Homöopathie

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Zeus
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#701 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Mi 28. Aug 2013, 13:18

Zeus hat geschrieben:Homöopathen haben kein Monopol auf Anamnese. Sie gehört auch zum Vorgehen eines gewissenhaften richtigen Arztes.
barbara hat geschrieben:Eine homöopathische Anamnese zieht sich über mindestens zwei oder noch mehr Stunden
Das bedeutet, dass sie offensichtlich wenige Patienten haben. :(
Außerdem ist Zeit und ein anscheinend offenes Ohr das einzig Positive,
was sie anzubieten haben.
barbara hat geschrieben:...und deckt sehr systematisch alle Körpersysteme ab, alle Verhaltensaspekte, die Lebenssituation;
...und natürlich das Sternzeichen unter dem der Patient geboren wurde und ob es etwa Vollmond war und alle anderen wichtigen Daten die für die Mittelohrentzündung von Bedeutung sein könnten. ;)
barbara hat geschrieben:im Gegensatz zu den knapp fünf Minuten, die der schulmedizinische Patient zugesprochen bekommt und wo nur Fragen gestellt werden, die direkt das beklagte Leiden betreffen, aber selten die Hintergründe. Wenn überhaupt.
Liebe allwissende Barbara, du machst hier den Fehler, alle nicht-homöo Ärzte über einen Kamm zu scheren.
Zuletzt geändert von Zeus am Mi 28. Aug 2013, 17:49, insgesamt 1-mal geändert.
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sven23
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#702 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Mi 28. Aug 2013, 16:23

barbara hat geschrieben: Sie haben kein Monopol darauf, aber sie tun's eben gründlicher als der handelsübliche Schularzt. Eine homöopathische Anamnese zieht sich über mindestens zwei oder noch mehr Stunden und deckt sehr systematisch alle Körpersysteme ab, alle Verhaltensaspekte, die Lebenssituation; im Gegensatz zu den knapp fünf Minuten, die der schulmedizinische Patient zugesprochen bekommt und wo nur Fragen gestellt werden, die direkt das beklagte Leiden betreffen, aber selten die Hintergründe. Wenn überhaupt.

grüsse, barbara

Vielleicht sollte man mal die Wirkung therapeutischer Gespräche in einer Studie überprüfen, aber dann bitte ohne geschüttelte Zuckerkügelchen.
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barbara
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#703 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Do 29. Aug 2013, 07:10

Zeus hat geschrieben: Das bedeutet, dass sie offensichtlich wenige Patienten haben. :(

Es gibt Leute, denen ist Qualität wichtiger als Quantität. Ausserdem, wenn die erste Anamnese mal gemacht ist, kann man ja darauf aufbauen.


...und natürlich das Sternzeichen unter dem der Patient geboren wurde und ob es etwa Vollmond war und alle anderen wichtigen Daten die für die Mittelohrentzündung von Bedeutung sein könnten. ;)

Das Geburtsdatum muss man natürlich angeben, aber ansonsten werden keine astronomischen Phänomene abgefragt.

... sag mal, wär's dir eigentlich nicht ein Anliegen, deine Abneigung gegen Homöopathie auf eine sachlich korrekte Basis zu stellen, als alle möglichen Sachen wild zusammenzumischen, die gar nicht zusammen gehören? Homöopathen betreiben grundsätzlich keine Astrologie.


Liebe allwissende Barbara, du machst hier den Fehler, alle nicht-homöo Ärzte über einen Kamm zu scheren.

Nun, es ist das System. Gespräche lohnen sich nicht, und in einer nach ökonomischen Grundsätzen orientierten Welt wird eben das angeboten, was Kohle bringt. Das sind heute nun mal nicht Anamnesen per Gespräch, sondern vor allem Laboruntersuchungen und maschinelle Untersuchungen. Ärzte sind halt auch nur Menschen.

grüsse, barbara

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#704 Re: Homöopathie

Beitrag von barbara » Do 29. Aug 2013, 07:12

sven23 hat geschrieben: Vielleicht sollte man mal die Wirkung therapeutischer Gespräche in einer Studie überprüfen, aber dann bitte ohne geschüttelte Zuckerkügelchen.

Kann man schon, aber nicht doppelblind. Und das Untersuchte wäre dann "Gesprächstherapie" und nicht "Homöopathie"

Ausserdem ist es keine wissenschaftliche Mentalität, gewisse Dinge als "darf man nicht untersuchen" zu deklarieren und quasi Selbstzensur auszuüben.

grüsse, barbara

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Zeus
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#705 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 29. Aug 2013, 07:47

@Barbara
Die von dir erwähnte (stundenlange) Anamnese, die homöpathische Ärzte (angeblich) vornehmen, hat nichts mit den PRINZIPIEN der Homöopathie zu tun.
Jeder Arzt führt eine mehr oder weniger gründliche Anamnese durch.
Ein homöopathischer Arzt, der nach einem kurzen Telefongespräch D50 verschreibt, ist trotz dürftiger Anamnese ein h. Arzt.
Ein nicht-homöopathischer Arzt, der nach einer gründlichen Anamnese ein zugelassenes Medikament verschreibt, ist trotzdem ein nicht-homöopathischer Arzt, nicht wahr? ;)
Wenn nun homöo. "Ärzte" im Durchschnitt mehr Zeit ihren Opfern widmen, so wird damit natürlich die Erfolgsquote dank der Verstärkung des PLACEBO-Effektes ihrer Mittelchen erhöht.

