Es wäre jedenfalls die "unnatürlichste" Veranlagung von allen. Also das, wie die Priester anstreben zu sein.ThomasM hat geschrieben:Hat Gott etwas dagegen, wenn jemand asexuell ist?
Ehe für alle
#101 Re: Ehe für alle
#102 Re: Ehe für alle
Thema abgetrennt: Populismus
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#103 Re: Ehe für alle
Sorry, ich sehe keine einzige Veränderung am Begriff „Ehe“, sondern nur eine Veränderung an einer ungerechtfertigten Einschränkung.closs hat geschrieben:Mein Problem ist ein rein sprachliches: Es wird in Zukunft ein Polysem mehr geben.
Wenn ich höre, dass zwischen zwei Partnern eine Ehe besteht, dann ist mir doch deren gegenseitige Zugehörigkeit vollständig klar und daran ändert sich auch nichts.closs hat geschrieben:Aber warum diese Sucht zur Unklarheit?
Wo springen ab jetzt verzweifelte Menschen ziellos durch die Botanik, nur weil sie nicht mehr wissen, wie man das Wort „Ehe“ einsetzen muss?
Das Wort „Ehe“ hat eine Bedeutung:closs hat geschrieben:Ist Sprache nicht so gemeint, dass ein Wort möglichst nur EINE Bedeutung hat?
- Ewig
- Vertrag/Bindung
- Partnerschaft
Die aktuelle Aufhebung der Einschränkung erhöht lediglich den korrekten Einsatz dieser Bedeutung.
Die Fälle, bei denen bisher bereits ein korrekter Einsatz erfolgte, bleiben davon vollständig unberührt – wie sollte es auch anders sein!
Von welcher mittelalterlichen Märchenwelt sprichst du da?closs hat geschrieben:Es ist dann leicht vermittelbar, wenn man zugrundelegt, dass eine Ehe jahrhundertelang so definiert war, dass sie bei Nicht-Kinderwunsch ungültig war
Etwa vom „katholischen Eherecht“?
Ein religiöses Behauptungsgefasel von Leuten, die nicht wissen, was „Gott“ sein soll, kannst du nicht ernsthaft als „Argument“ in meine Richtung schicken wollen

Ein Vertrag, der darauf ausgelegt ist, dass ihn keiner der Partner aufkündigt, kann als „ewig“ bezeichnet werden. Warum sollte es das also staatlich nicht geben?closs hat geschrieben:Eben - und dieses ewige Versprechen gibt es staatlich eben NICHT (das ist auch gut so) - Du bringst exakt das entscheidende Argument.
Darüber hinaus:
Hast du gerade den Kontext gewechselt und bist nun auch generell gegen staatliche Eheschliessungen?
Wie auch immer, du hast ganz schlechte Karten, denn „Ehe“ ist kein religiöser Begriff (siehe meine Textausschnitte)
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Das ist aber nur eine Schlussfolgerung aus der Situation der „Ehe“, wegen dem dabei vorausgesetzten „gegenseitigen Exklusivzugriff“ => hier gilt quasi erst einmal eine „Unschuldsvermutung“ (alternativ könnte man auch päpstliche/klerikale Verhältnisse annehmen – auweia!)Janina hat geschrieben:Es gibt einen Zusammenhang von Kindern und Ehe: Der mit der Mutter eines Kindes verheiratete Partner gilt automatisch als dessen Vater.

#104 Re: Ehe für alle
Das ist jetzt schon ein bißchen albern: Du zückst eine vor-alttestamentarische Bedeutung, machst die Definition der letzten 3000 Jahre zu einer "ungerechtfertigten Einschränkung" und schließt daraus, dass die jetztige Bedeutung ein "Back to the roots" ist - da muss man erst mal drauf kommen.SilverBullet hat geschrieben:Sorry, ich sehe keine einzige Veränderung am Begriff „Ehe“, sondern nur eine Veränderung an einer ungerechtfertigten Einschränkung.
Nein - in den letzten 3000 Jahren gehört auch dazu: "zwischen Mann und Frau".SilverBullet hat geschrieben:Das Wort „Ehe“ hat eine Bedeutung:
- Ewig
- Vertrag/Bindung
- Partnerschaft
Das ist juristisch gar nicht möglich - es gibt keinen Vertrag ohne Kündigungsklausel.SilverBullet hat geschrieben:Ein Vertrag, der darauf ausgelegt ist, dass ihn keiner der Partner aufkündigt, kann als „ewig“ bezeichnet werden. Warum sollte es das also staatlich nicht geben?
