Hemul hat geschrieben:Um die drastischen Worte Pauli bezgl HS richtig einordnen zu können-sollte man schon wissen warum Paulus das so unmissverständlich formulierte. Mag sein, dass Paulus damals der röm. Gemeinde noch unbekannt war,(was ich pers. aber nicht glaube) gem. Römer 16:19 wusste er offensichtlich aber ganz genau was sich dort abspielte
…
Da die "römische Gemeinde" nicht nur aus Juden sondern auch aus Heiden bestand-die offensichtlich weiterhin die bei den Römern als völlig "NORMAL" angesehene HS praktizierten-sah Paulis diese vom Bösen beeinflusst.
Wenn jemand einer Gemeinde unbekannt ist und dort religionspolitisch Fuss fassen möchte, dann wird er wohl kaum ein Thema aufgreifen, das nur ein paar Prozent seines Publikums betreffen kann, sondern er wird mit den „Hammerparolen“ beginnen.
=> es ging
nicht um die heutige Homosexualität
Du bist derjenige, der hier eine Entscheidung (gegen Homosexualität) trifft und zwar
ohne Grundlage aus dem antiken Text.
Du verlässt dich dabei auf lustige Übersetzungen von „Dichtern und Denkern“.
Dies wird explizit deutlich, wenn du Textpassagen von „natürlich“ und „widernatürlich“ zitierst.
=> Homosexualität ist
nicht widernatürlich, denn sie kommt in der Natur (insbesondere bei Schafen, einem beliebtem christlichen Motiv) vor.
Im antiken Text geht es um eine weit verbreitete „Machtdemonstration durch sexuelle Handlungen“ -> Demonstration der Rangfolge durch Erniedrigung.
Schau dir deine „unmissverständlichen Worte in Römer 1:26“ mal genau an:
26 Aus diesem Grund hat Gott sie entehrenden Leidenschaften preisgegeben.
Du deutest „entehrend“ so, dass es sich generell auf die Durchführung der sexuellen Handlung bezieht – das ist aber
nur deine Entscheidung.
Tatsächlich geht es um die Machdemonstration, bei der die Absicht des Mächtigen in der „Entehrung des Niedergestellten“ lag.
In der damaligen Kultur gab es „die Leidenschaft der Mächtigen“, dass sie Niedergestellte durch sexuelle Praktiken entehrt haben. Genau dies anzusprechen und zu verurteilen, hätte Sinn gemacht, wenn man in der „neuen“ Gemeinde bekannt werden wollte.
„Leidenschaft“ bezieht sich hier nicht auf „die Sexualität“, sondern auf „das Erniedrigen“.
Im Text geht es nicht um die sexuelle Handlung zwischen zwei Menschen, die aufeinander zugehen wollen, sondern um das absichtliche Entehren des Anderen durch eine (erzwungene) Sexualität, die vom Mächtigen bestimmt wird.