AlTheKingBundy hat geschrieben:Dann übersetze doch mal als Sprachexpertin das Kapitel für uns. Übrigens ist die altgriechische Sprache bestens erforscht und die Übersetzungen sind sehr gut.
Die offizielle Sprache Ostroms war Griechisch. In Judäa wurde aber Aramäisch gesprochen, das weitgehend wie Hebräisch ist. Aus mehreren Völkern stammt das Kulturgut.
Übersetzt wurden die Werke hervorragend.
Doch was ist ihr Sinn?
Nur dass sie diese Situation berichten?
Matthäus 10 schildert: Jesus beruft Jünger, gibt ihnen Macht Geister auszutreiben. Es folgen einige merkwürdige Ratschläge, wo man doch lieber gewusst hätte, wie die 12 sich fühlten. Sollten die wirklich reden "das Himmelreich sei herbeigekommen", während die irdische Sitiation alles andere als rosig war. Wie lang dauert es, bis du (wie bei Matth. 10 handelnd) als Spinner aus Häusern rausgeschmissen wirst. Würdest du mit Aussicht auf Schläge und Verfolgung überhaupt losmarschieren? Sie gingen nur in Häuser die es wert waren, worauf der Friede erfolgte? Na, ich weiß nicht, wie es nach der zerbrochenen Unabhängigkeit und den großen Vermögensunterschieden und Machtkämpfen im Land vermutlich zuging. Mit Bedrohung und Aussicht auf die schlimmsten Verbrechen werden die Jünger weggeschickt, statt mit Sanftmut und artigen Aussichten.
Es sind von hinten bis vorn unrealistische Szenen.
Schon allein das ist werkwürdig, dass erst nach zwei Generationen, dem vermuteten Beginn des Matthäusevangeliums, die wörtlichen Reden Jesu gezeigt werden, noch dazu unterschiedliche Szenen zu den jeweiligen anderen Evangelien. Was soll geglaubt werden?
Ganz anders wird die Szene, im ganzen NT, durch die im AT bekannten "Reime", die in einigen Ländern vorkommen, erzählt mit zwinkernden Augen.
Mittels Allegorien wird Moral in Anklang an historische Ereignisse gebracht. Praktisch sind im Gefolge des Erlösens die richtigen, handfesten Burschen, Charakter eben. Sie vertreiben die bösen Geister schon allein durch ihre Entschlossenheit. Alle Namen haben Bedeutungen. Die gehen ins Feinste, stimmen aber auch mit den historischen Ereignissen überein. Diese Aufgaben, die dann ein Leser entdeckt, lösen sich nicht in Griechisch allein, oder in einer Übersetzung, sondern in Hebräisch. Dann wird allegorisch erzählt. Szenen der Gemantrie beherrschte man. Die Technik wird erzählt bei Ben Sira. Er beschreibt dies nicht nur in seinem Vorwort, sondern setzt in seinem Weisheitsbuch die Verse derart, dass es längst hätte auffallen müssen, aber man wendete halt das System nicht an.
Ein paar der Ratschläge habe ich oben schon geschrieben,
(wie fördert man den richtigen Wohlstand, treibt die Wüstheit raus, macht alles gesund, stärkt das Schwache, durchbricht Borniertheit, bremst Überdrehung, etc.) aber du hast es nicht gemerkt, weil du nur dem dir bekannten Text folgen willst. In umgekehrter Weise war das ein Drama zur Zeit Luthers. Einerseits war da Entwicklung, trotz Vergessen, Verwässertes bis zum Gehtnichtmehr. Dann erscholl der Ruf: "Wir wollen endlich wissen, was in der Schrift steht!".
Geschafft haben wir es bis heute nicht ...
AlTheKingBundy hat geschrieben:unhaltbares, nebulöses pseudodoppeldeutigen Sprachwirrwarr ...
... das wäre ebenso deine nächste Antwort, würde ich dir die Allegorien erklären, die in Matthäus u.a. vorkommen. Deshalb versuche einmal (auch wenn es noch nirgends von irgendwem gefragt wurde) das Herz zu erfassen, lerne das System insgesamt zu begreifen. So frage ich erneut: Suche dir einige Stellen im AT.
Dort beginnen die Mechanismen. Die Erklärungen sind da (noch) einfach, wenig mit "Makros", bzw. die werden im Text selbst gelöst. Damit kann man die Denkweise leichter verstehen. Die Argumentation ist auch viel einfacher zu handhaben.