Detlef hat geschrieben: Definiere übernatürliche Macht.
Gott.
Da er die Naturgesetze geschaffen hat, steht er über ihnen.
Detlef hat geschrieben: ...vorausgesetzt bzw. "von vornherein ausgeschlossen" wird gar nichts.
Doch. Von Jesu Wundern werden z.B. nur solche anerkannt, die auch bei Heilpraktikern vorkommen. Nur was mit den Naturgesetzen übereinstimmt, wird als so geschehen akzeptiert. Auf diese Weise schließt man eine übernatürliche Wirklichkeit aus - und genau davon berichtet die Bibel.
Detlef hat geschrieben: Hätte "göttliches Eingreifen" tatsächlich stattgefunden, würde es die Forschung auch so ergeben.
Das ist der Glaube, Wissenschaft könne alles herausfinden und alles was Wissenschaft nicht erfassen kann, gebe es nicht. Der Glaube an die Wissenschaft spielt die Rolle der herrschenden Religion unserer Zeit - aber die messbare Seite der Welt ist nun mal nicht die Welt.
Letztlich ist alles eine Frage des Glaubens. Jeder darf glauben, dass es nur Kraft und Stoff und keinen letzten Sinn gibt, die Bibel Unrecht hat und unsere Existenz in einem dunklen Loch endet.
Aber immer bedenken: Das ist auch nur ein Glaube!
Münek hat geschrieben: Moment! Jesus identifiziert Satan ebensowenig mit der Paradiesschlange wie Paulus.
"Vater der Lüge" ist natürlich eine Identifizierung mit dem, der die Ur-Lüge "Ihr werdet sein wie Gott" und "ihr werdet nicht sterben" hervorgebracht hat.
Außerdem würde ich das anders herum sehen: Wenn die Schlange
nicht Satan war, DANN müssten Paulus und Jesus sich dazu äußern. Denn dann steht die Frage im Raum: Wer war es dann? Wer steckt hinter der Verführung des Menschen, wenn nicht der "Vater der Lüge" wie Jesus ihn nennt, bzw. der Teufel, den Paulus als Urheber von "listigen Anschlägen" (Eph. 6, 11) bezeichnet?
Ein Schuppentier, das irgendwie sprechen gelernt hat?
Münek hat geschrieben: Außerdem hatte die Schlange ja NICHT gelogen.
Gott hatte dem Adam gesagt, dass er AN DEM TAG sterben werde, an dem er von der Frucht des Baumes der Erkenntnis isst.
Und an diesem Tage wurde der Zugang zum Baum des Lebens tatsächlich gekappt und der Mensch war ab diesem Zeitpunkt tatsächlich sterblich, wurde aus dem Paradies und aus der direkten Gegenwart Gottes verbannt. Das war in der Tat sowas wie sterben, wenn auch der körperliche Tod erst später kam.
Münek hat geschrieben: Die Schlange sagt zu Eva, dass sie auf keinen Fall nach dem Genuss der Frucht sterben würden.
"Mitnichten werdet ihr sterben..." waren ihre Worte, ohne irgendeine zeitliche Eingrenzung. Die fügst du hinzu, steht aber nicht da. Die Schlange verschweigt die Folgen, die ich oben genannt habe und die schon unmittelbar sowas wie "Sterben" bedeuten.
Münek hat geschrieben: Ebensowenig log die Schlange, als sie Eva sagte, dass sie nach dem Genuss der Frucht insofern wie Gott sein würde, als sie zwischen gut und böse unterscheiden könnten.
Das ist bestenfalls die halbe Wahrheit, was bekanntlich eine ganze Lüge ist. Die Schlange sagt nicht "ihr werdet sein wie Gott, INSOFERN als ihr wissen werdet, was gut und böse ist". Das "insofern" hast du hinzugefügt, steht aber nicht da. Sondern "ihr werdet sein wie Gott UND wissen was gut und böse ist".
"Sein wie Gott" bedeutet natürlich weit mehr, als zu erkennen, was gut und böse ist. Es hätte ja gereicht zu sagen, dass sie nach dem Genuss der Frucht zwischen Gut und Böse unterscheiden könne. Nur hätte das allein weniger Reiz ausgeübt. Halbwahrheit, List und Tücke - und das zeigt sich dann am Ergebnis: Vorher war der Mensch viel eher "wie Gott" insofern er, durch den Zugang zum Baum des Lebens, potentiell unsterblich war. Hinterher war er dagegen viel weniger wie Gott, sondern getrennt von ihm, getrennt vom Baum des Lebens, verbannt aus dem Paradies, sterblich und schon in der nächsten Generation fand der erste Mord statt.
Münek hat geschrieben: Es ist schon abenteuerlich, wie sich Gläubige "ihre" Wahrheiten unter völliger Missachtung klarer biblischer Aussagen zurechtbiegen.
Die
klare biblische Aussage ist also deiner Meinung nach: Der Lügner in dieser Geschichte ist Gott und nicht die Schlange?
Na, ich weiß ja nicht, wer sich hier was zurechtbiegt.
