Markus-Evangelium
#81 Re: Markus-Evangelium
Hab jetzt nachgeschaut. Da steht tatsächlich erets. Bei Buber wundert mich das auch.
An was denkst du denn, wenn du in meinen Beispielen "Erde" liest - an Blumentopferde oder den Planeten Erde im Sinne von "die ganze Welt"? Erdboden, Ackererde wäre adamah. In der Luther 1912 wird erets über 1500 mal mit "Land" übersetzt, an "ausgesuchten" Stellen 500 mal mit "Erde" und 70 mal mit "Welt". In den anderen Übersetzungen wird es nicht anders sein.
Die jüdischen Bibelschreiber hatten dieses "globale" Weltbild damals noch gar nicht - ihnen ging es immer nur um IHR Land wenn im Tanach Land steht - es sei denn es ist explizit von einem Land eines anderen Volkes die Rede, wie Ägypten, Assur oder Babylon.
Das ist in den deutschen Bibelübersetzungen halt wieder christliches Neusprech vom Feinsten.
An was denkst du denn, wenn du in meinen Beispielen "Erde" liest - an Blumentopferde oder den Planeten Erde im Sinne von "die ganze Welt"? Erdboden, Ackererde wäre adamah. In der Luther 1912 wird erets über 1500 mal mit "Land" übersetzt, an "ausgesuchten" Stellen 500 mal mit "Erde" und 70 mal mit "Welt". In den anderen Übersetzungen wird es nicht anders sein.
Die jüdischen Bibelschreiber hatten dieses "globale" Weltbild damals noch gar nicht - ihnen ging es immer nur um IHR Land wenn im Tanach Land steht - es sei denn es ist explizit von einem Land eines anderen Volkes die Rede, wie Ägypten, Assur oder Babylon.
Das ist in den deutschen Bibelübersetzungen halt wieder christliches Neusprech vom Feinsten.
-
- Beiträge: 3688
- Registriert: Sa 8. Okt 2016, 18:23
#82 Re: Markus-Evangelium
An den Teil des Planeten , der nicht mit Wasser bedeckt ist =(an)Land(gehen)Andreas hat geschrieben: An was denkst du denn, wenn du in meinen Beispielen "Erde" liest - an Blumentopferde oder den Planeten Erde im Sinne von "die ganze Welt"?
Andreas hat geschrieben: Die jüdischen Bibelschreiber hatten dieses "globale" Weltbild damals noch gar nicht

#83 Re: Markus-Evangelium
Jedes mal steht da "erets" = Land.1.Mose 1,10-12 Luther 84 hat geschrieben:Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war.
Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so.
Und die Erde ließ aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringt, ein jedes nach seiner Art, und Bäume, die da Früchte tragen, in denen ihr Same ist, ein jeder nach seiner Art. Und Gott sah, dass es gut war.
Die Einheitsübersetzung springt da willkürlich hin und her:
Allein In den ersten drei Kapiteln der Bibel Gen 1-3 wird "erets" = "Land" stattdessen mit "Erde" ins Deutsche übersetzt:Gen 1,10-12 Einheitsübersetzung 80 hat geschrieben:Das Trockene nannte Gott Land und das angesammelte Wasser nannte er Meer. Gott sah, dass es gut war.
Dann sprach Gott: Das Land lasse junges Grün wachsen, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, und von Bäumen, die auf der Erde Früchte bringen mit ihrem Samen darin. So geschah es.
Das Land brachte junges Grün hervor, alle Arten von Pflanzen, die Samen tragen, alle Arten von Bäumen, die Früchte bringen mit ihrem Samen darin. Gott sah, dass es gut war.
25 mal in der Luther 84
15 mal in der Einheitsübersetzung 80
25 mal in der Zürcher 2007
25 mal in der Elberfelder 2006
19 mal in der Buber (davon zwei mal "Erdland")
Dafür wird "adamah" statt mit Acker, Erdboden sehr oft mit "Land" übersetzt. Wir werden von unseren hochdotierten, historisch-kritisch ausgebildeten "Übersetzern" an der Nase rumgeführt. Was nutzen die besten Grundtexte, wenn in den deutschen Übersetzungen die reine Willkür theologischer Deutungshoheit herrscht?
