Halman hat geschrieben:An diesem Punkt stimme ich Thomas in seiner Kritik zu. Wenn Kritiker einwenden, es gäbe keine Willensfreiheit, spielen sie nicht auf die Konsequenzen bei "Fehlverhalten" an, sondern meinen, dass der Mensch gar nicht frei entscheiden kann, der freie Wille also eine Illusion sei.
Exakt!
Der freie Wille ist deshalb eine Illusion, weil die Neuronen nur so feuern können, wie es ihnen die Natur erlaubt.
Halman hat geschrieben:Die Frage ist nun, ob Menschen über einen freien Willen verfügen. Da gehen die Meinungen zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten auseinander, ich selbst bin Kompatibilist, vertrete also die Auffassung, dass der weiche Determinismus und die schwache Kausalität die Bedingungen dafür sind, dass wir überhaupt über einen freien Willen verfügen.
Der Mensch kann auf jeden Fall frei wählen, aber seine Entscheidungen werden (a) durch seine Veranlagung (Genetik), (b) durch seine Erfahrungen und (c) den verfügbaren Alternativen gelenkt. Insofern gilt Schopenhauer:
- Der Mensch kann tun was er will, aber kann nicht wollen was er will.
Agent Scullie hat geschrieben:Also ist nach der Bibel Gott nicht allwissend. Tatsächlich, das löst einige der Paradoxa, die von Philosophen mit Gott in Verbindung gebracht werden.
Das hängt davon ab wen du fragst. Wenn du closs fragst, ist alles Fügung, und Gott weiß vorher, wie du dich entscheidest.
Halman hat geschrieben:Zudem lässt sich anzweifeln, dass die Zeit eine Dimension ist.
Im Sinne der RT ist Zeit eine Dimension.
Der zeitliche Verlauf ist aber abhängig vom Fluss von Wärme.
Wenn wir einen Film eines perfekten Pendels hätten, wüssten wir nicht, ob der Film gerade vorwärts oder rückwärts läuft. Reversibilität der Zeit zeigt sich auch auf dem Niveau der Elementarteilchen. Ein praktischer Pendel verliert Reibungswärme, und verlangsamt sich mit der Zeit.
Die Wärmeverluste bestimmen also die Richtung der Zeit.
Halman hat geschrieben:Offenbar gibt es keine Freiheit ohne Konsequenzen, ohne Verantwortung.
Sehr schön gesagt!
