Quintus Fixlein hat geschrieben: …waren Adam und Eva nicht zwei völlig ahnungslose Wesen, die zwischen gut und böse zum Zeitpunkt des Sündenfalls noch gar nicht unterscheiden konnten was gut und böse ist, und mussten sie nicht den Anschlägen der ihnen in allen Belangen überlegenen Schlange unterliegen?
Es ging mE auch noch nicht um Gut und Böse sondern darum, ob sie Gott vertrauten. Aus der Sündenfallgeschichte geht doch hervor, dass sie das Verbot verstanden hatten. Ich meine, dass sie durchaus die Möglichkeit hatten, zu Gott zu flüchten, ihm zu sagen, dass da etwas ist, das sie auffordert zu tun, was ER verboten hat. Stattdessen nehmen sie den gesäten Zweifel willig auf, die Verlockung "ihr werdet sein wie Gott" ist auch heute noch groß bei den Menschen.
Quintus Fixlein hat geschrieben: Warum stellt sich die Frage nicht, weil wir dann eben genau wieder bei diesem infinitiven Regress angelangt wären?
Der infinite Regress in der Frage nach Gott geht doch so: Wer hat Gott erschaffen? Antwort: Ein noch größerer Gott. Und wer hat den erschaffen? Antwort: Ein noch größerer usw. usw.
Da der Gott der Bibel aber gar nicht erschaffen wurde, lautet die Antwort schon bei der ersten Frage entsprechend: Niemand! Er ist ewig.
Im Münchhausen-Trilemma ist das also (neben Infinitem Regress und Zirkelschluss) die dritte Möglichkeit: Abbruch des Verfahrens, Dogma.
Quintus Fixlein hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Weil Gott Personen wollte, die er in ihrer Freiheit respektiert. Der Mensch kann sich ihm öffnen oder nicht, ihm vertrauen oder nicht, in bezweifeln oder ihm glauben, ihn lieben oder ihn hassen.
Kann das der Mensch wirklich? Denn das Nichtglauben unterliegt einem Strafenkatalog den ich nicht wirklich human nenne.
Ich denke ja. Denn wer Gottes Existenz bezweifelt, der bezweifelt natürlich auch die Existenz einer Strafe für den Nichtglauben. Zumindest geht er bewusst das Risiko ein, hält es für wahrscheinlicher, dass mit dem Tod einfach nur die Lichter ausgehen und es kein Danach gibt.
Quintus Fixlein hat geschrieben: Ich habe den Sinn niemals endender Höllenqualen auch niemals wirklich verstanden, der Mensch, der nicht stirbt und das in tagtäglich unaussprechlichen Qualen?
Du hast ja die Möglichkeit ihnen zu entgehen. Wenn ich es recht verstehe, entscheidest du dich aber lieber dafür, ihre Existenz zu bezweifeln. Du siehst: der Mensch hat die Freiheit sich zu entscheiden.
Quintus Fixlein hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Auch eine Mutter muss ihr Kind irgendwann freigeben und Risiken aussetzen. Das gehört auch zur Liebe dazu.
Aber ich glaube nicht, das eine normale Mutter ihre Kind dem Tode überlassen würde, denn darauf lief der Verstoß aus dem Paradies doch letztendlich hinaus.
Andreas hat geschrieben:Wie naiv bist du denn? Jede Frau und jeder Mann ist sich seiner eigenen Sterblichkeit und der seiner künftigen Kinder bewusst - wohlgemerkt: BEVOR sie Kinder zeugen und sich damit ihren Kinderwunsch erfüllen. Auch die Grausamkeit und das Leid in der Welt ist jedem, der ein Kind in die Welt setzt DAVOR schon bekannt.
Also die Entscheidung ein liebesfähiges, personales Wesen mit freiem Willen zu erschaffen, beinhaltete für Gott das Risiko, dass der Mensch seinen freien Willen dazu gebrauchen würde, sich gegen ihn zu entscheiden und dass das zu Leid führen würde. Und trotzdem hat Gott es getan. Das Positive überwog!
