Ein paar unangenehme Wahrheiten
#11 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Julia Szarvasy sprach am 03. Juni 2017 im Hörsaalzentrum mit dem schweizer Friedensforscher Dr. Daniele Ganser über sein aktuelles Buch "Illegale Kriege".
Daniele Ganser erklärt in diesem Gespräch die Intention, warum er dieses Buch geschrieben hat und warum alle in diesem Buch aufgezählten Kriege als illegal einzustufen sind.
Dabei geht Daniele Ganser insbesondere auf das allgemeine Gewaltverbot ein, einen Artikel der Charta der Vereinten Nationen, welche den Mitgliedstaaten militärische Gewaltanwendung verbietet. Am 26. Juni 1945 unterzeichneten die 51 UN-Gründungsmitglieder diese Charta der Vereinten Nation.
Leider bleibt festzustellen, dass es dennoch diese illegalen Kriege gegeben hat, die gegen geltendes Völkerrecht verstoßen. Hier ist insbesondere der von den USA und Großbritannien geführte Krieg gegen den Irak im Jahr 2003 zu nennen, welcher ohne UN Mandat geführt wurde. Weitere illegale Kriege waren der Sturz der Regierung in Guatemala 1954, der Sturz der Regierung im Iran 1953, der Angriff auf Vietnam 1964, welcher mit einem herbeigelogenen Zwischenfall am Golf von Tonkin gerechtfertigt wurde. Und auch der Angriff auf Syrien ab dem Jahr 2011 ist rechtlich gesehen schlichtweg illegal.
Gibt es derzeit eine Friedensbewegung, welche gegen diese illegal geführten Kriege protestiert? Und wenn ja, warum zeigt sie sich derzeit so geschwächt? Was kann jeder selbst konkret tun, um auf diese Missstände hinzuweisen und zu protestieren?
- Magdalena61
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#12 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Um zu realisieren, dass die NATO keine Wohltätigkeitseinrichtung ist und eine Menge Dreck am Stecken hat, muß man nicht auf Verschwörungstheoretiker zurückgreifen. Es gibt auch andere Quellen, z.B. ZDF History. Die NATO hat uns mit ihren Aktionen schon einige Male in größte Weltkriegs- Gefahr gebracht. In diesem Sinne hat Herr Ganser Recht, egal, was auch immer er sonst glaubt oder vertritt.
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#13 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Magdalena61 hat geschrieben:Verschwörungstheoretiker
Er ist Historiker und Friedensforscher, kein Verschwörungstheoretiker. Die „Verschwörungstheorie-Keule“ ist ein beliebtes Mittel, um Personen in ein schlechtes Licht zu rücken und einen sachlichen Dialog über Inhalte zu verhindern. In seinen Vorträgen bezieht er sich auf Fakten, die jeder überprüfen kann. Mir bereiten eher die “Gesinnungspolizisten†(egal welcher Couleur) sorgen.
Zuletzt geändert von Novas am Mi 7. Jun 2017, 02:51, insgesamt 1-mal geändert.
- Magdalena61
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#14 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Novalis hat geschrieben: Er ist Historiker und Friedensforscher, kein Verschwörungstheoretiker. Die „Verschwörungstheorie-Keule“ ist ein beliebtes Mittel, um Personen in ein schlechtes Licht zu rücken und einen sachlichen Dialog über Inhalte zu verhindern.

Neulich schaltete ich eher zufällig einen Sender ein, bei dem ich dann hängen blieb. Das Thema war kalter Krieg, Anfang der 80er, eine militärische Übung des Westens, die vom Osten als Vorbereitung eines Angriffskrieges gewertet wurde.
In der Rückblende musste ich erkennen, dass uns damals so gut wie nichts wirklich Wichtiges mitgeteilt wurde. Das Volk hat(te) keine Ahnung! Auch nicht von der Gefahr, in welcher es schwebte. Atombunker (für die Staatschefs), jeder Menge nuklearer Waffen in der BRD stationiert, mit einer sehr bescheidenen Reichweite. Das heißt, diese radioaktiven Ladungen wären zu einem großen Teil im Heimatland losgegangen.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich meinen Vater fragte, ob es möglich wäre, zu ihm nach Afrika zu übersiedeln. Obwohl ich dort als weiße Frau nicht hätte alleine herumlaufen können. Ich dachte daran, ein Lokal zu eröffnen und deutsches Essen anzubieten... um das Leben dort finanzieren zu können. Die BRD erschien mir wie ein Pulverfass... und heute weiß ich: Es war noch viel schlimmer als ich damals dachte.
Um sich der Wahrheit anzunähern sollte man tatsächlich Inhalte prüfen. Ungeachtet der Person des Informanten. Bezüglich der 80er fühle ich mich von der Regierung vera....