Vielleicht wird es dir an diesem Beispiel etwas klarer. Bedenke aber dabei, dass dies ein Text des Judentums ist, der im Judentum von Juden in ihrem Geiste geschrieben wurde. Du verstehst allerdings unter "geistiger Auslegung" immer christliche Auslegung - genauer deine eigenwillige Auslegung von Christentum! Tatsächlich gibt es aber zwei ganz unterschiedliche "geistliche" Auslegungen, denn kein Jude versteht den Tanach von Christus her. Wie du selbst immer wieder betonst, weiß niemand wirklich "was der Fall wäre", was authentisch zu Gott wäre. Was dir in Bezug auf Gott "geistlich" logisch und schlüssig erscheint, ist nur eine Variante von vielen, die nicht besser oder wahrer - und schon gar nicht "der Fall ist". Das ist dein persönlicher (Sünden-)Fall, deine äußerst vage Meinung hier mit schierer Masse von Beiträgen durchdrücken zu wollen. Da verhältst du dich, wie jeder andere ideologische Fundamentalist. Alle Gottesbilder sind falsch - nach Gott zu fragen, finde ich völlig in Ordnung.closs hat geschrieben:Ich wiederhole hier erneut: Mir sind die Grenzen zwischen den verschiedenen Exegese-Formen und der Christlichen Hermeneutik nicht ganz klar.
#84 Re: Markus-Evangelium
Das hat übrigens viel mit dem Markus-Evangelium zu tun, denn es zeigt auch deutlich wie Jesus von seiner Religion dem Judentum geprägt war, und wieso er sich nur zu den Juden gesandt gefühlt haben mag.
Der Tanach war die heilige Schrift Jesu, und als aramäisch sprechender Jude las er vermutlich in seiner hebräisch geschriebenen Heiligen Schrift und nicht in der Septuaginta - und wenn sie zu seiner Zeit noch so sehr verbreitet war. In seiner Heiligen Schrift spielt das Land eine zentrale Rolle: das Abram verheißene Land, das Land das Issak erben sollte, das Land das Jakob (Israel) hauptsächlich seinem 4. Sohn vererbt hat, weil er seine Söhne 1, 2 und 3 enterbt hatte, das Land in das Mose Israel führte, das Land das Joshua in Besitz nahm, das Land Sauls, das Land Davids, das Land Salomos, das Land all der Könige des Südreichs Juda, das von fremden Völkern immer wieder besetzte und eroberte Land, das Land in das die Juden aus dem Exil wieder zurückkehrten. Im Tanach geht es in den weitesten Teilen um "das Land" der Juden.
In unseren Übersetzungen wird das systematisch - vor allem sprachlich (christliches Neusprech) - unter den Teppich gekehrt, doch der Nazarener lebte dieses jüdische Weltbild und sein Gott hieß JHWH und nicht HERR, er selbst verstand sich nicht als "HERR" (JHWH), verstand sich auch nicht als Herr der Christen oder gar als Herr der Menschheit, sondern wollte seinem Volk der Juden ein Diener sein - und ganz sicher nicht Gott oder sein eigener Vater.
Deshalb halte ich das Markus-Evangelium für das authentischste (in Bezug auf die Lehre Jesu) und verstehe es auch in seinem vermuteten, wahrscheinlichen Grundbestand in gewisser Weise als theologische Widerrede zu Paulus, die später durch redaktionelle Nachbearbeitungen wieder entschärft wurde. Die anderen Evangelien, die Apostelgeschichte und vor allem die Offenbarung ziehen dann bei der Vergöttlichung Jesu alle Register.