Wir Menschen gründen auch Familien, wissend, dass das auch Leid mit sich bringen wird und tun es i.d.R. aus Liebe trotzdem, die Aussicht auf liebevolle Gemeinschaft mit unseren Partnern und Kindern überwiegt.
Liebe – freier Wille – und Leid, das gehört wohl unvermeidlicherweise zusammen.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben: Achwas - zum "Angefressensein" gehören stets Empfindlichkeiten,
… die ja bei euch Naturalisten nur allzu deutlich zutage treten.
Für mich ist es offensichtlich, dass Du Dir das bloß einredest, um ein Feindbild zu haben. Deine verbiesterte Vorstellung entspricht jedenfalls nicht der Lebenswirklichkeit.
Der Vorwurf des "Angefressenseins" stammt ja ursprünglich von dir, bezogen auf den angeblich so "fanatischen Ideologen" Ratzinger, der es nicht ertragen könne, dass seine Dogmen hinterfragt würden.
Ich hab's nur umgedreht, weil ich eher das Gefühl hatte, du redest von dir selbst, denn auch dein Dogma wird ja hinterfragt. Und wenn man nun einmal die Wortwahl dieses sanften Mannes Ratzinger mit der deinen vergleicht, dann stellt sich schon die Frage, wer hier "verbiestert" ist und wer Feindbilder produziert.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben: …die zu haben dem undogmatischen und unideologischen Naturalismus nun wirklich jeglicher Anlass fehlt.
Der Naturalismus IST eine Ideologie, er IST eine Weltanschauung.
Naturalisten fehlt mangels Interesse nun wirklich jegliches Motiv, EMPFINDLICH auf den Gottesglauben ihrer Zeitgenossen zu reagieren.
Das ist wirklich gut. Fast Tag und Nacht wird hier von Atheisten/Naturalisten mit großen Eifer und oft mit großer Polemik über Gott diskutiert… aber es fehlt eigentlich "mangels Interesse" jegliches Motiv dazu.
Wenn euch das eigentlich ganz egal ist, dann lasst es doch einfach!
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Münek hat geschrieben: Die historisch-kritische Exegese als theologisch-wissenschaftliche Diziplin ist keine Glaubensveranstaltung.
Dann möge sie sich aus diesen Themen ganz heraushalten, statt ein Mitwirken Gottes bei den in der Bibel berichteten Ereignissen auszuschließen.
Spätestens jetzt würde ich an Deiner Stelle aus der Sicht eines empörten WUT-Gläubigen den an den theologischen Fakultäten lehrenden Exegeten einen GEHARNISCHTEN Brief schreiben - und Dir diese Falschexegese im Namen Gottes strengstens verbitten. Viel Erfolg!
Ja, sollte man tun. Denn es ist ja offensichtlich, dass diese Exegeseform eifrig von Atheisten verteidigt und befürwortet wird. Da kann ja wohl im Sinne der Kirche was nicht stimmen, oder?
Münek hat geschrieben: Übrigens: Einer der größten DOGMATIKER des vorigen Jahrhunderts, KARL BARTH, vertrat lt. Wiki die Auffassung, dass die Auferstehung Jesu mit den Mitteln der historischen Forschung prinzipiell nicht fassbar, also keiner Überprüfung und Wahrscheinlichkeitsanalyse zugänglich sei. Ich denke, diese Aussage ist deutlich genug und sollte Dich als theologischen Laien nachdenklich stimmen.
Barth hat recht. Deshalb sag ich ja, sollten die HKM, wenn sie behauptet "Wissenschaft" zu sein, einfach dazu schweigen, satt zu sagen, dass eine wirkliche Auferstehung nicht stattgefunden habe. Das gehört zur nichtmessbaren Seite der Welt: