Falsch. - Wenn Du vollkommend unwissend von Hamburg aus Richtung Süden fährst, kommst Du immer näher an die Alpen - dazu musst Du nicht wissen, dass da die Alpen sind.Andreas hat geschrieben:Da niemand wissen kann, was "ist", wo "es ist", wie "es ist", ist möglichst nah daran zu kommen völlig hoffnungslos
Wenn die Frage lautet "Gibt es die Alpen?", ist die Antwort je nach eigenem Status "möglich, gibt es nicht, gibt es" - richtig. - Aber das ändert nichts an der Existenz der Alpen.Andreas hat geschrieben:Eine Möglichkeit "ist" NICHTS, sie "sei" vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Falsch - man kann jederzeit sagen "Ich will mich der Wahrheit nähern, weiß aber nicht, was Wahrheit ist".Andreas hat geschrieben:Wenn niemand wüsste, was "die genau eine Wahrheit" sein könnte und ob es sie überhaupt gäbe, wäre es völlig sinnfrei sich um eine möglicherweise bestehende "Authentizität" zu bemühen.
Das muss ich doch nicht wissen, wie sich dieses "Alles" konkret füllt. - Allgemein gesprochen ist "Alles" das, was die Person in welcher Form auch immer ausmacht - ob dies seine Vorliebe für Leberwurst, seine christliche Orientierung oder seine Schwäche für Haschisch ist, ist sekundär - Hauptsache ist, dass es "ist".Andreas hat geschrieben:Was wäre denn dieses "Alles"?
Schon wieder? - "Wahrheit" ist das, was die Identität einer Entität ausmacht. - Wenn Andreas zwei Beine hat, ist es eine Unwahrheit, dass er drei Beine hat - egal ob jemand nachguckt. - Man braucht keine Beobachter dazu - es "IST" unwahr, dass Andreas drei Beine hat.Andreas hat geschrieben:Begründe doch endlich mal dein Verständnis von Wahrheit.
Wieso unbegründet? - Willst Du die Anzahl Deiner Beine von der Wahrnehmung der Umwelt abhängig machen? - Stell Dir mal vor, dass es Wesen gibt, die doppelt sehen: Dann hast Du in deren Wahrnehmung VIER Beine. Aber die Wahrheit ist doch, dass Du ZWEI Beine hast.Andreas hat geschrieben:Immer dieselbe unbegründete Parole.
Richtig - es ist unabhängig von meiner Beobachtung und was ich mutmaße - es ist, wie es ist - und das IST Wahrheit. - Was mache ich denn damit falsch, dass es solche Diskussionen nötig macht?Andreas hat geschrieben:Könnte sein - dann ist es aber keine Andreas-Wahrheit, sondern wäre eine Andreas-Wahrheit. Kann aber auch nicht sein, dass ich das gerne würde - und dann ist es keine Andreas-Wahrheit, sondern wäre dann keine Andreas-Wahrheit.
Richtig - was wirklich "ist", können wir aus Wahrnehmungs-Sicht nicht fixieren. - Wir können nur "für-wahr-halten". - Ich "halte für wahr", dass Andreas ein sehr interessierter, kritisch nachfassender, im Grunde freundlicher Mensch mit gelegentlich aggressiven Züge ist - vielleicht deckt sich mein "Für-wahr-Halten" weitgehend mit seiner Wahrheit, vielleicht auch nicht.Andreas hat geschrieben:Ja eben- würde, wenn es so wäre.
Weil es das "ist" gibt - ich sage doch nicht, dass das "ist" ein "ist" nach meinen Vorstellungen ist. - Sicher sagen kann ich nur "Cogito" - alles andere ist Res Extensa, deren Phänomene man nur mit Vorbehalt "für wahr halten" kann. - Aber das ändert doch nichts daran, dass es "ist" gibt - auch wenn es ganz anderes "ist" ist, als ich "für wahr halte".Andreas hat geschrieben:Wieso spricht du dann immer von "dem, was ist" und nicht von "dem, was sei"?
Nee - für eine Gegenkraft des materialistisch-imperialistischen Orwellismus. - Mir geht schlicht die anthropozentrische Auffassung auf den Sack, dass "ist" ein Spielball der Wahrnehmung sein sollte ("Lieber Gott, in einigen Punkten haben wir Deine Identität durchgewunken. Bei ein paar anderen Sachen musst Du Dich noch ändern, weil Dein "ist" nicht zu unseren Schablonen passt"). - Allerdings habe ich Dich eigentlich diesbezüglich überhaupt nicht auf dem Schirm, weil ich "für wahr halte", dass dieser Vorwurf nicht auf Dich passt.Andreas hat geschrieben:Für wen hältst du dich eigentlich? Den orwellschen Imperator des Konjunktivs?
Je mehr ich die Mainstream-Denke des 21. Jh. kennenlerne, um so deutlicher wird mir, wie wichtigt das Buch "Hiob" ist.