich wurde? Bemerkenswert finde ich übrigens den modernen Advaita-Lehrer Om C. Parkin, der nach Indien reiste, um dort die östliche Mystik zu studieren (daher sein Name “Om”, das gilt als heiliger Klang bei den Buddhisten und Hindus :) ) Als er zurückkehrte nach Europa hat sich in ihm eine innere Wandlung vollzogen und er trat vor einer Weile der katholischen Kirche bei. Seine Erklärung finde ich bemerkenswert:

Es wäre unnatürlich, wenn ein spiritueller Lehrer, der in diesem Kulturkreis lehrt, eine Abgrenzung oder gar Feindseligkeit gegen die Essenz spiritueller Lehre unseres Kulturkreises hätte. Allein schon die Tatsache, dass ein europäischer Lehrer mit Europäern arbeitet und nicht mit Indern oder Japanern oder Chinesen, führt zu einem geradezu zwangsläufigen Kontakt mit christlicher Lehre, denn du kennst meinen Lehrsatz "Wir sind alle Christen, ob wir es wollen oder nicht, ob wir in der Kirche sind oder nicht", insofern als eben die kollektiven Wurzeln deines denkenden Ichs von der christlichen Lehre geprägt worden sind. Selbst Atheisten sind Christen. Diese Prägung – das zeigt sich dann in fortgeschrittener Innerer Arbeit – ist von weit größerer Macht und von weit größerer Dimension als beispielsweise die Prägung durch das Elternhaus in diesem Leben. Von dieser Dimension ahnen viele zunächst gar nichts

[...]

Wenn man jetzt natürlich in Veröffentlichungen von mir liest, was ich da über die katholische Kirche schreibe, dann sollte man ja auf den ersten Blick nicht unbedingt annehmen, dass ich ausgerechnet dieser Kirche beitreten will. Doch das ist zu eindimensional beurteilt. Ich betrachte die katholische Kirche jenseits dieser für mich unwesentlichen, politischen Auseinandersetzungen um bestimmte, sich jeglicher Reform der Moderne widersetzenden, Lehrformen und Lehrinhalte. Ich betrachte sie von innen. Aus der Sicht eines inneren Lehrers und eines inneren Menschen. Aus Sicht der inneren Lehre. Aus systemischer Sicht in der geistigen Welt. Und aus dieser Sicht stellt sich die katholische Kirche ganz nüchtern als diejenige Institution dar, die zurück zur Quellenlehre führt. Dass diese Quellenlehre dann theologisch verzerrt worden ist, dass die Kirchenväter aus eigener Unerleuchtung dann Quellenlehren verzerrt und missverstanden und vielleicht missbräuchlich weitergegeben haben, ist eine andere Sache, die damit nichts zu tun hat.

Du kennst derartige Betrachtungen auch aus der systemischen Therapie, die Du ja selbst anwendest. Hier werden geistige Verbindungen bloßgelegt jenseits von Urteilen, von Ver- oder Geboten. Beispiel: der Vater ist und bleibt immer der Vater des Sohnes. Selbst dann, wenn der Sohn das nicht anerkennt und seinen Vater hasst, weil der ein Nazi war oder nicht so für ihn da war, wie er sich das vorstellte. Der Vater ist und bleibt der Vater des Sohnes. Das gilt es anzuerkennen, Punkt. Die katholische Kirche ist und bleibt die Vertreterin, die bis zur Quelle Jesus Christus selbst zurückführt. Das ist so, Punkt. Damit ist zunächst eine innere Nabelschnur in der geistigen Welt gemeint, jenseits der möglichen Fehldeutungen und Fehlauslegungen verschiedenster, selbst unerleuchteter Patriarchen, die die Quellenlehre dann entsprechend ihren Begrenzungen ausgelegt haben.

Ich will also darauf hinaus, es gibt etwas anzuerkennen, was ist. Und wenn wir uns in die Selbstergründung innerer Lehre versenken, dann bekommen wir Zugang zu einer sakral-kollektiven Übertragungslinie und diese Linie führt zurück zum Quell unserer sakralen Kultur.
Einem Menschen, einem Schüler des Weges, welcher den Weg der Kraft geht, empfehle ich, sich an diesen Quellenstrom anzuschließen und sich nicht davon abzutrennen.