Ich bin für staatliche Partnerschafts-Verträge, aber nicht "Ehen", da dieses Wort jetzt semantisch etwas ganz anderes bedeutet als in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden. - Dazu kommt, dass die traditionelle Bedeutung von Ehe ja parallel bleibt.SilverBullet hat geschrieben:bist nun auch generell gegen staatliche Eheschliessungen?
Mir geht es bei staatlichen Dingen nicht um "Moral" oder "Ethik" oder sonstwas - das ist Demokratie und Punkt. - Mich stört einzig der Umstand, dass ab sofort ein Wort ohne Not semantisch doppelt besetzt ist, so dass man bei jedem Gespräch fragen muss: "Meinst Du jetzt DIE Ehe oder DIE Ehe".
#105 Re: Ehe für alle
Pantha Rei...closs hat geschrieben:Ich bin für staatliche Partnerschafts-Verträge, aber nicht "Ehen", da dieses Wort jetzt semantisch etwas ganz anderes bedeutet als in den letzten Jahrhunderten und Jahrtausenden. - Dazu kommt, dass die traditionelle Bedeutung von Ehe ja parallel bleibt.
Alles ist in Bewegung, wussten schon die alten Griechen. Das gilt auch für die Sprache, die sich ständig an den Zeitgeist anpasst.
Natürlich geht es um Moral und Ethik. Die Demokratie ist hier nur Erfüllungsgehlfe.closs hat geschrieben:Mir geht es bei staatlichen Dingen nicht um "Moral" oder "Ethik" oder sonstwas - das ist Demokratie und Punkt. - Mich stört einzig der Umstand, dass ab sofort ein Wort ohne Not semantisch doppelt besetzt ist, so dass man bei jedem Gespräch fragen muss: "Meinst Du jetzt DIE Ehe oder DIE Ehe".
Gewöhne dich dran, dass DIE Ehe ab sofort ein Partnerschafts-Vertrag zwischen beliebigen Partnern bedeutet.
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#106 Re: Ehe für alle
Hoppla, gerade warst du noch bei „der deutschen Sprache“ und schon flattern 3000 Jahre über die Bühne.closs hat geschrieben:Das ist jetzt schon ein bißchen albern: Du zückst eine vor-alttestamentarische Bedeutung, machst die Definition der letzten 3000 Jahre zu einer "ungerechtfertigten Einschränkung" und schließt daraus, dass die jetztige Bedeutung ein "Back to the roots" ist - da muss man erst mal drauf kommen.
Ich könnte mir vorstellen, dass du dir das Gebiet Deutschlands von vor 3000 Jahren noch einmal genauer ansehen möchtest (Stichwort: Spätbronzezeit, Urnenfelderkulturen, Kelten).
Wenn du „Karl der Grosse“ mit seiner Christianisierung als eine Art „Startpunkt“ ansetzen möchtest, dann sind wir bei 800 n.Chr.
1200 n.Chr. gab es wohl eine „höfische Dichtung“, die man als erste einheitliche Tendenz einer „deutschen Sprache“ auffassen könnte.
1350 n.Chr. gab es erste Ansätze einer Schriftsprache.
(Luther und seine Bibelübersetzung wird anscheinend zu Propagandazwecken(?) gerne mal stark überschätzt)
Erst im 18.Jhd gelang es wohl eine bewusste Normierung durchzuführen.
Ich kann nicht erkennen, dass das Wort „Ehe“ durch die christliche Religion eingeführt wurde, sondern es war wohl eher so, wie es immer bei Missionierungen ist: man interpretiert und bedient sich der vorhanden Wörter.
Daraus kann aber kein Anspruch auf eine religiöse Exklusivanwendung abgeleitet werden.
Ganz sicher nicht in Bezug auf das Wort „Ehe“, weil du mit „3000 Jahren“ auf einen anderen Kulturkreis abzielst, der mit den Sümpfen des deutschen Gebietes, den grössten Anteil dieser 3000 Jahre nichts zu tun hatte.closs hat geschrieben:Nein - in den letzten 3000 Jahren gehört auch dazu: "zwischen Mann und Frau".
Es geht um die Absicht eines „ewigen Bestehens“closs hat geschrieben:Das ist juristisch gar nicht möglich - es gibt keinen Vertrag ohne Kündigungsklausel.
