Können, müssen (noch) nicht zwingend.Magdalena61: Meines Wissens müssen auch Hoferben….
Alle in unserer Gegend, das heißt der Nachwuchs, tut das allerdings inzwischenausnahmslos.
(Kraichgau…schönstes Landgebiet Deutschlands …falls nicht bekannt

Das beruht schon zum Teil auf den alten Zwistigkeiten von früher – da die
„gelernten Landwirte“ sich teils arrogant gegenüber den Bauern benahmen, ihre durch
Generationen erworbene Erfahrungen in Frage stellten.
Oder auch manchmal umgekehrt….. denn Neuerungen gegenüber zeigten sich die „Alteingesessenen“ damals mitunter regelrecht „resistent“
In den 60er/70er Jahren z.B. schickte mein Vater die Schweinezucht gesammelt immer den ganzen Sommer über in Urlaub auf eine große Wiese auf dem Grundstück. Glückliche Schweine. Kein Mensch interessierte damals wirklich, ob ein Schwein ein auch wenig fröhlicher leben kann. Von den Bauern wurde er zunächst regelrecht verspottet, wie in einigen anderen Angelegenheiten.
Obschon..sie vertrugen sich ganz gut, weil Arroganz im fremd war und er auch ihre Erfahrungen annehmen konnte.
Bei uns findet man - außer bei den Senioren - nur noch "Landwirte.
Durch die landwirtsch. Schulung ist ein Bauer heutzutage gewöhnlich ein Landwirt, ein Landwirt eigentlich ebenso ein Bauer. Die Begriffe unterliegen somit nicht mehr der alten Bedeutung.
Mein Vater war allerdings in unserer Gegend damals eine absolute Ausnahmeerscheinung. Neben der landwirtschaftlichen Schulung Zusatzausbildungen als Sprengmeister (Zinngewinnung), Kaffee-Anbau, Großwildjagdschein ( zum Eigenschutz in Notlage). Desweiteren eingesetzt zur Taxierung von Bodenschätzen. Riesiger Mühlenbetrieb und Landwirtschaft. Vier meiner Onkels und deren Nachkommen (heute noch zwei) bewirtschaften die bekanntesten Gehöfte in der Region. Das war meine Kindheit und Jugend.
Wenn man allerdings die Altvorderen incl. meinen Papa noch befragen könnte…..würden die sich mächtig aufregen über gewisse Gepflogenheiten der Branche in unserer Region heutzutage. Z.B.:
Über das „Jammern“ auf sehr hohem Niveau,
// die unglaubliche! Leichtigkeit des Verfahrens, sich Bio-Bauer nennen zu dürfen,

// das, was „die Wirtschaft“ unter Bio abhandelt – im Gegensatz zum allgemeinen
(ehrlicheren) Verständnis darüber in der Bevölkerung…
// Brachwesen

// den übertriebenen Rapsanbau…
Die Liste ließe sich lange fortsetzen ….geglaubt wird allerdings vieles nicht, oder nicht für möglich gehalten. Was ich aber irgendwie verstehen kann. Man wird heute so viel belogen….
Da will man sich nicht auch noch z. B. „biomäßig“ vergackeiert sehen.