closs hat geschrieben:Wir versuchen mit guten oder nicht so guten Mitteln, das für wahr zu halten, was möglichst nah an das kommt, was "ist".
Da niemand wissen kann, was "ist", wo "es ist", wie "es ist", ist möglichst nah daran zu kommen völlig hoffnungslos, weil du nicht mal begründen kannst, dass "es ist". Eine Möglichkeit "ist" NICHTS, sie "sei" vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
closs hat geschrieben:Du und ich können uns bemühen, möglichst viel von dem, was wahr "ist", "für-wahr-zu-halten", also im Rahmen unserer Möglichkeiten so authentisch zu sein zu dem, was "ist" - mehr geht nicht.
Wenn niemand wüsste, was "die genau eine Wahrheit" sein könnte und ob es sie überhaupt gäbe, wäre es völlig sinnfrei sich um eine möglicherweise bestehende "Authentizität" zu bemühen.
closs hat geschrieben:sondern behauptest immer nur, dass es eine Wahrheit gäbe. Wie kommst du darauf - und warum sollte das wahr sein?
Richtig - die EINE Wahrheit von Andreas ist ALLES, was Andreas "
ist".
Häh? Was heißt denn hier richtig? Was wäre denn dieses "Alles"? Du verwendest dauernd Begriffe, die völlig inhaltslos auf etwas verweisen, das nicht ist.
closs hat geschrieben:Nein - in meinem Verständnis von "Wahrheit" eben NICHT.
Begründe doch endlich mal dein Verständnis von Wahrheit.
closs hat geschrieben:Die Wahrheit von Andreas ist komplett unabhängig von menschlicher Wahrnehmung, geschweige denn Demokratie.
Immer dieselbe unbegründete Parole. Dein Verständnis von Wahrheit wäre menschlich, falls du dich noch nicht zu dem genau einen wahren Gott erhoben haben solltest.
closs hat geschrieben:Es kann sein, dass Andreas im Tiefsten seines Herzens gerne Klavier spielen können würde - niemand weiß das (außer Gott, würde der Christ sagen) und niemand wird es je wissen: Trotzdem ist es ein Teil der Andreas-Wahrheit.
Könnte sein - dann
ist es aber keine Andreas-Wahrheit, sondern
wäre eine Andreas-Wahrheit. Kann aber auch nicht sein, dass ich das gerne
würde - und dann
ist es keine Andreas-Wahrheit, sondern
wäre dann keine Andreas-Wahrheit. Man beachte den Konjunktiv der eben kein Attribut von irgendeiner Wahrheit ist.
closs hat geschrieben:Jede Aussage über mich ist aktuell falsch, weil sie nur Vergangenes beschreibt, aber niemals das, was gerade wäre.
Auch das würde aus göttlicher Sicht keine Rolle spielen, weil Gott (wenn dieses Wort Sinn machen soll) überzeitlich weiß, was Deine Wahrheit in der Summe Deiner Zeit
ist.
Ja eben- würde, wenn es so wäre.
closs hat geschrieben:Die Begründung kann nur eine Glaubens-Begründung sein ...
Wieso spricht du dann immer von "dem, was
ist" und nicht von "dem, was
sei"?
closs hat geschrieben:Das begründet aber auch nicht, dass es "die genau eine Wahrheit" Andreas gäbe - die ja noch nie jemand wahrgenommen hätte. Mehr als viele Einzelwahrnehmungen kann ich nicht erkennen.
Wie kommst Du überhaupt auf die Idee, "die Wahrheit von Andreas" von Wahrnehmungen anderer abhängig zu machen? - Deine Wahrheit
ist DEINE Existenz - selbst wenn Du der einzige Mensch im Universum wärest, gäbe es diese Wahrheit.
Meinen Namen habe ich von meiner Mutter, meinen Personalausweis von einer Demokratie, meine Gene verdanke ich nach demokratischer Wahrnehmung der Natur, meine Sprache nahm ich bei meiner Mutter wahr, alles was ich über mich sagen kann, entspringt meiner Wahrnehmung in der Schule, im Beruf, in meinem Privatleben. Ob es in diesem Universum genug Platz für mich und dein Ego gäbe?
closs hat geschrieben:Was spräche dafür und was dagegen, dass es diese Möglichkeit überhaupt gäbe?
Was spräche dafür oder dagegen, dass es die Entität Andreas
gibt? - Das ist für mich im Grunde diesselbe Frage - deshalb weiß ich nicht so genau, worauf Du raus willst.
Das ist nicht dieselbe Frage.
Für wen hältst du dich eigentlich? Den orwellschen Imperator des Konjunktivs?