Schuld daran ist die Einführung der Religion aus einem anderen Kulturkreis, weil man die etablierten Wörter dabei nur „Pi mal Daumen“ einsetzen kann und es natürlich zu eigenartigen Kombinationen kommt, bei denen am Ende die Überraschung der Religionssportler gross ist, wenn sie mit der eigentlichen Bedeutung eines Wortes konfrontiert werden – wenn das dein Schicksal ist, nenn es halt „Fügung“…closs hat geschrieben:Mich stört einzig der Umstand, dass ab sofort ein Wort ohne Not semantisch doppelt besetzt ist, so dass man bei jedem Gespräch fragen muss: "Meinst Du jetzt DIE Ehe oder DIE Ehe".
Ich sehe kein Problem darin, dem Wort „Ehe“ eine „auf ewig angelegte Partnerschaft zwischen zwei Parteien“ zuzuordnen, vor allem, wenn ich höre, dass es von Anfang an dafür da war.
Vielleicht solltest du die Qualität deiner Religion hinterfragen, wenn es bei der Übertragung auf andere Sprachen zu derart schlechten Interpretationssituationen kommt. Irgendwie ist das ganz und gar nicht „das Höchste, über das hinaus man nichts höheres denken kann“.
#107 Re: Ehe für alle
Nix dagegen - aber was würdest Du sagen, wenn Autos "Pferde" hießen, nur weil Autos die Pferde abgelöst haben. - Es wüsste keiner, was damit gemeint ist, wenn von einem "Pferderennen" die Rede wäre ("Das Pferd mit den 4 Rädern oder das mit den 4 Hufen?").Pluto hat geschrieben:Alles ist in Bewegung, wussten schon die alten Griechen. Das gilt auch für die Sprache, die sich ständig an den Zeitgeist anpasst.
Und weil man schlau war, hat man damals das Wort "Auto" gefunden und kann deshalb heute "Autos" und "Pferde" (die es ja beide gibt) unterscheiden - um mehr geht es mir nicht.
Säkular ist das so - dann muss man halt (unnötigerweise) im Einzelfall nachfragen. - Das ist dämlich, aber keine Katastrophe.Pluto hat geschrieben:Gewöhne dich dran, dass DIE Ehe ab sofort ein Partnerschafts-Vertrag zwischen beliebigen Partnern bedeutet.
Du hast bei 2.100 v.Chr. angefangen - erinnerst Du Dich? - Und ich habe jetzt mit dem AT angeschlossen, aus dem es eine semantische Tradition des Wortes "Ehe" bis letzte Woche gab.SilverBullet hat geschrieben:Hoppla, gerade warst du noch bei „der deutschen Sprache“ und schon flattern 3000 Jahre über die Bühne.
Was bedeutet säkular "ewig"?SilverBullet hat geschrieben:Ich sehe kein Problem darin, dem Wort „Ehe“ eine „auf ewig angelegte Partnerschaft zwischen zwei Parteien“ zuzuordnen
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#108 Re: Ehe für alle
Schau mal hier in diesem Artikel:closs hat geschrieben:Du hast bei 2.100 v.Chr. angefangen - erinnerst Du Dich? - Und ich habe jetzt mit dem AT angeschlossen, aus dem es eine semantische Tradition des Wortes "Ehe" bis letzte Woche gab.
Der Einfluß der Kirche war bis zum 13. Jahrundert noch gering. Mit der Zeit entstand aber die "Hochzeitsliturgie", bei der die Brautpaare den kirchlichen Segen für ihre Ehe erhielten. Aufgrund christlicher Traditionen setzte sich so auch die Einehe ("Monogamie") durch: die Ehe und die Liebe zwischen zwei Menschen symbolisiert die Liebe Gottes zu seinem Volk und auch die Liebe Jesu. Darum ist lebenslange Treue ein wichtiges Element, was erstens zur Unauflöslichkeit der Ehe und zweitens zur Ehe mit nur einem Partner führt. Daher ist die Ehe der Kirche besonders heilig und (in der katholischen Kirche) ein "Sakrament" (lat. "sacrare" = der Gottheit weihen, "sacer" = heilig).
Erst im Jahr 1215 wurde auf dem 4. Laterankonzil unter Papst Innozenz III. (1198-1216) beschlossen, daß zukünftig jede Ehe vor der Kirche geschlossen werden müsse. Wer ohne Trauung durch einen Priester zusammenlebte, wurde bestraft.
