Aber du machst es ja nicht begreiflich!closs hat geschrieben:Die einzige Schwierigkeit besteht darin, Dir etwas begreiflich zu machen.Münek hat geschrieben:Trotzdem hätte ich gern ein klare Antwort auf meine klare Frage. Ich weiß, dass es jetzt schwierig für Dich wird.
Ja, aber du hebst das Wesentliche nicht hervor - und das ist: "bei der ein Sachverhalt mit objektiven und nachvollziehbaren Methoden systematisch beschrieben und untersucht wird". Der erkenntistheoretische Fortschritt der Entwicklung der Wissenschaften besteht genau darin: nämlich mit möglichst "objektiven und nachvollziehbaren Methoden" Phänomene "systematisch zu beschreiben und zu untersuchen".closs hat geschrieben: Aber gerne nochmal, weil Deine Frage aufrichtig klingt:
"Wissenschaft" ist eine "Tätigkeit, bei der ein Sachverhalt mit objektiven und nachvollziehbaren Methoden systematisch beschrieben und untersucht wird" (wik). - Das heisst: Es ist eine Art und Weise, wie man etwas bearbeitet.
Jeder Interpretation von Daten liegt eine Hermeneutik zugrunde! Und es ist genau die Frage, welche Hermeneutik zur Anwendung kommen muss, um bestimmte Phänomene bzw. Sachverhalte objektiv, für jeden vernünftigen Menschen nachvollziehbar und systematisch untersuchen und beschreiben zu können. Jede Hermeneutik, die einen Glaubensentscheid erfordert, ist ungeeignet "Sachverhalte objektiv, für jeden vernünftigen Menschen nachvollziehbar und systematisch untersuchen und beschreiben zu können, - denn sie erfodern ja einen Glaubensentscheid, der selbst nicht mehr für jeden vernünftigen Menschen nachvollziehbar ist. Die Vernünftigkeit, also z.B. die Einsicht, dass eine Aussage nicht zugleich wahr und falsch sein kann, ist dezidiert KEIN Glaubensentscheid. Vielmehr handelt es sich dabei um eine EVIDENZ der Vernunft, die für jedes vernünftige Wesen unmittelbar einsichtig ist. Kein vernünftiges Wesen kann sich dieser Evidenz entziehen, ohne seine Vernünftigkeit und damit die Grundlage jeder Kommunikation aufzugeben. Bestreitet man diese Form der Vernünftigkeit, begibt man sich in ein Jenseits jeder Möglichkeit rationaler Kommunikation und damit in die Sprachlosigkeit. Dann kann man nämlich auf jede Frage mit "%sdtr/$§"4?ppp)(/&%" antworten - und damit NICHT antworten.closs hat geschrieben: DIeser "Tätigkeit" liegt immer eine Hermeneutik zugrunde.
1. gilt das auch für die Quantenphysik.closs hat geschrieben: * Bei der Naturwissenschaft liegt zugrunde, dass das Beobachtete keine Illusion ist, sondern eine Entität - also auch ohne den Beobachter da ist (lassen wir die Quantenphysik jetzt mal weg).
2. Auch wenn das Beobachtete alles eine Illusion wäre, wäre es die Illusion, mit allein der wir umgehen und arbeiten können und die Ergebnisse wären identisch mit der Annahme, es handelte sich um die Realität.
Nicht nur Aussagen der Naturwissenschaften, sondern alle wahren Aussagen über "die Wirklichkeit" setzen voraus, dass wahre Aussagen über Sachverhalte möglich sind.
DAS ist nachweislich falsch!closs hat geschrieben: Bei der historisch-kritischen Wissenschaft liegt zugrunde, dass Jesus solange nur als Mensch zu interpretieren, solange nicht seine Göttlichkeit nachgewiesen ist (also ist er immer nur als Mensch zu interpretieren),
Die Anwendung der historisch-kritischen Methode in der Theologie fordert nicht als Entscheid, dass Jesus nur ein Mensch sein müsste oder göttlich sein könnte. Es ist für die Anwendung der historisch-kritischen Methode, also der Textkritik, der Literarkritik, der Formgeschichte, der Traditionsgeschichte, der linguistischen Analyse, der "Sitz im Leben-Untersuchung" usw. unerheblich, ob der, der sie anwendet, daran glaubt, dass Jesus nur ein Mensch oder der Sohn Gottes oder der 3. Teil der heiligen Trinitas ist. Es ist völlig egal für die Anwendung der Methode, was man hier glaubt oder nicht glaubt. Die Anwendung der Methode ist hiervon unabhängig. Du kannst an gar nichts oder an den heiligen Watz glauben: entscheidend ist allein, ob du die historisch-kritische Methode wissenschaftlich korrekt oder inkorrekt anwendest.