Thaddäus hat doch Recht. Es heißt aber nicht, dass das Markusevangelium ursprünglich frei von jeglicher Theologie wäre, es war ebenfalls eine Glaubenspropagandaschrift, die Glauben wecken sollte. Und vor nachträglicher Veränderung war es erst Recht nicht geschützt. Man hat also vieles, was in der späteren Evangelien auftauchte, praktisch rückwirkend nachgetragen. Die nachfolgenden Generationen hatten keine Möglichkeit, dies nachzuvollziehen. Aber es war damals auch nicht viel anders als heute: die Menschen glauben das , was sie glauben wollen.Hemul hat geschrieben: Aber wurde bei den von euch durchgeführten historisch-kritischen Forschungen wie z.B. auch von der studierten Theologien Thaddäus nicht das Markus-Evangelium als das Non-Plus-Ultra-sprich als Beweis, dass die anderen Evangelien gefälscht sind angeführt? Warum die plötzliche Kehrtwendung?
Thaddäus hat geschrieben: Bruder Hemul. Ich möchte mal einen von euch Zeugen erleben, der aus dem ältesten (70 n.Chr.) Markus-Ev. seine Weisheiten zitiertl
Markus-Evangelium
#11 Re: Markus-Evangelium
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#12 Re: Markus-Evangelium
Irgenwie beißt dat Kätzchen sich doch hier laufend ins Schwänzchen.sven23 hat geschrieben:Thaddäus hat doch Recht.Hemul hat geschrieben: Aber wurde bei den von euch durchgeführten historisch-kritischen Forschungen wie z.B. auch von der studierten Theologien Thaddäus nicht das Markus-Evangelium als das Non-Plus-Ultra-sprich als Beweis, dass die anderen Evangelien gefälscht sind angeführt? Warum die plötzliche Kehrtwendung?
Thaddäus hat geschrieben: Bruder Hemul. Ich möchte mal einen von euch Zeugen erleben, der aus dem ältesten (70 n.Chr.) Markus-Ev. seine Weisheiten zitiertl


denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#13 Re: Markus-Evangelium
Das Markusevangelium ist da am wenigsten "christlich kontaminierte" Evangelium, aber aus besagten Gründen ist es natürlich nicht ganz frei davon.Hemul hat geschrieben:Irgenwie beißt dat Kätzchen sich doch hier laufend ins Schwänzchen.sven23 hat geschrieben:Thaddäus hat doch Recht.Hemul hat geschrieben: Aber wurde bei den von euch durchgeführten historisch-kritischen Forschungen wie z.B. auch von der studierten Theologien Thaddäus nicht das Markus-Evangelium als das Non-Plus-Ultra-sprich als Beweis, dass die anderen Evangelien gefälscht sind angeführt? Warum die plötzliche Kehrtwendung?
Inwiefern hat die studierte Theologin Thaddäus Recht?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#14 Re: Markus-Evangelium
sven23 hat geschrieben: ...
Und vor nachträglicher Veränderung war es erst Recht nicht geschützt.
Man hat also vieles, was in der späteren Evangelien auftauchte, praktisch rückwirkend nachgetragen. Die nachfolgenden Generationen hatten keine Möglichkeit, dies nachzuvollziehen....
Also wurden Textstellen,die es ursprünglich nicht im Evangelium nach Markus standen,nachträglich eingetragen,also in alle zu dem Zeitpunkt vorhandenen Exemplare.
Frage:
Welche Textstellen waren es und wann wurden sie verändert?
Dann liegen ja auch noch die unveränderten Quellentexte vor.
#15 Re: Markus-Evangelium
Nein, Originalmanuskripte gibt es leider keine mehr, sondern nur Abschriften von Abschriften von Abschriften.....Catholic hat geschrieben:sven23 hat geschrieben: ...
Und vor nachträglicher Veränderung war es erst Recht nicht geschützt.
Man hat also vieles, was in der späteren Evangelien auftauchte, praktisch rückwirkend nachgetragen. Die nachfolgenden Generationen hatten keine Möglichkeit, dies nachzuvollziehen....
Also wurden Textstellen,die es ursprünglich nicht im Evangelium nach Markus standen,nachträglich eingetragen,also in alle zu dem Zeitpunkt vorhandenen Exemplare.
