seeadler hat geschrieben:Agent Scullie hat geschrieben:E_Feld = M c² - (R c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R c²))]
Ich habe dies für R = 6378500 m (beispielsweise) ausgerechnet, und komme auf einen Energiebetrag von 1,37315*10^40 J ....
Was hast du denn da für M eingesetzt? Die Erdmasse? Da dein Wert für R offenbar der Erdradius ist, wäre die so berechnete Energie dann die Feldenergie des Gravitationsfeldes in der Umgebung der Erde. Allerdings ist bei deinem Ergebnis zumindest das Vorzeichen falsch, das muss negativ sein.
seeadler hat geschrieben:mit dem ich ehrlich gesagt nichts anfangen kann. Was mich irritiert an deiner Formel c^4 / G
Ich habe keine Formel c^4 / G, die Formel lautet
E_Feld = M c² - (R c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R c²))]
seeadler hat geschrieben:ist die Kraft, die sich auf den Schwarzschildradius bezieht
Eine Kraft kommt in der Formel gar nicht vor. Das ist eine Formel für die Energie.
seeadler hat geschrieben:Wieso multiplizierst du sie hier "so einfach" mit R, wenn R beispielsweise ein beliebiger Radius ist und nicht Rs (Schwarzschildradius).
Weil das in der Formel so drinsteht. Die Formel selbst ergibt sich daraus, dass man die in
https://arxiv.org/pdf/0903.3982.pdf
in Figure 1 beschriebene Konstruktion auf die Schwarzschildmetrik anwendet. In Gleichung (10) wird beschrieben, dass man über die Grenzfläche Ω der betrachteten Region integrieren muss, und wenn man eine kugelfförmige Region mit dem Radius R betrachtet, z.B. das Innere eines Sterns, dann ist Ω eine Kugeloberfläche mit dem Radius R. Also ist nicht weiter verwunderlich, dass da der Radius R im Ergebnis auftaucht.
seeadler hat geschrieben:Desgleichen dein 2 G M / c² zur Berechnung des Schwarzschildradius Rs dividiert durch R also 1 - √ (1 - (Rs/R)). Warum?
Das folgt aus der Schwarzschildmetrik. In der ist die rr-Kompoente des metrischen Tensors
g_rr = 1 / √ [1 - (Rs/R)]
seeadler hat geschrieben:Das Gravitationspotential der Erde im Radius R = 6378500m beträgt mE vf² oder auch 2G mE² / R
Nach Newton ist das Gravitationspotential der Erde beim Radius R gleich - G mE / R, daneben kannst du noch die Selbstenergie berechnen, die ist - 3/5 G mE² / R.
seeadler hat geschrieben:Daraus geht - zumindest für mich - eindeutig hervor, dass der "Anteil der Gravitationsenergie" gegenüber der Gesamtenergie, die ich hier jetzt mal bewusst auf m c² lege, und eben nicht auf die
Energie + Impuls Beziehung eingehe, wobei man hier dann entsprechend den Lorentzfaktor beachten muss, und und und..., sondern wie gesagt zunächst einfach nur auf m c², dass Jener Anteil um so größer wird, je mehr ich mich der "Schwarzschildgrenze" nähere
Ja, die Feldenergie
E_Feld = M c² - (R c^4 / G) [1 - √(1 - 2 G M / (R c²))]
im Bereich r > R nähert sich für R -> Rs dem Wert - M c² an.
seeadler hat geschrieben:und schließlich ist bei einem Schwarzen Loch, gleich welcher Größe, Dichte und besondere Eigenschaften, das Kriterium gegeben, dass die Gravitationsenergie der Gesamtenergie m c² entspricht...
Bei einem schwarzen Loch ist die Feldenergie des Gravitationsfeldes außerhalb des schwarzen Loches - M c², ja.
seeadler hat geschrieben:somit "nichts" mehr übrig bleibt für irgendwelche Bindungskräfte im schwachen und starken Feldern, oder allgemein dem elektromagnetischen Bereich. Mit anderen Worten. Außer der "Gravitation" scheint ab dem Schwarzschildradius nichts mehr zu wirken.
Du meinst weil du in der Grundschule nicht aufgepasst hast, als die Addition und Subtraktion drankam? Also nochmal, Crash-Kurs in Addition und Subtraktion:
Die Gesamtenergie E = E_Feld + E_Mat ist für R -> Rs
E = E_Feld + E_Mat = - M c² + 2 M c² = M c²
mit der Feldenergie
E_Feld = - M c²
und der Energie der Materie
E_Mat = 2 M c²
Vermutlich hast du jetzt irgendwie so was wie Gesamtenergie minus Betrag der Feldenergie gerechnet und festgestellt "Oh, ist ja 0!". Du darfst natürlich gerne
E - |E_Feld| = M c² - M c² = 0
berechnen, allerdings ist das Ergebnis ziemlich uninteressant, da keiner beteiligten Energie entsprechend.
Wenn man jetzt noch Bindungsenergien der Materieteilchen des kollabierenden Himmelskörpers aufgrund der übrigen Wechselwirkungen (stark, elektromagnetisch) berücksichtigen will, kann man das z.B. dadurch machen, dass man M c² durch M0 c² - E_B ersetzt, wobei M0 die Masse ist, die der Himmelskörper hätte, wenn die nichtgravitativen Bindungen nicht wären, und E_B > 0 die Summe der nichtgravitativen Bindungsenergien:
E = M c² = M0 c² - E_B = - (M0 c² - E_B) + 2 (M0 c² - E_B)
E_Mat = 2 M c² = 2 (M0 c² - E_B)
E_Feld = - M c² = - (M0 c² - E_B)
Zusammengefasst: wenn die gravitative Bindungsenergie - E_Feld = (M0 c² - E_B) nicht wäre und die nichtgravitative Bindungsnergie E_B nicht wäre, wäre die Gesamtenergie 2 M0 c². Durch die nichtgravitativen Bindungen gehen davon 2 E_B weg, verbleiben 2 (M0 c² - E_B). Durch die gravitative Bindung gehen nochmal M0 c² - E_B weg, verbleiben M0 c² - E_B.