Gruß
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#706 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 29. Aug 2013, 08:07

Zeus hat geschrieben:...und natürlich das Sternzeichen unter dem der Patient geboren wurde und ob es etwa Vollmond war und alle anderen wichtigen Daten die für die Mittelohrentzündung von Bedeutung sein könnten. ;)
barbara hat geschrieben:Das Geburtsdatum muss man natürlich angeben, aber ansonsten werden keine astronomischen Phänomene abgefragt.
... sag mal, wär's dir eigentlich nicht ein Anliegen, deine Abneigung gegen Homöopathie auf eine sachlich korrekte Basis zu stellen, als alle möglichen Sachen wild zusammenzumischen, die gar nicht zusammen gehören?

Homöopathen betreiben grundsätzlich keine Astrologie.
Das beruhigt mich unheimlich :lol:
Übrigens war meine obige Bemerkung ironisch gemeint.

Gruß
Zeus
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#707 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Do 29. Aug 2013, 10:45

Del. (Doppelposting)
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#708 Re: Homöopathie

Beitrag von sven23 » Do 29. Aug 2013, 12:35

barbara hat geschrieben:Kann man schon, aber nicht doppelblind. Und das Untersuchte wäre dann "Gesprächstherapie" und nicht "Homöopathie"


grüsse, barbara

Wobei ich bezweifle, ob es da einen grundsätzlichen Unterschied gibt.
Wenn es eine Wirkung geben sollte, dann ist sie mit Sicherheit auf das Beratungsgespräch zurückzuführen und dann müßte noch geklärt werden, ob es sich nur um subjektive Empfindung handelt, oder ob objektiv eine Verbesserung eingetreten ist.
Zuletzt geändert von sven23 am Do 29. Aug 2013, 14:23, insgesamt 2-mal geändert.
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#709 Re: Homöopathie

Beitrag von Pluto » Do 29. Aug 2013, 13:09

barbara hat geschrieben: indem man sie sammelt, klassifiziert und auswertet. Das ist in den empirischen Naturwissenschaften wie der Biologie ein völlig normales Verfahren. Patientenunterlagen und andere Aufzeichnungen, die als Rohstoff wissenschaftlich auswertbar sind, gibt's ja zur Genüge.
Schön. Und warum macht das dan Keiner? Oder kannst du mir die Ergenisse einer solche Auswertung der Wirkung von homöopathischen Mitteln zeigen?

Das Wohl der Welt liegt nicht allein in Doppelblindstudien.
Wir reden aber nicht über das Heil der Welt, sondern über die heilende Wirkung homöopathsecher Medikamente, und da ist der Doppelblindversuch die anerkannte Methode.

Wobei, wie gesagt, die Doppelverblindung nur gelten kann für das Geben der Globuli; nicht für den ebenso wichtigen Aspekt der Anamnese.
Die Anamnese ist nicht das Heilmittel, denn dann bräuchte man keine Globuli verschreiben.

Du lenkst vom Thema ab:
Die Wirkung des verabreichen Medikaments ist Gegenstand der Untersuchung, nicht die Qualität der psychologischen Betreuung.

Die Doppelverblindung und die Gabe des Medikaments ist da wirklich der kleinste Teil der Behandlung, das Wichtigste passiert vorher.
Alles klar. Eins nach dem anderen. Zunächst wollte ich wissen ob es Doppelblindstudien gibt, die eine homöopathische Wirkung belegen. Aus deiner Antwort entnehme ich, dass es keine solchen Studien gibt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#710 Re: Homöopathie

Beitrag von Zeus » Fr 30. Aug 2013, 04:31

sven23 hat geschrieben:
barbara hat geschrieben: Sie haben kein Monopol darauf, aber sie tun's eben gründlicher als der handelsübliche Schularzt. Eine homöopathische Anamnese zieht sich über mindestens zwei oder noch mehr Stunden und deckt sehr systematisch alle Körpersysteme ab, alle Verhaltensaspekte, die Lebenssituation; im Gegensatz zu den knapp fünf Minuten, die der schulmedizinische Patient zugesprochen bekommt und wo nur Fragen gestellt werden, die direkt das beklagte Leiden betreffen, aber selten die Hintergründe. Wenn überhaupt.

grüsse, barbara

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Hallo Sven!
Ich glaube das würde nicht funktionieren. Ohne "Medizin" kein (Placebo)Effekt.

LG
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