Frage:
Welche Textstellen waren es und wann wurden sie verändert?
Dann liegen ja auch noch die unveränderten Quellentexte vor.
Und von den über 4600 gibt es keine 2 identische. Auch ein Indiz dafür, dass die Schriften alles andere als heilig galten. Man änderte nach Belieben.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#16 Re: Markus-Evangelium
Könntest Du uns nicht einige christlich kontaminierte-sprich geschönte Passagen im Markus-Evangelium bitte aufzeigen?sven23 hat geschrieben:Das Markusevangelium ist da am wenigsten "christlich kontaminierte" Evangelium, aber aus besagten Gründen ist es natürlich nicht ganz frei davon.Hemul hat geschrieben:Irgenwie beißt dat Kätzchen sich doch hier laufend ins Schwänzchen.sven23 hat geschrieben: Thaddäus hat doch Recht.Inwiefern hat die studierte Theologin Thaddäus Recht?
Und hier meine ich nicht den langen Schluss


denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)
#17 Re: Markus-Evangelium
sven23 hat geschrieben:... sondern nur Abschriften von Abschriften von Abschriften.....
Und von den über 4600 gibt es keine 2 identische....
Und diese Abschriften unterscheiden sich in wesentlichen (!) Punkten,haben also wesentlich andere Aussagen?
Ich meine also nicht Fälle in denen z.B.einmal
"Die Frauen gingen..."
und einmal
"Die Weiber gingen..."
zu finden sind.
#18 Re: Markus-Evangelium
Ich glaube, das hatten wir schon ein paarmal. Die Spannweite reicht von kleinen, unbeutenden Schreibfehlern bis hin zu sinnverfälschenden Veränderungen.Catholic hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:... sondern nur Abschriften von Abschriften von Abschriften.....
Und von den über 4600 gibt es keine 2 identische....
Und diese Abschriften unterscheiden sich in wesentlichen (!) Punkten,haben also wesentlich andere Aussagen?
Ich meine also nicht Fälle in denen z.B.einmal
"Die Frauen gingen..."
und einmal
"Die Weiber gingen..."
zu finden sind.
Selbst lange nach der Kanonisierung dockterte man immer noch an den Schriften herum.
"Die von mir eigenhändig korrigierte Ausgabe (der Bibel) muss als die einzige wahre und echte bei der Strafe des Bannes von jedermann allein gebraucht und allen folgenden Auslegungen zugrunde gelegt werden. Jede Änderung, und sei es nur die eines Wortes, wird mit der Exkommunikation belegt".
(Papst Sixtus V. (1521-1590) zu seiner im Jahre 1590 erschienenen Bibelversion.) Seither erfolgten ca. 200000 Änderungen.
Selbst die ursprünglichen Verfasser der Schriften hielten sich nicht für göttlich inspiriert, das ist eine später Erfindung der Kirche.
Die neutestamentlichen Schriften galten den Urchristen nicht als heilig und inspiriert.
Die katholische Kirche machte auf dem Konzil von Florenz (Bulle "Cantate Domino" vom 4. Februar 1442), auf dem Konzil von Trient (4. Sitzung vom 8. April 1546) und auf dem vatikanischen Konzil (3. Sitzung vom 24. April 1870) die Lehre von der Inspiration der Bibel, die bekanntlich Irrtumslosigkeit in sich schließt, zu einem Grunddogma.
Unter allen neutestamentlichen Traktaten aber erhebt nur die Apokalypse, die mit knapper Not in die Bibel kam, den Anspruch, ihrem Verfasser von Gott diktiert worden zu sein. Und sie beansprucht Autorität nicht als kanonisches, sondern, nach jüdischen Vorbildern, als prophetisches Buch. Sie will Weissagung sein. Die Erfüllung ihrer Weissagungen, die sich zum größten Teil auf die nächste Zeit bezogen hatten, steht allerdings noch aus.