Vielleicht hast du dir ja auch folgenden sehr wichtigen Aspekt noch nicht klar gemacht: wenn man die Masse M eines Himmelskörper darüber definiert, dass ein großer Raumbereich (r >> R) um den Himmelskörper die Energie M c² enthält, dann bedeutet das natürlich, dass die von der Himmelskörperoberfläche eingeschlossene Energie größer als M c² ist, weil in der Energie M c² auch der negative Beitrag der Feldenergie im Bereich außerhalb der Himmelskörperoberfläche enthalten ist. Im Extremfall R -> Rs heißt das, dass innerhalb der Himmelskörperoberfläche eine doppelt so hohe Energie 2 M c² enthalten ist. Stell dir als Analogie einen Kugelkondensator vor: die innere Elektrode habe eine Ladung von +2 C, die äußere eine Ladung von -1 C, dann ist von außen eine Ladung von +1 C messbar, dennoch hat die innere Elektrode eine Ladung von +2 C.
seeadler hat geschrieben:Nun der Fairness halber reduzieren wir den Radius noch auf 1/2 Rs
Dann ist die Formel nicht mehr anwendbar, die funktioniert nur für R >= Rs.
seeadler hat geschrieben:weil dann auch hier rein rechnerisch vb ebenfalls c ist
Wenn man nach Newton rechnen würde vielleicht. Das würde bei einem schwarzen Loch aber wenig Sinn machen.
seeadler hat geschrieben:und somit laut Karl Sagan das Licht besten Falls einen perfekten Kreis um das Schwarze Loch vollziehen könnte
Carl Sagen hat ganz sicher nicht gesagt, dass bei r = 1/2 Rs das Licht einen perfekten Kreis vollziehen könnte. Das wird er eher für r = 3/2 Rs gesagt haben.
seeadler hat geschrieben:unbeachtet nun deines Hinweises vor Monaten, dass eigentlich vb = c bereits in einem Abstand von 1,5 Sr gegeben ist.
Wenn du Fakten nicht beachten willst, dann werde ich dich wohl nicht davon abhalten können.
seeadler hat geschrieben:sondern schon lange vorher gibt es offensichtlich einen Wechsel zwischen der Stärke des Gravitationsfeldes und vereinfacht ausgedrückt der Stärke des elektromagnetischen Feldes, wo sich die Kräfte quasi umkehren. Und dies ist im Schwarzschildradius bereits gegeben...
Der Fall, dass die auf einen Körper wirkende Gravitationskraft stärker ist als eine zusätzlich auf ihn wirkende elektrische oder magnetische Kraft, ist nicht erst "im Schwarzschildradius gegeben", sondern tritt schon in ganz alltäglichen Situationen auf. Da gibt es z.B. den Millikan-Versuch:
https://de.wikipedia.org/wiki/Millikan-Versuch
Man bringt elektrisch geladene Öltröpfchen in den Bereich zwischen den Platten eines Plattenkonsendators ein, mit der einen Platte oben und der anderen unten. Je nachdem, wie groß die Ladung eines Öltröpfchens ist und wie stark des elektrische Feld zwischen den Kondensatorplatten ist, überwiegt die Gravitationskraft, die das Tröpfchen nach unten zieht, oder die elektrische Kraft, die es nach oben zieht.
Geht aber auch einfacher: kauf die zwei Magnete. Den einen befestigst du an deiner Zimmerdecke, den anderen hältst du darunter. Wenn du den zweiten sehr dicht unter den ersten hältst, überwiegt die magnetische Anziehung, der zweite Magnet wird zum ersten hinaufgezogen. Hältst du den zweiten Magneten etwas tiefer, überwiegt die Gravitationskraft, und er fällt zu Boden, sobald zu ihn loslässt.
seeadler hat geschrieben:Meine Aussage beinhaltet, dass die Bindungskraft der Atome in Relation zur eigentlichen Gravitationskraft um so mehr zunimmt, je geringer die "Gravitationskraft" wird, oder anders formuliert, je kleiner der Anteil der Gravitationsenergie innerhalb der Gesamtenergie ist. Auch dies ist wunderbar an Hand jener dir unverständlichen Formel c² = x² + ve² erkennbar
Nein, deine Formel würde auf etwas anderes hinauslaufen, nämlich darauf, dass wenn die Gravitationskraft schwächer wird (vb also kleiner wird), auch die elektrische Anziehung zwischen Proton und Elektron schwächer wird (erkennbar daran, dass ve ebenfalls kleiner wird). Also eher das Gegenteil von dem, was du jetzt sagst.
seeadler hat geschrieben:Oder um es an einer beliebigen Teilmasse zu demonstrieren: Der Anteil meiner Energie für die schwachen und starken Bindungskräfte meiner atomaren Bestandteile nimmt um so mehr zu, je mehr ich mich innerhalb eines gegebenen Gravitationsfeldes vom eigentlichen Zentrum des Gravitationsfeldes entferne
Deine Formel besagt eher das Gegenteil. Wir hatten ja mal ausgerechnet: auf der Erde wäre nach deiner Formel ve = 2170 km/s, auf der Sonne (stärkere Gravitation) 17000 km/s, auf dem Mond (schwächere Gravitation) 1000 km/s.