Der Tanach war die heilige Schrift Jesu, und als aramäisch sprechender Jude las er vermutlich in seiner hebräisch geschriebenen Heiligen Schrift und nicht in der Septuaginta - und wenn sie zu seiner Zeit noch so sehr verbreitet war. In seiner Heiligen Schrift spielt das Land eine zentrale Rolle: das Abram verheißene Land, das Land das Issak erben sollte, das Land das Jakob (Israel) hauptsächlich seinem 4. Sohn vererbt hat, weil er seine Söhne 1, 2 und 3 enterbt hatte, das Land in das Mose Israel führte, das Land das Joshua in Besitz nahm, das Land Sauls, das Land Davids, das Land Salomos, das Land all der Könige des Südreichs Juda, das von fremden Völkern immer wieder besetzte und eroberte Land, das Land in das die Juden aus dem Exil wieder zurückkehrten. Im Tanach geht es in den weitesten Teilen um "das Land" der Juden.
In unseren Übersetzungen wird das systematisch - vor allem sprachlich (christliches Neusprech) - unter den Teppich gekehrt, doch der Nazarener lebte dieses jüdische Weltbild und sein Gott hieß JHWH und nicht HERR, er selbst verstand sich nicht als "HERR" (JHWH), verstand sich auch nicht als Herr der Christen oder gar als Herr der Menschheit, sondern wollte seinem Volk der Juden ein Diener sein - und ganz sicher nicht Gott oder sein eigener Vater.
Deshalb halte ich das Markus-Evangelium für das authentischste (in Bezug auf die Lehre Jesu) und verstehe es auch in seinem vermuteten, wahrscheinlichen Grundbestand in gewisser Weise als theologische Widerrede zu Paulus, die später durch redaktionelle Nachbearbeitungen wieder entschärft wurde. Die anderen Evangelien, die Apostelgeschichte und vor allem die Offenbarung ziehen dann bei der Vergöttlichung Jesu alle Register.
#85 Re: Markus-Evangelium
1.Mose 11:1,
Buber:
Buber:
Luther:"Und die "ERDE" allhin war eine Mundart und einerlei Rede"
Elberfelder:1 Es hatte aber alle "Welt" einerlei Zunge und Sprache.
Schlachter:1 Und die "ganze Erde" hatte ein und dieselbe Sprache1 und ein und dieselben Wörter.
Zürcher:1 Und die "ganze Erde" hatte eine einzige Sprache und dieselben Worte.
Neues Leben:1 Alle Bewohner "der Erde" aber hatten eine Sprache und ein und dieselben Worte.
Menge:1 Damals sprachen alle Menschen "auf der ganzen Welt" die gleiche Sprache.
Hier geht unmissverständlich hervor, dass Moses unmöglich nur ein bestimmtes "LAND" gemeint haben kann.1 Es hatte aber "die ganze Erdbevölkerung" eine einzige Sprache und einerlei Worte.
Zuletzt geändert von Hemul am Do 17. Aug 2017, 12:05, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#86 Re: Markus-Evangelium
Du scheinst Mose irgendwie für einen Deutschen zu halten. Auch in 1.Mose 11:1 steht "erets" = Land. Danke für dieses weitere schöne Beispiel deutschsprachiger Bibelverfälschung! Der hebräische Tanach ist, wenn du es so sehen willst von Gott "eingegeben" - NICHT die deutschen Übersetzungen - es sei denn JHWH hat gesagt: "Ich bin ein Berliner."
#87 Re: Markus-Evangelium
Gemäß Johannes 10:16 aber nicht nur ein Diener für die Juden:Andreas hat geschrieben:In unseren Übersetzungen wird das systematisch - vor allem sprachlich (christliches Neusprech) - unter den Teppich gekehrt, doch der Nazarener lebte dieses jüdische Weltbild und sein Gott hieß JHWH und nicht HERR, er selbst verstand sich nicht als "HERR" (JHWH), verstand sich auch nicht als Herr der Christen oder gar als Herr der Menschheit, sondern wollte seinem Volk der Juden ein Diener sein......
