SilverBullet hat geschrieben:Die Behauptung eines unbekannten Schreibers, dass irgendjemand „gehört und gesehen“ hat, dass „Wunder“ vollbracht wurden, ist quasi so dermassen nichts wert, wie es überhaupt nur "dermassen nichts wert" sein kann.
Das darfst du gerne so sehen. Für mich sind es Augenzeugenberichte. Der Arzt Lukas hat diese Augenzeugenberichte gesammelt und erkundet und "in guter Ordnung" aufgeschrieben (Lk. 1,1-4) . Jeder hat die Möglichkeit zu sagen, dass er ihnen nicht glauben will und dass er meint, dass sie nichts wert seien.
Es ist und bleibt natürlich eine Frage des Glaubens.
SilverBullet hat geschrieben: Wenn ich deine „lockere“ Haltung diesem Text gegenüber, mit deiner „peniblen“ Haltung gegenüber Aussagen rund um „die Entwicklung von Augen“ vergleiche, dann stimmt da etwas ganz gewaltig nicht.
Der eine glaubt eben, wenn man Bildchen mit unterschiedlichen Augenformen nebeneinander legt, dann sei die ziel- und planlose Entwicklung des menschlichen Auges durch Evolution belegt. Was natürlich nicht der Fall ist, denn ein Mechanimsus, der "konstruieren" kann, ist unbekannt. Aber man darf es glauben.
Wenn derselbe jedoch bestens belegte Augenzeugenberichte liest, dann glaubt er ihnen nicht.
Auch da könnte man sagen: Es stimmt etwas ganz gewaltig nicht.
Sag ich aber nicht. Es kommt eben einfach drauf an, was man lieber glauben will.
Ich wundere mich nur immer, dass manche Menschen lieber an den Nihilismus, die Sinnlosigkeit und finale Nichtigkeit der eigenen Existenz glauben wollen.
Denn: Wer glaubt, hat nichts zu verlieren; wer nicht glaubt, hat nichts zu erhoffen.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Die erste Lüge, der die Menschheit begegnet, kann man durchaus Ur-Lüge nennen, oder?
Das kannst Du halten wie ein Dachdecker. Als gängiger "theologischer Begriff" ist mir diese Bezeichnung jedenfalls noch nicht untergekommen. Ur-Sünde: ja - Ur-Lüge: nein. Du willst da was zusammenstückeln, was nicht zusammen gehört.
Habe nicht behauptet, dass es ein "gängiger theologischer Bergiff" sei. Die erste Lüge, der die Menschheit begegnet, kann man trotzdem Ur-Lüge nennen. Das passt sehr gut zusammen.
Münek hat geschrieben: "Vater der Lüge" klingt sehr blumig-orientalisch. So ähnlich wie die "Mutter aller Schlachten".
Wie immer es auch in deinen Ohren klingt, es ist die Bezeichnung für den Satan, die Jesus selbst verwendet. Das ist entscheidend.
Münek hat geschrieben: Glaubst Du wirklich, eine widergöttliche übernatürliche Macht hätte sich der Schlange bemächtigt und sie als willenloses Werkzeug benutzt?
Haben Tiere denn einen Willen, der über Nahrungserwerb und Fortpflanzung hinausgeht? Können sie sprechen? Ich glaube, dass hinter der Geschichte von der Verführung durch eine Schlange, der Satan steckt, der Vater der Lüge, ja. Und möglicherweise gab es die Schlange auch gar nicht sondern sie ist lediglich eine Allegorie für denselben.
Münek hat geschrieben: Und Gott, der Allwissende, hätte dies nicht bemerkt…
Du gehst offenbar von einem Marionettenspieler-Gott aus, der keinen anderen Willen außer dem eigenen zulässt und einfach nur Theater spielt. Alles tanzt an seinen Seilen, nichts kann geschehen, was er nicht höchstselbst inszeniert hat. Welchen Sinn sollte das machen?
Das Ganze ist vielmehr ein Kampf zwischen Gut und Böse.
Münek hat geschrieben: …und deshalb die unschuldige Schlange einschließlich ihrer Nachkommen streng bestraft?
Dieser Fluch betrifft in erster Linie den Satan und seine mit ihm abgefallenen Engel. Bildhaft wird der Vollzug der Strafe an der Schlange dargestellt. Bist du etwa ein Fundamentalist, der alles wortwörtlich nimmt?
Eine ganze Tierart, die gar nicht über ein Bewußtsein verfügt, kann man nicht für irgend eine "Schuld" bestrafen und die Lebensweise der Schlangen, wird von diesen sicher nicht "als Strafe empfunden".
Münek hat geschrieben: Denke mal nach. Kein Gläubiger ist gezwungen, seinen Verstand an der Garderobe abzugeben.
Danke gleichfalls!
Münek hat geschrieben: In der Tat sieht Johannes in seinen Visionen einen riesigen feuerroten Drachen mit sieben Köpfen und zehn Hörnern, den er als alte Schlange bezeichnet und mit Satan und Teufel identifiziert.

Geht doch!
Münek hat geschrieben: Dieses Ungeheuer ist sogar in der Lage, mit seinem Schwanz ein Drittel
der Sterne vom Himmel zu fegen, so dass sie auf die Erde herabfallen.
Beim Teutates. Dieser Drache ist fürwahr kein Schmusekätzchen!
Dass allerdings dieses Ungeheuer die ganze Welt verführt haben soll, lässt sich der Weltgeschichte bzw. den Geschichtsbüchern NICHT entnehmen.