[...]

Der Beitritt zur Kirche geschieht also aus einem rein inneren Verstehen um Linien in der geistigen Welt und um die Integration dieses Kraftstromes und nicht als ein Eingeständnis des Dogmas der Unfehlbarkeit des Papstes oder ähnliches. Es ist mir nicht wirklich wichtig, ob die Kirche jetzt Reformen durchsetzt oder nicht. Das sind letztlich Geschehnisse des Zeitgeschehens, des kollektiven Zeitgeistes. Vermutlich wird die Kirche, die zwar träge und langsam ist, die jedoch nicht unabhängig ist von gesellschaftlichen Wandlungsprozessen, zwangsläufig einen Anpassungsprozess vollziehen müssen, wenn sie einen Sterbeprozess, der zumindest in Europa sich unaufhaltsam vollzieht, beenden möchte. Die Entscheidung hat nichts mit dieser Ebene zu tun.

Wenn ich eine Kirche betrete, dann betrete ich nach wie vor einen sakralen Ort, an dem diese Lehre vermittelt wird - innerlich; ob der Priester sie in Worten lehrt oder nicht, das spielt gar keine Rolle. Deshalb leite ich auch Schüler des inneren Weges an, der Kirche neu beizutreten – innerlich
kloster-saunstorf.de: Der Fall an die Wurzel der Kirche

Bild

Ich interessiere mich aus ähnlichen Gründen für die katholische Kirche: weil sie aus “innerer (mystischer) Sicht”, der entscheidende Quell der sakralen Kultur Europas ist. Wer ihr beitritt, wer zu ihr gehört, der verbindet sich mit ihrem Kraftfeld und gelangt durch sie zur Quelle zurück (auch dann, wenn es dieser Person nicht bewusst ist, weil ihr die inneren Zusammenhänge nicht klar sind ;) )So wie Parkin betrachte ich die katholische Kirche von innen, aus der Sicht eines inneren Menschen und die äußeren Gegebenheiten sind für mich unwesentliche Auseinandersetzungen. Ich persönlich wünsche mir Priesterinnen in der katholischen Kirche und sehe keinen nachvollziehbaren Grund, weshalb Frauen diesen Dienst nicht ausführen sollten (die ersten Verkündiger der Auferstehungsbotschaft waren Frauen ... ), aber das ist nur meine persönliche Meinung. Siehe dazu Jung, katholisch, weiblich: Weshalb ich Priesterin werden will ( Jacqueline Straub) In der Kirche wären keine Nachwuchs Probleme mehr dürften Frauen Priesterin werden!

Entscheidend ist für mich jedoch diese innere Sichtweise ...

“Der innere Weg fordert uns grundsätzlich auf, von den Zweigen zurück zum Stamm und vom Stamm zurück zur Wurzel zu gehen oder sollte ich sagen: zu fallen.” (Om C. Parkin)

Rembremerding
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#85 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Rembremerding » So 29. Okt 2017, 14:25

Novalis hat geschrieben: So wie Parkin betrachte ich die katholische Kirche von innen, aus der Sicht eines inneren Menschen und die äußeren Gegebenheiten sind für mich unwesentliche Auseinandersetzungen.
Eine solche Betrachtungsweise durch den Hl. Geist inspiriert anzuwenden, bedeutet, die verschiedenen Ausformungen von Kirche unterscheiden zu können: Vom Kirchengebäude hin zur notwendigen weltlichen Hierarchie in und als Institution Kirche bis zum Leib des Herrn als spirituelle Größe. Die katholische Kirche ist der zeitlich ununterbrochene Lehrkörper Jesu, sein Instrument die Menschen sakramental zum Heil zu führen und auf Erden der sichtbare Beginn des Reich Gottes im Himmel. Dies allein ist ihre innere Prägung, die Jesus Christus ist. Diese Prägung kann von menschlicher Sünde nicht gehindert oder gelöscht werden, weil sie in Jesus lebt. Er wollte es, dass die Kirche aus sündhaften Menschen besteht, die sündhafte Menschen durch ihn retten können.
Es ist schlicht der Wille Gottes, dass es so ist, und aus diesen Willen heraus wird es einfach aus Liebe zu Gott zu dieser Kirche zu gehören, ob als "Lateiner" oder "Orthodoxer", sowie mit, in und auch an ihr zu leiden, wenn das Sündhafte im Menschen sie anzugreifen versucht. Dazu gehört schlicht die Demut, die Güte und die Sanftmut, wie Jesus sie lebt und ist, und die er seinen Nachfolgern im Glauben lehrt und voller Gnade schenkt.