16 Ich habe noch andere Schafe, die nicht zu diesem Schafstall gehören; auch die muss ich herbeibringen. Sie werden auf meine Stimme hören, und alle werden in einer Herde unter einem Hirten vereint sein.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#88 Re: Markus-Evangelium
Möchtest Du etwa behaupten, dass Martin Buber bei Luther oder Hironimus abgekupfert hat?Andreas hat geschrieben: Der hebräische Tanach ist, wenn du es so sehen willst von Gott "eingegeben" - NICHT die deutschen Übersetzungen

https://de.wikipedia.org/wiki/Die_SchriftBuber,
"Und die "ERDE" allhin war eine Mundart und einerlei Rede"
Die Schrift
Die Schrift ist die deutsche Übersetzung des Tanachs, der hebräischen Bibel, durch die jüdischen Philosophen Martin Buber und Franz Rosenzweig. Sie entstand von 1926 bis 1938, bis 1929 gemeinsam durch Buber und Rosenzweig, nach dessen Tod in diesem Jahr wurde sie von Buber allein weitergeführt und vollendet. Von 1954 bis 1962 überarbeitete Buber den Text noch einmal.
Ursprünglich planten Buber und Rosenzweig nur eine Überarbeitung des Luthertextes. Dies erwies sich aber als nicht gangbar.
Die Übersetzung entstand auf Anregung des Verlegers Lambert Schneider, es gab jedoch keinen institutionellen Auftraggeber wie beispielsweise eine Synagogengemeinde oder eine Kirche. Die Übersetzer waren dadurch frei, ihre eigenen Auffassungen vom Übersetzen umzusetzen. Sie korrigierten ihre Arbeiten gegenseitig, ließen sie sich von Dritten vorlesen und verglichen ihre Fassungen mit gängigen deutschen, englischen, französischen und italienischen Übersetzungen.
Zuletzt geändert von Hemul am Do 17. Aug 2017, 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#89 Re: Markus-Evangelium
Ich bezog mich auf den markinischen Jesus. Das Johannes-Evangelium "erklärt" nicht das Markus-Evangelium - eher im Gegenteil. Aber das ist nichts für einen Unmündigen wie dich, das ist nur was für die Klugen und Weisen denen Gott in seiner Güte die Wahrheit verborgen hat ... Halte dich brav an deine fundamentalistische Grundausstattung ...
... besser du setzt mich auf deine Ignorierliste, wenn dir dein Leben lieb ist, denn ich bin kein guter Umgang für dich:

Lk 10,21 hat geschrieben:In dieser Stunde rief Jesus, vom Heiligen Geist erfüllt, voll Freude aus: Ich preise dich, Vater, Herr des Himmels und der Erde, weil du all das den Weisen und Klugen verborgen, den Unmündigen aber offenbart hast. Ja, Vater, so hat es dir gefallen.
Ich behaupte das nicht.Hemul hat geschrieben:Möchtest Du etwa behaupten, dass Martin Buber bei Luther oder Hironimus abgekupfert hat?Andreas hat geschrieben: Der hebräische Tanach ist, wenn du es so sehen willst von Gott "eingegeben" - NICHT die deutschen Übersetzungen![]()
Buber,
"Und die "ERDE" allhin war eine Mundart und einerlei Rede"
... besser du setzt mich auf deine Ignorierliste, wenn dir dein Leben lieb ist, denn ich bin kein guter Umgang für dich:
2.Tim 2,16-17 hat geschrieben:Gottlosem Geschwätz geh aus dem Weg; solche Menschen geraten immer tiefer in die Gottlosigkeit
und ihre Lehre wird um sich fressen wie ein Krebsgeschwür. Zu ihnen gehören Hymenäus und Philetus und Andreas


Zuletzt geändert von Andreas am Do 17. Aug 2017, 15:56, insgesamt 1-mal geändert.
#90 Re: Markus-Evangelium
.Andreas hat geschrieben:... besser du setzt mich auf deine Ignorierliste, wenn dir dein Leben lieb ist, denn ich bin kein guter Umgang für dich
Bist Du denn ein Abtrünniger der ZJ?

denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)