Pluto hat geschrieben:Die Analogie ist schlecht.
Du vermischst schon wieder "Phänomen" mit "Interpretation". - Bei meiner Aussage heißt es NICHT "Durch die Einnahme des Präparats wird das Kind gesund", sondern "Das Präparat wird eingenommen (kann man objektiv nachweisen) UND das Kind wird gesund". - Es ist eine "UND-Aussage" und keine "WEIL-Aussage".
Pluto hat geschrieben:"Vorher krank ==> Mittel geschluckt => Nachher gesund". Damit implizierst du dass das Mittel gewirkt hat und schließt fälschlicherweise daraus auf die Wirkung des Präparats X.
Ist das denn so schwer zu verstehen?
Das ist leicht zu verstehen, aber es betrifft nicht meine Aussage. - Denn "es impliziert" ist schon wieder eine Interpretation - meine Aussage ist eine reine Phänomen-Beschreibung.
Natürlich liegt es nah, aufgrund dieser Phänomen-Grundlage im NÄCHSTEN Schritt zu bewerten: "Was bedeutet es, dass es diese temporale Folge 'krank - Einnahme - gesund' gibt?". - Und dann bist DU dran mit Deinen Deutungs-Vorschlägen. - Aber mit dem Phänomen hat es nichts zu tun.
Denn das Phänomen 'krank - Einnahme - gesund' wird immer gleich sein, egal ob man interpretiert:
(a) Wirkung
(b) Einbildung
Und um dieses ewig Gleiche des Phänomens, das unabhängig von anthropogenen/anthropozentrischen Deutungen ist, geht es mir - es geht mir also um die De-Anthropozentrierung des Phänomens.
Pluto hat geschrieben:f) Kausalität wird hinein interpretiert, was aber falsch ist.
Das wäre in meiner Aufstellung aus Deiner Sicht von a) abgedeckt.
Pluto hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Es gibt eine Pseudo-Krupp-"Epidemie" - Teilgruppe 1 geht zu einem Kinderarzt UND danach tritt aus Sicht der Eltern x ein. - Teilgruppe 2 geht zu einem HP-Arzt UND danach tritt aus Sicht der Eltern y ein. - Das ist das Phänomen.
Darin liegt die vermutete Kausalität.
Möglich, aber irrelevant für das Phänomen des Beobachteten. - Als Patient stellt man fest "Da scheint was zu funktionieren - und zwar nicht als Einzelfall" - Punkt. - Man beachtet auf Patientenebene (oft) nur das Phänomen. - Was nützt es umgekehrt, wenn man auf Interpretationen vertraut, aber das Phänomen ist anders?
Pluto hat geschrieben:Das ist ein Tasachenbericht, aber darum ging es im realen Beispiel gar nicht, sondern um den (falschen) Schluss, dass HP wirkt.
In MEINER Aussage ist KEIN "Schluss" - ich zitiere lediglich eine objektiv nachvollziehbare Folge.
Pluto hat geschrieben:Erkläre warum ich das glauben soll!
Du glaubst es dann, wenn Du phänomenologische Aussagen von interpretativen Aussagen unterscheidest.
Pluto hat geschrieben:Doch genau das tust du!
(a) vorher krank
(b) Schlucke Mittelchen X
(c) nachher gesund
Schon vergessen?
Nein - nicht vergessen.

- Lies es noch einmal rein unter phänomenologischen Gesichtspunkten durch - und Du wirst erkennen, dass hier lediglich objektiv nachvollziehbare Phänomene zitiert sind und nichts interpretiert wird.
Pluto hat geschrieben:Eben da beginnt die Interpretation.
Damit beginnt die Interpretation NICHT, weil es eine rein phänomenologische Beschreibung ist. - Allerdings ist diese diese Beschreibung die Grundlage dafür, auf GANZ ANDERER EBENE zu fragen: "Wie interpretieren wir das Beobachtete?". - Und dann kommst Du mit Deinen Bewertungen, die richtig oder falsch sind in Bezug auf "das, was ist".
Pluto hat geschrieben:Es sollte auch dir klar sein, dass die Mütter interpretieren, die Genesung sei auf Grund des Mittelchens eingetreten.
Ja - das glaube ich auch. Aber das ist deren Sache und ändert nichts an der Beobachtung an sich. - Diese Beobachtung wäre diesselbe, wenn sie etwas ganz anderes interpretieren würden.
Pluto hat geschrieben:Warum willst du nicht wahrhaben, dass der Sinn einer Doppelblind-Studie es ist, Interpretation (Korrelation) auszuchließen.
Prinzipiell richtig - aber das geht halt nur dann, wenn der "Vorlauf" stimmt - siehe mein Beispiel gegenüber Anton:
"Wie will man wissenschaftlich überprüfen, ob das Präparat "Aurum D 100 var. b" wirkt, wenn es aus homöopathischer Sicht nur bei ganz bestimmten Menschentypen und sonstigen Konstellationen wirksam sein kann, die unmöglich klinisch überprüft werden können?"
Pluto hat geschrieben: das ist die empfunden kausale Wirkung.
Das ist beobachtetes Phänomen mit anschließender richtiger oder falscher Interpretation.
Pluto hat geschrieben: Sie ist aber aufgrund der Studienergebnisse als falsch nachgewiesen worden.
Wenn ein Wort hier auf dem Forum systematisch runtergewirtschaftet wird, ist es das Wort "Nachweis".
"Nachweise" sind Folgen einer Fragestellung und Untersuchungs-Perspektive, die mit "dem, was wirklich ist", übereinstimmen oder nicht übereinstimmen. - Konkret: Wenn man falsche Grundlagen für eine Doppelblindstudie wählt und damit "nachweist", dass HP keine Wirkung habe, heißt dies lediglich, dass es unter den Bedingungen der Studie keine Wirkung hat. - Darüber, ob HP WIRKLICH keine Wirkung hat, ist damit nichts Abschließendes gesagt.
Pluto hat geschrieben:Mit diese "Verdacht" beweist du, dass Menschen kein Sinnesorgan haben, was Korrelation und Kausalität auseinander halten kann.
Ähm - dieser Nachweis war zwar nicht mein Ziel, aber natürlich ist Deine Aussage richtig (und war von mir nie in Frage gestellt). - Gerade WEIL Deine Aussage richtig ist, ist es doch so wichtig, dass man "Phänomen" und "Interpretation des Phänomens" (korrelativ, kausal, etc.) kategorial unterscheidet.
Pluto hat geschrieben:Wenn du das nicht kapierst, wirst du immer wieder in diese Falle treten.
ICH doch nicht - ICH bin es doch, der ständig davor warnt, "Phänomen" und "Interpretation" in einen Topf zu werfen.