Ich persönlich wünsche mir Priesterinnen in der katholischen Kirche und sehe keinen nachvollziehbaren Grund, weshalb Frauen diesen Dienst nicht ausführen sollten (die ersten Verkündiger der Auferstehungsbotschaft waren Frauen ... )In der Kirche wären keine Nachwuchs Probleme mehr dürften Frauen Priesterin werden!
Entscheidend ist für mich jedoch diese innere Sichtweise ...
Natürlich hätte auch ich nichts gegen Priesterinnen, denn was ihre menschliche Befähigung angeht, sind sie dem Mann völlig gleich. Aber Jesus kam nun mal als Mann und seine unmittelbaren Jünger, die 12, waren Männer. Deshalb muss ich gerade aus dieser inneren Sichtweise heraus, vom Willen Gottes her, akzeptieren: Jesus will, dass Männer Priester sind, weil er sich dem Priester im sakramentalen Akt einbildet, sich durch ihn in der Welt darstellen will. Als Vergleich im Geschöpflichen: So wie Männer keine Gebärmutter haben und Mutter werden können.
Dass keine Frauen in der Kirche Priesterinnen werden können ist doch kein Makel, keine Herabsetzung. Da scheint eine falsche Wertung des Priestertums vorzuliegen. Man will es mit Macht, Privileg und göttlicher Bevorzugung in Verbindung bringen, derweil Priester zu sein heißt, demütig zu dienen und von Gott mehr ge- und aufgefordert zu sein, mehr Verantwortung zu tragen, auch wenn Gott dafür seine Gnaden schenkt. Und sakral betrachtet, was ja eigentlich zählt: Gott liebt doch Priester nicht mehr, als Nicht-Priester, weil Gott als wesenhafte Liebe jedem Menschen eine immer gleichbleibende und ewige Liebe schenkt!

Gerade in den protestantischen Glaubensgemeinschaften, in der Frauen Pfarrerinnen werden können, erkennt man zudem, dass der Priestermangel in Europa nichts damit zu tun hat, dass Frauen in der Kirche das Priestertum verwehrt wird, denn dort gibt es dasselbe Problem. Im Gegenteil: In der katholischen Kirche als Weltkirche gibt es überhaupt keinen Priestermangel, die Zahl der Priester steigt mehr an, als die Zahl der Gläubigen in der katholischen Kirche (die 2015 ebenso erneut überproportional höher angestiegen ist, als die Anzahl der Weltbevölkerung).
Gerade in Europa gibt es auch keinen Priestermangel, aber einen Gläubigenmangel. Die Anzahl der Priester pro Gläubige wäre dann sogar gestiegen!

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Hemul
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#86 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Hemul » So 29. Okt 2017, 14:45

Rembremerding hat geschrieben:
Novalis hat geschrieben: So wie Parkin betrachte ich die katholische Kirche von innen, aus der Sicht eines inneren Menschen und die äußeren Gegebenheiten sind für mich unwesentliche Auseinandersetzungen.
Eine solche Betrachtungsweise durch den Hl. Geist inspiriert anzuwenden, bedeutet, die verschiedenen Ausformungen von Kirche unterscheiden zu können: Vom Kirchengebäude hin zur notwendigen weltlichen Hierarchie in und als Institution Kirche bis zum Leib des Herrn als spirituelle Größe. Die katholische Kirche ist der zeitlich ununterbrochene Lehrkörper Jesu........
Dass Du Schelm das nicht lassen kannst. ;) Deine, nach K.H. Deschners Ansicht Kirche des (UN)Heils wird weder in der Bibel erwähnt noch ist sie ein Lehrkörper Jesu. Bevor ich es vergesse. Euch Katholiken gibt es doch erst seit dem 16.Jahrhundert:
https://www.evangelisch.de/inhalte/1134 ... 0Kirche%3F
Katholisch" erst seit dem 16. Jahrhundert
Sie formierte sich erst nach Martin Luthers Tod während des Konzils von Trient (1545-1563). Mit diesem Konzil reagierte der Papst auf die Ereignisse der Reformation und richtete seine Kirche neu aus.
:wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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#87 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Pluto » So 29. Okt 2017, 15:47

Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Euch Katholiken gibt es doch erst seit dem 16.Jahrhundert:
Ja und...?
Euch Zeugen gibt es erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ist das ein Problem?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#88 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Hemul » So 29. Okt 2017, 18:54

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Euch Katholiken gibt es doch erst seit dem 16.Jahrhundert:
Ja und...?
Euch Zeugen gibt es erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ist das ein Problem?
Wieso ja und? :roll: Manchmal wäre es für Dich wirklich besser Du würdest den Wiener Buben markieren. ;)
2.Mose 3:15,
15 Weiter sagte Gott zu Mose: "Sag den Israeliten: 'Jahwe, der Gott eurer Vorfahren, der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, hat mich zu euch geschickt.' Das ist mein Name für immer. Mit diesem Namen sollen mich auch die kommenden Generationen ansprechen."
und:
Offenbarung 1:5,
5 und von Jesus Christus, der der treue Zeuge ist
Und als ein ganz besonderes Schmankerl für Dich Apostelgeschichte 15:14,
14 Simon hat erzählt, wie Gott zuerst sein Augenmerk darauf richtete, aus den Heiden ein Volk für seinen Namen anzunehmen.
:chapeau:
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Novas
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#89 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Novas » Mo 30. Okt 2017, 01:31

Pluto hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:Bevor ich es vergesse. Euch Katholiken gibt es doch erst seit dem 16.Jahrhundert:
Ja und...?
Euch Zeugen gibt es erst seit Ende des 19. Jahrhunderts. Ist das ein Problem?

Wenn man zur historischen Kirche gehören will, die mit dem Quellstrom verbunden ist, welche die Nachfolgerin der Apostel ist (apostolische Sukzession), dann ist die Frage schon wichtig. Protestanten beziehen die Sukzession nicht so sehr auf die historische Kirche, als auf die Treue zum Glauben (successio fidei). Das ist ein typisches Beispiel für ein Wahrheitsfragment in der protestantischen Lehre: selbstverständlich ist der rechte Glaube entscheidend, aber es macht trotzdem einen Unterschied ob ich damit innerhalb oder außerhalb des sakralen Kraftfeldes der historischen Kirche bin. Wenn ich von der “historischen Kirche” spreche, dann meine ich jedoch nicht nur die römisch-katholische Kirche, denn die orthodoxen und orientalischen Kirchen gehören ebenfalls dazu, wie die koptisch-orthodoxe Kirche in Ägypten, die sich auf den hl. Evangelisten und Märtyrer Markus beruft, der in Ägypten gewirkt und dort die Kirche gegründet haben soll.

Ebenso relevante, ernstzunehmende Größen sind für mich die keltische Kirche (iroschottische Kirche /keltisches Christentum) und die Anglikanische Kirche (C.S. Lewis gehörte zur anglikanischen Kirche oder in unsrer Zeit der sehr beachtliche N. T. Wright ;) ). Die keltisch-christliche Spiritualität gehört zweifellos zum großen geistlichen Schatz Europas, da sich dort in einer sehr freigeistigen, lebensbejahenden und liebevollen Weise eine Vereinigung des Christentums mit dem ursprünglichen, heidnisch keltischen Glauben Europas ereignete, wie eine gegenseitige Umarmung und geistliche Durchdringung. Wenn sich jemand näher damit beschäftigen möchte, dann kann ich diesen Blog empfehlen:

Keltisches Christentum (Erhard Griese – Theologie und Pilgerwege)
Das Menschenbild des keltischen Christentums
Eine leichtfüßige Kirche
Schöpfung und Erlösung im keltischen Christentum
Gott ist im Leben