Nach der Reformation mit dem Thesenanschlag durch Martin Luther im Jahr 1517 bildeten sich in der katholischen und der evangelischen Kirche unterschiedliche Vorschriften heraus.
…
Die katholische Kirche dagegen blieb bei ihrer Überzeugung und bestimmte auf dem Konzil von Trient (1563), daß eine Ehe nur dann wirksam sei, wenn sie vor einem Priester oder Diakon und in Anwesenheit zweier Zeugen geschlossen wurde.
Wie ich gesagt habe, wurden Einschränkungen (mit Macht) eingeführt und es sieht so aus, als könne man sogar relativ genau sagen, wann dies geschehen ist.
Davor galt wohl ziemlich Unterschiedliches, wobei es aber immer um den abstrakten Kern einer „ewigen/langen Verbindung/Bündnis zwischen Partnern“ ging.
Nix da „3000 Jahre alt“.
Ich kann dir hier zeigen, was es bei “Ehe†bedeutet:closs hat geschrieben:Was bedeutet säkular "ewig"?
Quelle ist idg. *ajeu– „lenken, verbinden“, das sich auch zu mhd. ewe, ahd. ewa „Ewigkeit, lange Dauer“ entwickelte
„ewig“ = „lange Dauer“
#109 Re: Ehe für alle
Nein, das ist die aktuelle Definition. Vater eines Kindes ist, wer 1) mit der Mutter verheiratet ist, oder falls 1) fehlt, der, der 2) die Vaterschaft anerkannt hat, oder 3) der, dem wenn 2) fehlt, die Biologische Vaterschaft nachgewiesen werden konnte. Das bedeutet, dass Vaterschaft zuerst eine soziale Funktion ist. So wie Ehe.SilverBullet hat geschrieben:Das ist aber nur eine Schlussfolgerung aus der Situation der „Ehe“...Janina hat geschrieben:Es gibt einen Zusammenhang von Kindern und Ehe: Der mit der Mutter eines Kindes verheiratete Partner gilt automatisch als dessen Vater.
#110 Re: Ehe für alle
Die Ehe geht auf 1 Mose 2:24 zurück. Sie besteht damit seit Adam und Eva. Die Bezeichnung "Ehe" erhielt sie später. Aber es geht ja um die eindeutige Beziehungsform, nicht was Kulturen daraus gemacht haben oder was die heutige Generation damit macht, nämlich in den Dreck ziehen.
Diese Gleichmacherei ist mir schon in der Emmanzenbewegung und nun in der Genderei und bei den Frauenquotenthemen auf den Keks gegangen. Bullshit. Ich habe Gott sei Dank eine halbwegs intakte Familie, Kinder noch brav söba g'mocht und trage heute daraus viel Segen. Klarerweise gibt es auch Pflichten, na no na net!
Es gibt noch weitere gute Sachen, aber zu dieser dringen Menschen des heutigen Geschlechts nicht mehr durch, weil sie sich die Grundlagen dafür demolieren. Ihre Sache. Ich werde das, so wahr mir Gott helfe, zu verhindern wissen, wenigstens für meine Familie, denn sie ist Gott und mir heilig.
Ich will nicht sagen, dass ich über den Dingen stehe, keineswegs, aber sagen wir vorsichtig formuliert zumindets über gewissen Dingen sehr wohl, weil ich versuche gottgefällig meine Familie zu führen.
Diese Gleichmacherei ist mir schon in der Emmanzenbewegung und nun in der Genderei und bei den Frauenquotenthemen auf den Keks gegangen. Bullshit. Ich habe Gott sei Dank eine halbwegs intakte Familie, Kinder noch brav söba g'mocht und trage heute daraus viel Segen. Klarerweise gibt es auch Pflichten, na no na net!
Es gibt noch weitere gute Sachen, aber zu dieser dringen Menschen des heutigen Geschlechts nicht mehr durch, weil sie sich die Grundlagen dafür demolieren. Ihre Sache. Ich werde das, so wahr mir Gott helfe, zu verhindern wissen, wenigstens für meine Familie, denn sie ist Gott und mir heilig.
Ich will nicht sagen, dass ich über den Dingen stehe, keineswegs, aber sagen wir vorsichtig formuliert zumindets über gewissen Dingen sehr wohl, weil ich versuche gottgefällig meine Familie zu führen.
Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht. Was kann ein Mensch mir anhaben?
Ps 118:6
Ps 118:6