blindflug hat geschrieben:Von "schlecht behandeln" ist doch gar nicht gesprochen worden. Wenn ich mich als Sohn bei meinem Vater "auskotze" über Dinge, die mich aufregen, ärgern, verletzen und kränken hat das nichts mit schlechter Behandlung zu tun. Sicher kann ich das auch bei Frau und Kindern tun. Mich ausko... Aber ist das besser? Wenn mein Sohnemann sich in kindlicher Wut über etwas so aufregt, dass er sich selbst nicht mehr kennt, bin ich die einzige Adresse, die für ihn zuständig ist. Und was sonst könnte ich tun, als ihn einerseits davor zu beschützen, sich selbst oder andere zu verletzen, ihm andererseits aber den Eindruck zu vermitteln, dass er mit seinen entgleisten Gefühlen nicht allein ist. Manchmal kann es auch nötig sein, ihn mit liebender Strenge zurecht zu weisen. Aber die Zuständigkeit für den Zorn meines sohnes bleibt bei mir. Und zuständig für meinen Zorn ist MEIN Vater.
Ja, sicher... wenn der Sohnemann einen Puffer braucht, um seinen verletzten Gefühlen Ausdruck zu verleihen... werde ich nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen.
Es ist aber ein Unterschied, ob er Personen und Zustände krass beim Namen nennt, oder ob er undifferenzierte Rundschläge austeilt und es sich herausnimmt,
mich zu beschimpfen.
blindflug hat geschrieben:Warum bringst Du "Rebellion gegen Gott" ins Gespräch? Wer spricht denn hier von Rebellion? Was hat das mit Rebellion zu tun, wenn ich Gott mein Unverständnis für einen von ihm zugelassenen Schicksalsschlag wie den Tod eines Freundes oder einen Unfall oder schwere Krankheit vor den Latz knalle?
Wer respektlos mit Gott spricht, Ihn beschimpft, Ihm Vorwürfe macht etc. anstatt zu FRAGEN--- der hält sich vermutlich für schlauer als Gott... jedenfalls rebelliert er zunächst einmal gegen den aktiven oder zulassenden Willen Gottes.
Fraglich ist, wie weit man damit kommt in der Bearbeitung / Lösung des Problems.
Spr 1,7 Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Die Toren verachten Weisheit und Zucht.
blindflug hat geschrieben:Vielleicht bist Du ja ein so herzlich beherrschter Mensch, dass Du derlei Ausbrüche nicht kennst.

Doch, wenn der Leidensdruck die persönliche Schmerzgrenze überschreitet, dann werde ich schon wütend. Aber ich zetere nicht mit GOTT herum, sondern richte die- manchmal notwendige- Aggression gegen den oder die Verursacher meines Ärgers.
blindflug hat geschrieben: Oder Du hast einen Goldfisch, den Du anschreien kannst.
Nein, zwei Hunde. Aber..... genau DAS würde ich ungerecht finden: Meinen Ärger an jemandem abzureagieren, der absolut nichts für die Situation kann. So bescheuert kann man doch gar nicht sein. Ein launisches und unbeherrschtes Verhalten erzeugt doch nur sinnlose Verletzungen plus gründliche Verunsicherung beim Gegenüber und muß vom anderen kompensiert werden.
blindflug hat geschrieben:Oder Du singst aus lauter Geistlickeit Loblieder des Zorns.

Nee, ich arbeite lieber, suche die körperliche Anstrengung. Hier, in meinem persönlichen Verantwortungsbereich gibt es immer irgendwelche unerledigten Arbeiten, zu denen mir manchmal, wenn ich nicht gerade wütend bin

, auch die Kraft fehlt... so etwas packe ich dann an. Und wenn sich optisch und überhaupt um mich herum.. die Ordnung durchgesetzt hat, dann geht es mir meist besser, und ich bin wieder zuversichtlicher, mich den anderen Problemen, der eigentlichen Ursache meines Ärgers, stellen und den "Kampf" aufnehmen zu können.
LG