Bild

Rembremerding hat geschrieben:Natürlich hätte auch ich nichts gegen Priesterinnen, denn was ihre menschliche Befähigung angeht, sind sie dem Mann völlig gleich. Aber Jesus kam nun mal als Mann und seine unmittelbaren Jünger, die 12, waren Männer. Deshalb muss ich gerade aus dieser inneren Sichtweise heraus, vom Willen Gottes her, akzeptieren: Jesus will, dass Männer Priester sind, weil er sich dem Priester im sakramentalen Akt einbildet, sich durch ihn in der Welt darstellen will. Als Vergleich im Geschöpflichen: So wie Männer keine Gebärmutter haben und Mutter werden können

Das ist sicher eine nachvollziehbare Argumentation, aber so leicht gebe ich mich nicht zufrieden. Die christliche Tradition sieht in Maria Magdalena nichts geringeres, als die „Apostelin der Apostel“. Die heilige Therese von Lisieux sagte mal “"Ich fühle mich zum Priester berufen. O Jesus, mit welcher Liebe würde ich Dich in Händen halten! Mit welcher Liebe würde ich Dich den Gläubigen geben! Trotz meiner Kleinheit möchte ich den Menschen Licht bringen, wie die Propheten und Kirchenlehrer es taten. Ich fühle mich zum Apostel berufen. Ich wollte um die Welt reisen, um Deinen Namen zu verkünden.” man kann es ignorieren, wenn jemand wie ich von der Frauenordination spricht, denn ich bin ein niemand :) aber kann man es dauerhaft ignorieren, wenn es eine der großen Mystikerinnen sagt (sich selbst nannte sie allerdings eine “ganz kleinen Seele”)? Thereses Seele litt darunter, dass ihr der Weg zum Priestertum verwehrt blieb, weil sie sich wirklich dazu berufen fühlte.

Dazu noch ein weiterer Beitrag von Erhard Griese, den ich sehr bedenkenswert finde.

Aus der Sicht der Kirchenvätertheologie ist es nicht zulässig, den “Adam“ der Genesis-Überlieferung ausschließlich als männliches Wesen zu verstehen. Das Wort »Adam« (Erdling, Mensch) hat zu allererst inklusive Bedeutung. Es beschreibt den Menschen ohne Berücksichtigung seiner geschlechtlichen Doppelgestalt, als den Erstling der Menschheit (protánthropos), in dem der Ursprung und die Bestimmung der gesamten Menschheit (genárchis) liegt.
So bedeutsam für den Menschen auch immer seine geschlechtliche Gerichtetheit, sein Geschaffensein jeweils “als Mann und als Frau“ (Gen 1,27) ist: Es gibt eine Mensch-Gott-Beziehung von Uranfang her, in der das Geschlechtlich-Sein des Menschen nicht als vorrangiger Umstand zu sehen ist. Die Geschlechtlichkeit ist von der Theologie der Kirchenväter her als ein zur menschlichen Natur nicht zeitlich, aber dem Wesen nach, hinzukommendes, sekundäres Element zu verstehen. Anders gesagt: Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen wie sein Gefallensein und seine Erlösungsbedürftigkeit, sein Dasein im Angesicht Gottes, sind nicht von der wahrnehmbaren Geschlechtlichkeit des Menschen abhängig oder bestimmt.
Es ist nicht theologisch vertretbar, dass die Zugehörigkeit Jesu Christi zum männlichen Geschlecht im Blick auf sein Heilswerk, also in soteriologischer Hinsicht, von Bedeutung ist. Seine Gottessohnschaft ist Gotteskindschaft (auch in den biblischen Sprachen wechseln beide Begriffe bzw. ihre Bedeutung), ebenso wie das Vater-Sein Gottes von seinem Mutter-Sein nicht zu trennen ist.
Christus, der Logos, das Wort Gottes, hat in seiner Inkarnation (assumptio carnis: Annahme des Menschenwesen) die ganze Menschheit vollkommen angenommen, d.h. sowohl das Männliche als auch das Weibliche, sonst wäre seine menschliche Natur nicht (entsprechend der Christologie von Chalzedon) vollständig und vollkommen. (Wir dagegen leben je als Mann bzw. als Frau in einer nichtvollkommenen menschlichen Natur.) Wenn die Inkarnation die Annahme des männlichen Menschseins bedeuten würde, so wäre die halbe Menschheit nicht in den Heilsplan Gottes miteinbezogen. Gregor von Nazianz, der “Theologe“ der griechischen Kirche, sagt: “Was nicht angenommen ist, ist auch nicht geheilt.“
Diese christologisch-soteriologischen Einsichten sind auch auf die Frage der “repraesentatio Christi“ (des “Christi vice et loco“ des lutherischen Bekenntnisses) beim eucharistischen Handeln des Priesters (presbyteros) zu beziehen. Dabei widerspricht dieser liturgische Grundgedanke nicht dem gemeinsamen Leib-Christi-Sein des Gottesvolkes, sondern entspricht ihm vielmehr und macht ihn anschaulich. Einerseits vertritt der am Altar dienende Liturg das priesterliche Volk als Ganzes, das aus Männern, Frauen und Kindern besteht. Andererseits ist Christus in der Eucharistie der eigentlich Handelnde, und der Presbyter tritt vor die Gemeinde, indem er dabei Christus darstellt. Da Christus aber die ganze Menschheit angenommen hat, kann die Geschlechtszugehörigkeit des Liturgen kein Wesenselement der Eucharistiefeier sein.