Ich gehe davon aus, dass dem Volk auch heute nicht wirklich reiner Wein eingeschenkt wird, wenn sich das vermeiden lässt. Und deshalb ist es gut, wenn es Beobachter gibt, die Fragen stellen und Forderungen formulieren. Sicher, man muß alles prüfen. Es tummeln sich auch viele Wichtigtuer und Demagogen in dieser Sparte. Aber zunächst einmal sollte man ja überhaupt einmal wissen, wo die Hunde begraben sind.
LG
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#15 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
"Able Archer 83".Magdalena61 hat geschrieben:Neulich schaltete ich eher zufällig einen Sender ein, bei dem ich dann hängen blieb. Das Thema war kalter Krieg, Anfang der 80er, eine militärische Übung des Westens, die vom Osten als Vorbereitung eines Angriffskrieges gewertet wurde.
Das Pulverüberfass befand sich nachweisbar jenseits des Zaunes mit den Selbstschußanlagen. Eine Massierung offensiver militärischer Systeme, die so in der Welt einmalig war.Magdalena61 hat geschrieben:In der Rückblende musste ich erkennen, dass uns damals so gut wie nichts wirklich Wichtiges mitgeteilt wurde. Das Volk hat(te) keine Ahnung! Auch nicht von der Gefahr, in welcher es schwebte. Atombunker (für die Staatschefs), jeder Menge nuklearer Waffen in der BRD stationiert, mit einer sehr bescheidenen Reichweite. Das heißt, diese radioaktiven Ladungen wären zu einem großen Teil im Heimatland losgegangen.
Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich meinen Vater fragte, ob es möglich wäre, zu ihm nach Afrika zu übersiedeln. Obwohl ich dort als weiße Frau nicht hätte alleine herumlaufen können. Ich dachte daran, ein Lokal zu eröffnen und deutsches Essen anzubieten... um das Leben dort finanzieren zu können. Die BRD erschien mir wie ein Pulverfass... und heute weiß ich: Es war noch viel schlimmer als ich damals dachte.
Das lässt sich auch in Relation mit der Nato vernünftig diskutieren.
Warum aber "die Nato" jetzt fast den Weltkrieg wegen einer Übung begonnen hätte, die Andropow durch eine paranoide Wichtung divergierender Geheimdienstinformationen in den falschen Hals bekommen hat, erschließt sich mir so nicht. Mit Verlaub, das stellt die komplexe seinerzeitige Lage nicht angemessen dar.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.
#16 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Die komplexe seinerzeitige Lage lässt sich aus meiner Sicht auf folgenden Nenner bringen:Anton B. hat geschrieben:das stellt die komplexe seinerzeitige Lage nicht angemessen dar.
1) Das Ende von WK II war eine Einladung für die USA, machtpolitisch Fuß in Europa zu fassen.
2) Der Marschall-Plan war eine Folge davon.
3) Die damalige BRD hat ungeheuer davon profitiert - sowohl politisch (starke Schutzmacht USA) als auch wirtschaftlich (Öffnung der Weltmärkte durch USA)
4) Wäre etwas schief gelaufen, wäre D ein atomar verseuchtes Schlachtfeld gewesen, weil dann dort unzählig viele russische und amerikanische Atombomben explodiert wären.
5) Die NATO ist eine amerikanische Expansions-Gemeinschaft, die ohne Rücksicht auf europäische Balance auch nicht Halt vor der Ukraine gemacht hätte.
6) Auch heute liegen noch mehr als genug amerikanische Nuklear-Waffen auf deutschem Boden.
7) Deutschland tut gut daran, die USA nicht total zu verprellen - denn ein wirtschaftlich uninteressantes Land ist für die USA Egal-Land.
8) Wir brauchen die NATO, weil die USA de facto das europäische Heer der EU stellen.
9) Es ist angebracht, dass die USA dafür angemessen viel Geld von EU-Mitgliedern bekommen.
#17 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Magdalena61 hat geschrieben:Ich gehe davon aus, dass dem Volk auch heute nicht wirklich reiner Wein eingeschenkt wird, wenn sich das vermeiden lässt. Und deshalb ist es gut, wenn es Beobachter gibt, die Fragen stellen und Forderungen formulieren. Sicher, man muß alles prüfen. Es tummeln sich auch viele Wichtigtuer und Demagogen in dieser Sparte. Aber zunächst einmal sollte man ja überhaupt einmal wissen, wo die Hunde begraben sind
Richtig

QuelleIm November erklärte die britische Wörterbuchreihe Oxford Dictionaries "Post-Truth" also "postfaktisch" zum ‚Internationalen Wort des Jahres‘. Und die Gesellschaft für Deutsche Sprache schloss sich dem in der vergangenen Woche an. Auch sie kürte "postfaktisch" zum ‚Wort des Jahres‘. Und was bedeutet es nun? Der Medienethiker Prof. Alexander Filipovic von der Hochschule für Philosophie in München versucht eine Erklärung: "Meines Erachtens meint das, dass Fakten im Sinne von bewiesenen Evidenzen nicht mehr den Lauf der Dinge beeinflussen, sondern das Gefühle, Vermutungen, Gerüchte eher den Lauf der Dinge beeinflussen."