Es beginnt mit Kain, der seinen Bruder aus Neid erschlug! Und setzt sich fort bis hin zu Schwarzvermummten, die Pflastersteine von Hausdächern auf Polizisten werfen.
Die ganze Menschheit ist infiziert von - und verführt zum Bösen.
Münek hat geschrieben: Roland hat geschrieben: Diese antigöttliche Macht hat auch schon vorher gewirkt.
Wo hast Du denn diesen Blödsinn her? Von einem "vor-paradiesischen" Wirken antigöttlicher Mächte ist in der Bibel an keiner Stelle die Rede. Als Fundamentalist solltest Du Deiner Fantasie Zügel anlegen und Dich ausschließlich an die biblischen Texte halten. Das ist doch
Euer Credo.
Genau, halten wir uns an die biblischen Texte, so wird klar, dass in Jes. 14 und Hes. 28 nicht allein von den genannten Königen die Rede sein kann, sondern hinter den Prophetenworten noch von einer anderen Macht die Rede sein muss. Glänzender, schirmender Cherub z.B. und der Sturz aus dem Himmel, das alles wird verbreitet von Auslegern als Hinweis auf die Rebellion des Satans gedeutet.
Der Kampf zwischen Gut und Böse begann nicht erst mit der Erschaffung des Menschen. Den "Vater der Lüge" gab es schon vorher.
Münek hat geschrieben: Als Allwissender wusste Gott doch von vornherein, dass das erste Menschenpaar die "Prüfung" nicht bestehen würde. Wozu dann dieser ganze Aufwand (Pflanzen des Erkenntnisbaumes, Aktivierung der Schlange)?
Nochmal: Weil Gott Liebe ist und zur Liebe der freie Wille unabdingbar ist. Es braucht die offene Tür. Die Schlange hat Gott nicht "aktiviert", er war es nicht, der den Menschen belogen und verführt hat. Aber er hat die Prüfung selbstverständlich zugelassen. Der Mensch muss sich entscheiden. Und er hätte genauso umkehren und zu Gott fliehen können.
Münek hat geschrieben: Der Mensch war als sterbliches Wesen erschaffen worden. Unsterblichkeit konnte er nur erlangen, wenn er von der Frucht des "Baumes des Lebens" aß. Dies hat Gott verhindert, weil er nicht wollte, dass der Mensch wie er unsterblich werden sollte. Der Genesistext sagt das mehr als deutlich (Gen. 4:22)
Du meinst Ge. 3,22. Das geschieht aber eindeutig NACH dem Sündenfall. Vorher hat der Mensch natürlich vom Baum des Lebens gegessen. Es war ihm
einzig und allein verboten vom Baum der Erkenntnis von Gut und Böse zu essen. Gott verstellte NACH dem Sündenfall den Weg zum Baum des Lebens. D.h.: Die Folge des Essens der Frucht war der Verlust des Zugangs zum Baum des Lebens, also tödlich.
Die Schlange hat gelogen, wenn sie sagt "ihr werdet mitnichten sterben".
Münek hat geschrieben: Gott selbst sagte doch: Seht, der Mensch IST geworden WIE UNSEREINER und kann zwischen gut und böse unterscheiden. Klarer geht es doch nicht. Gott bestätigt genau das, was zuvor die Schlange sagte.
Wenn zwei dasselbe sagen, IST es noch lange nicht dasselbe. Die Worte der Schlange "ihr werdet sein wie Gott" ist eine Verlockung, der der Mensch noch heute gern folgt. Und dieser Hochmut, dieser Wunsch, selbst Gott sein zu wollen, autonom, ohne irgendetwas zu dulden oberalb des eigenen Ego, ist es, der ihn noch heute von Gott entfremdet.
Wenn Gott es sagt, dann kann nur "der Mensch ist geworden wie wir INSOFERN er erkennt Gut und Böse" gemeint sein. Denn dass wir Menschen ansonsten NICHT sind wie Gott, ist offensichtlich.
Münek hat geschrieben: Man muss schon ziemlich glaubensblind sein, wenn man nicht erkennt, dass Gott durch die eigentlich völlig überflüssige Pflanzung des Erkenntnisbaumes, sein Gebot, diesen nicht anzurühren, und seine Zulassung der Verführung durch die Schlange die Menschen ganz bewusst einer Versuchung aussetzte - von der er ohnehin wusste, dass sie dieser nicht widerstehen würden. Das kommt noch hinzu.
Die offene Tür, die Nagelprobe für den freien Willen, der sich für oder gegen die Liebe zu Gott entscheiden soll, ist eben nicht überflüssig. Ein freier Wille ist wertlos, wenn es gar keine Alternativen hat, sich zu entscheiden. Und Liebe ist keine Liebe, wenn sie erzwungen wird.
Münek hat geschrieben: Nicht umsonst heißt es im Vater-unser-Gebet: "Und führe uns nicht in Versuchung." Nicht ohne Grund lehrte Jesus seine Jünger und das Volk, so zu Gott zu beten.
Nun heißt es dort ja nicht "und versuche uns nicht" sondern "und führe uns nicht in Versuchung."
Der Unterschied: Gott kann uns in Sitiationen führen, in denen wir versucht werden können. Die Versuchung selbst hingegen, vollzieht Satan, der Versucher.
"Niemand sage, wenn er versucht wird, daß er von Gott versucht werde. Denn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen, und er selbst versucht niemand." Jak. 1, 13