Die soteriologische Bedeutung des Christusmysteriums läßt weder eine geschlechtliche, noch eine ausschließlich anthropologische Begrenzung der Christus-Typologie zu. Vielmehr hat die Heilsökonomie eine kosmische Dimension. Der Priester handelt weder vornehmlich als Mann noch ausschließlich als Vertreter der Menschheit, sondern in Vertretung der gesamten Schöpfung Gottes in ihrer “Sehnsucht nach Erlösung“ (Röm 8,22). In der Eucharistiefeier treten wir abbildhaft, in der Wirklichkeit des liturgischen Mysteriums, in den ganzen Kosmos ein und erfahren feiernd die Selbsthingabe Christi als Heilswerk für die Erlösung der ganzen Schöpfung. So geht es nicht nur um den Menschen und insofern dann um Mann und Frau, sondern um alle lebendigen, sichtbaren und unsichtbaren geschaffenen Wesen. Der ganze Kosmos ist präsent und einbezogen[...] So wie sich die Rede von Christus als dem neuen Adam auf alle Menschen bezieht, gleich ob Mann oder Frau, so gilt die Typusfunktion Marias für alle Gläubigen, seien sie nun männlichen oder weiblichen Geschlechtes. Besonders anschaulich wird das aus der typologischen Entsprechung der Gottesmutter Maria und der Kirche, wie sie auch aus dem Symbol der Gebärenden in der Offenbarung Johannis (12,1ff) hervorgeht: Die Gottesgebärerin (Theotokos) repräsentiert die Kirche aus Männern, Frauen und Kindern, und ebenso sieht sich die Kirche aus Männern, Frauen und Kindern in der Gottesmutter vertreten.


Katholisches Amtspriestertum für Frauen?

Das halte ich ebenfalls für eine sehr stichhaltige und nachvollziehbare Argumentation. Was denkst Du darüber? Bei der Frage geht es mir jetzt nicht darum, dass Du dem zustimmst, denn ich respektiere auch Christen mit einer eher konservativen Einstellung, aber als eine Einladung zum vertieften Nachdenken über den wahren Sinn des Priestertums. Es gibt vieles, was ich bei Martin Luther kritisieren würde, aber bei einer Sache hatte er zweifellos Recht: damit, dass „wir alle gleichmäßig Priester sind“. Er sprach vom „allgemeine Priestertum aller Gläubigen:wave:

Rembremerding
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#90 Re: Die Weisheit orthodoxer Christen