Kein anderer neutestamentlicher Autor aber deklariert seine Produktion als göttlich. Auch Paulus nicht. Ausdrücklich und sehr scharf unterscheidet er zwischen dem, was er vom Herrn stammend anführt und seine Privatmeinung, und nennt zudem sein Erkennen bloß "Stückwerk". Soweit bekannt ist, ordnete Paulus überhaupt nur ein einziges Mal die Verlesung eines Briefes in einer zweiten Gemeinde an. Doch spricht er auch dabei nicht von einer Verbreitung in allen Gemeinden oder gar in der ganzen Kirche und Nachwelt.
Wie Paulus und die anderen Verfasser der neutestamentlichen Briefe, so gibt auch kein Evangelist vor, von Gott inspiriert worden zu sein. Im Gegenteil! Der Prolog des Lukasevangeliums, in dem der Autor versichert, "allen Tatsachen von den Anfängen an sorgfältig nachgeforscht" zu haben, ist der beste Beleg dafür, dass der Schreiber gar nicht daran dachte, sich für inspiriert zu halten.
Lukas war auch nicht der Meinung, etwas Ungewöhnliches zu tun. Bekennt er doch im ersten Vers, "schon viele" hätten vor ihm solche Berichte verfasst. Sie befriedigten ihn aber nicht, weil sie nicht "von den Anfängen an" und "in richtiger Reihenfolge" erzählten. So will er sie offensichtlich verbessern, damit sich der "hochedle Theophilus", für den er sein Opus schreibt, von der "Zuverlässigkeit" der Nachrichten, in denen er unterwiesen ist, überzeugen könne. (Anm.: Wobei festzuhalten ist, dass wir es hierbei nicht mit der Darstellung von Geschichte, sondern mit der Weitergabe von Legendenüberlieferung zu tun haben). Der Evangelist tritt also nicht als von Gott inspirierter Autor auf, sondern als ein sorgfältiger Sammler der in Umlauf befindlichen Geschichten, deren Überzeugungskraft er steigern will....
Auch der Verlust sämtlicher Evangelien-Originale bezeugt ja, wie wenig selbst diese Bücher zunächst geschätzt worden sind. Obschon auf Papyrus geschrieben - erst vom 3. Jahrhundert an verwendete man Pergament -, wären sie durchaus zu erhalten gewesen.
Quelle: glauben&wissen
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#19 Re: Markus-Evangelium
sven23 hat geschrieben:...
Die neutestamentlichen Schriften galten den Urchristen nicht als heilig und inspiriert.
...
...Bekennt er doch im ersten Vers, "schon viele" hätten vor ihm solche Berichte verfasst....
So will er sie offensichtlich verbessern, damit sich ..."Theophilus", ...., von der "Zuverlässigkeit" der Nachrichten, ..., überzeugen könne.
(Anm.: Wobei festzuhalten ist, dass wir es ... mit der Weitergabe von Legendenüberlieferung zu tun haben).
Quelle: glauben&wissen
Dann bist Du also überzeugt dass Lukas wollte dass sich Theophilus von der Zuverlässigkeit der Legenden überzeugen konnte??

#20 Re: Markus-Evangelium
So ist das nun mal bei Mythen, Legenden und Glaubenspropagandaschriften. Um die Glaubwürdigkeit zu erhöhen werden alle Register gezogen und ein bißchen Trommeln ist nicht unüblich.Catholic hat geschrieben:sven23 hat geschrieben:...
Die neutestamentlichen Schriften galten den Urchristen nicht als heilig und inspiriert.
...
...Bekennt er doch im ersten Vers, "schon viele" hätten vor ihm solche Berichte verfasst....
So will er sie offensichtlich verbessern, damit sich ..."Theophilus", ...., von der "Zuverlässigkeit" der Nachrichten, ..., überzeugen könne.
(Anm.: Wobei festzuhalten ist, dass wir es ... mit der Weitergabe von Legendenüberlieferung zu tun haben).
Quelle: glauben&wissen
Dann bist Du also überzeugt dass Lukas wollte dass sich Theophilus von der Zuverlässigkeit der Legenden überzeugen konnte??
Aber man sollte immer bedenken, dass es sich bei keinem der Schreiber um Augen- und Ohrenzeugen handelt. Es gab eine über Jahrzehnte mündliche Überlieferung (im Stil der stillen Post) und eine Logienquelle, die aber eher sprödes Überlieferungsgut beeinhaltete. Und dann waren Phantasie und Einfallsreichtum der Autoren gefragt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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