Dies könnte man der "kritischen Fraktion" auch entgegenhalten.Pluto hat geschrieben:Ach Roland... vertrittst du immer noch die Masche, "Was nicht sein darf, kann auch nicht sein"?Roland hat geschrieben:Belege für Fälschung? Immer noch Fehlanzeige.

Und was, wenn sie harmonisierbar wären? Vielleicht kann ich es ja, will es nur nicht, weil es 1. sehr arbeitsaufwändig wäre und 2. hier höchstwahrscheinlich unabhängig davon, wie schüssig ich argumentiere, meine Harmonisierung abgeleht werden würde (womit meine Mühe für die Katz wär').Pluto hat geschrieben:Mach dir doch mal die Mühe und nimm dir die Geburtsgeschichte Jesus vor: Lese die entsprechenden Kapitel bei Matthäus (Kapitel 1) und danach bei Lukas (Kapitel 2). Wie viel Übereinstimmung findest du? Aber wir wissen, beide Geschichten können nicht wahr sein; eine muss erfunden oder schlimmer noch erlogen sein.
Also gab es keine Login-Quelle Q? Gut möglich.Pluto hat geschrieben:Wenn du das getan hast, nimm die verschiedenen Geschichten der Auferstehung. War nun ein Stein vor dem Grab, oder stand er daneben. Wie hießen die Frauen, die das leere Grab fanden? Auch hier wieder, kann nur eine Version stimmen.
Vermutlich stimmen alle 4 nicht, denn die Geschichten wurden Jahrzehnte lang von Mund zu Mund erzählt, bevor sie niedergeschrieben wurden.
Hier kenne ich übrigens zwei Harmonisierungen, eine steht im kanonischen Markusschluss (welche sich allerdings nur auf die synoptischen Narrationen bezieht).
Dabei handelt es sich um einen bekannten Zusatz.Pluto hat geschrieben:Fazit:
In jener fernsehlosen Zeit, nahm man es mit der Wahrheit nicht so genau: Man wollte zu allererst Eindruck auf die Hörer und Leser machen. Kommt hinzu, dass sich beim späteren Kopieren, kleine bis große Fehler einschlichen, oder es wurde sogar bewusst manipuliert, wie uns das Ende des Markusevangeliums beweist.
Übrigens, Dein kritischer Ansatz, auf diese Weise die Texte zu analysieren, birgt meiner Meinung nach einen ungünstigen Nebeneffekt: Man anayliert die Texte kaputt. Anstatt die Narrationen auf sich wirken zu lassen, werden sie "kühl" und "distanziert" gelesen, ohne Emotion.
Wie sollen dann die Texte noch das "Herz" des Rezipienten ansprechen? Die Bibel wurde doch in einer lebendigen Sprache verfasst, mit einer Botschaft, die sich zunächst an Bauern, Hirten und Tagelöhnern richtete.
Wenn man z.B. ein Sonett nur doch daraufhin analysiert, ob es in Form von Quartetten und Terzetten vorliegt, anstatt die Lyrik "lebendig" auf sich wirken zu lassen, verfehlt man als Leser doch den Sinn eines solchen Gedichtes.
Schaust Du auch so "kalt" und analytisch Spielfilme oder verfolgst Du so nüchtern Theatervorführungen? Bei diesen kritischen Diskussionen fange ich ja auch schon an die Kreuzigungs-Narrationen "kühl" und analytisch zu lesen, aber sie entfalten so kein "Leben" mehr - ich werde nicht mehr ergriffen.