Beitrag von Rembremerding » Mo 30. Okt 2017, 06:28

Novalis hat geschrieben:
Das halte ich ebenfalls für eine sehr stichhaltige und nachvollziehbare Argumentation. Was denkst Du darüber? ... aber als eine Einladung zum vertieften Nachdenken über den wahren Sinn des Priestertums. Es gibt vieles, was ich bei Martin Luther kritisieren würde, aber bei einer Sache hatte er zweifellos Recht: damit, dass „wir alle gleichmäßig Priester sind“. Er sprach vom „allgemeine Priestertum aller Gläubigen:wave:
Gerade, weil ich über den wahren Sinn des Priestertums nachdenke, kann ich nicht umhin Gottes Offenbarung in der Welt, Jesus Christus, als Maßstab zu nehmen, und er war ein Mann und er suchte sich nur Männer für seine 12 aus. Warum er es genau so tat, werde ich ihn einmal fragen, aber hier nehme ich seinen Willen in Demut und Freude an. Gerade, wenn man die Sakramente beachtet, welche die Kirche im Namen und im Auftrag des Herrn schenken, wird Gottes Wahl verständlich. Vielleicht muss man wirklich katholisch, orthodox sein mit Priestern in der Sukzession, um diese geistige Kraft erfahren zu können.
Wie gesagt: Luther ging von einem Priestertum der Privilegien und der Macht aus, wie es in seiner Zeit aus manchmal nachvollziehbaren Gründen herrschte, und wandte sich, betrachtet man die schlimmsten Auswüchse, zurecht gegen diesen Klerikalismus. Dennoch ging er bis zuletzt zur Beichte zu einem katholischen Priester und schrieb vom Papst als wahren ersten Hirten unter gleichen.
Und Luther hat unrecht, wenn er, den Dingen nicht auf den Grund gehend, von einem allgemeinen Priestertum spricht. Die Kirche betont das gemeinsame Priestertum aller Gläubigen, wie es die Hl. Schrift bekundet. Jeder hat als Gläubiger nach seinem Stand dem Herrn zu dienen, weil er zuvor von dessen Liebe ergriffen wurde. Jesus hat weder den Stand der Priester Israels und der Schriftgelehrten abgeschafft ("Tut, was sie sagen, aber nicht, was sie tun") noch hat er Männer und Frauen zu den 12 berufen. Soldaten sollten Soldaten bleiben, Verheiratete verheiratet. In diesem Stand, zu den Gott einen beruft, hat man sein spezielles Priestertum auszuüben, das im Leib des Herrn zu einem gemeinsamen wird. Wir sind als Christen alle Glieder dieses Leibes und mit dem Haupt verbunden. So wie jedes Glied seine besondere Aufgabe am Leib hat, so haben auch Christen ihre besondere Aufgabe vom Herrn erhalten, um für ihn dessen Liebe weiterzuschenken in der Welt. Überall dort, wo jemand versagt, in Nöten kommt, oder seine Freude teilen will, stehen wir Christen füreinander ein, ergänzen das Fehlende und freuen uns über den anderen in seiner Berufung. Das bedeutet es, eins zu sein im Herrn, weil wir gemeinsam ihn preisen, lieben, dem Nächsten beistehen, Feinde lieben und Menschen zu Gott führen dürfen. Jesus, das Haupt, macht dieses gemeinsame Tun in seiner Kraft dann zum allgemeinen, zum universalen, deshalb auch "katholisch", wie das Wort es besagt.
Und dass Jesus Frauen gegenüber, gerade zu seiner Zeit, völlig unvoreingenommen gegenüber stand, und sie ebenso in seine Nachfolge berief, ist doch unbenommen. Der Titel für Maria Magdalena "Apostelin der Apostel" stammt doch gerade von der Kirche des Herrn. Sie ist sich der besonderen Stellung der Frau bewusst, wie sie der Herr forderte.


Die hl. Therese wäre gerne als Mann geboren, um Priester werden zu können, das ist richtig. Aber Gott hatte etwas besseres für sie vorbereitet: Sie wurde eine kleine Heilige und Patronin aller Missionare, obwohl sie nie ihren Karmel verließ! In ihrer Demut und Gottesliebe nahm sie freudig ihre Berufung an und wurde Priesterin dahingehend, indem sie eine solch innige Liebe zum Herrn erhielt, damit ihr Gebet immer fruchtbar wurde.

Zur keltischen Kirche wäre tatsächlich noch viel zu sagen. Sie war es, die durch ihr "grünes Martyrium" Europa nach der anarchischen Völkerwanderungszeit ordnen half und wieder Gott zuführte. Allein ihr Sünden- und Beichtverständnis war wunderbar von Gottes Barmherzigkeit getragen und wirkt bis heute in der Kirche (West und Ost, ich meine damit immer beide).

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