Magdalena61 hat geschrieben:
Aber warum schaffen wir es nicht, durchgehend zufrieden zu sein? (Man arrangiert sich bestenfalls und lernt es (vielleicht), die eigenen Emotionen (so einigermaßen) zu kontrollieren.)
Ich bin in der Tat grösstenteils zufrieden mit meinem Leben.
Wer zufrieden ist... der verwaltet sozusagen seinen "Besitz", der strebt nicht mehr nach Höherem, jedenfalls nicht ernstlich. Er will die Umstände nicht mehr verändern, weil er nicht genügend motiviert ist, sich dafür anzustrengen.
Diese Schlussfolgerung würde ich nicht ziehen, besonders, da Zufriedenheit sehr stark davon kommt, etwas zu tun, das zufrieden macht. Wer mitten in einem Projekt steckt und Tag für Tag daran arbeitet und sieht, wie es wächst und gedeiht, oder auch wie Hindernisse kommen und wie sie überwunden werden, stagniert keineswegs, ist aber dabei wohl sehr zufrieden.
Angenommen, die Mehrheit der Weltbevölkerung realisiert die Vorgaben, z.B. des Christentums und des Buddhismus und gibt sich mit dem, was sie hat und was sie kann zufrieden. Sie rebelliert nicht mehr, beklagt sich nicht mehr, kämpft nicht mehr... tut Gutes, wodurch das Leid der Welt spürbar abnimmt... und erträgt das Leben mit einem lächelnden Fatalismus.
Zufriedenheit ist doch nicht Passivität, und auch nicht Fatalismus. Zufriedenheit gibt es eher in der Aktivität, im Gestalten, im schöpferischen Tun. Für uns als Ebenbilder des Schöpfers scheint das schöpferische Tun ganz besonders geeignet zu sein, Zufriedenheit zu schaffen.
allerdings halte ich es für eine sehr nützliche Einstellung, wenn man mit Wenigem zufrieden sein kann. Man wird dadurch weniger leicht manipulierbar, man gewinnt an Freiheit.
grüsse, barbara