Ich bin dafür, dass alle Informationen geprüft werden und eine Unterscheidung der Geister erstrebt wird, wie das auch Paulus befürwortet hat:
Prüft alles und das Gute behaltet! (1.Th.5:21)
Im Englischen gibt es dieses Sprichwort Perception is Reality, also was wir fühlen und wahrnehmen betrachten Menschen zunächst als Realität, obwohl eine gefühlte Wahrheit noch lange keine objektive Wahrheit ist. Allerdings stellt sich auch die Frage, was das "Faktische" ist, welches dem "Postfaktischen" gegenübergestellt wird, denn "Fakten" waren schon immer umstritten, da Ereignisse unterschiedlich interpretiert werden. Das bestätigt nur wieder die zeitlose Weisheit der Bibel: Stückwerk ist unser Erkennen.
Alle Lösungen sind Stückwerk, das vergeht. Das hat einer der größten Denker aller Zeiten selbst als das Ende und den Anfang aller Weisheit erkannt: Ich weiß, daß ich nichts weiß. Das war seine letzte Gewißheit. Unser Wissen ist Stückwerk – wenn aber kommen wird das Vollkommene, dann wird das Stückwerk aufhören (1 Korinther 13, 9 f). Dies Vollkommene aber ist die Liebe. Erkennen und Liebe verhalten sich wie Stückwerk und Vollkommenheit. Und je mehr Sehnsucht nach Vollkommenheit im erkennenden Menschen ist, umso mehr Liebe wird er haben. Das vollkommene Erkennen ist die vollkommene Liebe. Das ist ein seltsamer, aber doch sehr tiefsinniger und wahrer Satz des Paulus.
~ Dietrich Bonhoeffer, Quelle: London 1933-1935, DBW Band 13, Seite 395 f
Unsre Erkenntnis ist immer Stückwerk, aber wir können gemeinsam danach streben der Wahrheit möglichst nahe zu kommen, in dem wir die Mosaiksteinchen der Wahrheit verbinden. Nur wo die Meinungen aufeinanderprallen, können die Funken der Wahrheit sprühen und sichtbar werden. Insofern sind im Zeitalter des Internets alle Bürger der Welt - in gewissem Sinne - "Journalisten", da sie an der Sichtung, Prüfung und Weitergabe von Informationen beteiligt sind. Ein Journalist ist jemand, der sich
„an der Verbreitung und Veröffentlichung von Informationen, Meinungen und Unterhaltung durch Massenmedien beteiligt“ (Definition des Deutschen Journalisten-Verbandes).
Also wir alle, jeder Bürger der Welt, jedes Mitglied der weltweiten Menschheitsfamilie. Damit wird die Selbstverantwortung jedes Einzelnen umso wichtiger

#18 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Nicht...?Novalis hat geschrieben:Er ist Historiker und Friedensforscher, kein Verschwörungstheoretiker.
Merkwürdig sind dann schon seine Bemühungen 9/11 als Verschwörung hinzustellen:
Er greift Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 auf und stellt sie als von Wissenschaftlern noch zu prüfende Erklärungsansätze dar.
[Quelle: Wikipedia]
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#19 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Ganser sollte eigentlich bewusst sein, dass Verschwörungstheoretiker in der Regel Erklärungen von Wissenschaftlern nur dann akzeptieren, wenn diese die Verschwörungstheorie bestätigen. Ansonsten werden die betreffenden Wissenschaftler kurzerhand selbst zum Teil der Verschwörung erklärt.Er greift Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 auf und stellt sie als von Wissenschaftlern noch zu prüfende Erklärungsansätze dar.
Bin mal gespannt, wann er als Autor beim Kopp-Verlag auftaucht.

Meine Beiträge als Moderator schreibe ich in grün.
#20 Re: Ein paar unangenehme Wahrheiten
Pluto hat geschrieben:Nicht...?Novalis hat geschrieben:Er ist Historiker und Friedensforscher, kein Verschwörungstheoretiker.
Merkwürdig sind dann schon seine Bemühungen 9/11 als Verschwörung hinzustellen:Er greift Verschwörungstheorien zum 11. September 2001 auf und stellt sie als von Wissenschaftlern noch zu prüfende Erklärungsansätze dar.
[Quelle: Wikipedia]
Er hinterfragt die offizielle Version, was m.E. vollkommen legitim ist. Das gehört zu den Aufgaben eines Historikers. Historische Ereignisse wurden schon immer unterschiedlich interpretiert, hinterfragt und aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet. Weshalb sollte der 11. September (immerhin das entscheidende Ereignis am Anfang des dritten Jahrtausends) eine Ausnahme darstellen?
"Falls Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann bedeutet sie das Recht darauf, den Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." ~ George Orwell
Die Wahrheit ist hieb- und stichfest und hält jeder Hinterfragung stand
