Um nochmal auf den oben erwähnten Norbekov zu kommen:
Mirsakarim Norbekov ist Doktor der Psychologie, der Pädagogik und der Medizinphilosophie. Er ist Professor und Mitglied bzw. korrespondierendes Mitglied mehrerer russischer und ausländischer Akademien der Wissenschaften. Er hat in Moskau ein Zentrum für Augenregeneration gegründet und inzwischen mit einem riesigen Netz von Filialen in Russland und den angrenzenden Ländern ausgebaut. Er ist ehemaliger Vizemeister der UdSSR in Karate.
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ist Experte für Sufi-Medizin und Sufi-Praxis, eine der ältesten existierenden religiösen Schulen.
Der Sufismus ist eine Weisheitslehre, er gehört zur klassischen philosophischen Tradition des Ostens. Er gab der Welt die Algebra, die Schrift, und die drei Hauptreligionen fußen auf ihm.
Die Sufis sind tiefgläubige Menschen. Aber sie haben keine heiligen Städte, keine Kathedralen, Hierarchien und Insignien. Der Tempel Gottes befindet sich im Herzen. Sie lehnen keine Religion ab, aber Theologie gilt bei ihnen als pharisäisch. Jeder kann über das Gute sprechen! Diese Leute ziehen den Worten Taten vor. Durch Praxis, Taten und das Leben selbst säen sie Liebe und bewachen das göttliche Licht in allem, was sie umgibt. Die Sufis sind Krieger des Lichts, Hüter des Guten, der Liebe, der Harmonie, der Schönheit und der Weisheit. Äußerlich unterscheiden sie sich in nichts von gewöhnlichen Menschen, sie leben ein ganz normales Leben: Sie arbeiten, ziehen Kinder groß und sorgen für ihre Nächsten. Ihre wichtigste Regel: »Das Herz mit Gott – und die Hände bei der Arbeit.« Norbekov ist ein Sufi oder ein wandernder Derwisch. Er wählte den Weg des Dienens, des Schaffens, des Hütens und der Weitergabe von Wissen in der Kette von Lehrer zu Schüler, damit die Weisheit, die in Jahrtausenden gesammelt wurde, zu den Menschen kommt, die bereit sind, sie zu erkennen. Auf jedem Tätigkeitsfeld hat Norbekov Schüler, welche seine Sache fortsetzen.
http://www.amazon.de/Eselsweisheit-Schl ... 3442217768
Als ich diese "wichtigste Regel" etwas genauer nachschlagen wollte, fand ich zu meiner Verblüffung bei Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Shaker_%28Religion%29
Die Shaker (engl. für ‚Zitterer‘) sind eine christliche Freikirche in den USA, die aus dem Quäkertum hervorgegangen ist. Ihr Name leitet sich von dem rituellen Schütteltanz her, der bei ihnen als eine Form der Verehrung Gottes gilt und ist eine Zusammenziehung aus Shaking Quakers.
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Sie brachten ihren Glauben auch in der Einhaltung calvinistischer Wirtschaftsprinzipien zum Ausdruck: „Die Hände bei der Arbeit, die Herzen bei Gott“ (engl.: „Hands to work and Hearts to God“).
(interessanterweise tanzen sie auch, genau wie die Derwische - ob das gemeinsame "Leitmotto" etwas damit zu tun hat?

)
Und das erinnert mich an die Bibelstellen, wo es darum geht, wo unser "Herz" ist:
Mt 6,21 Denn wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.
Das ist es ja, was bei der "Identifikation" mit einem zu realisierenden Ziel passiert, mit dem man sich "selbst verwirklicht" - man "hängt sein Herz daran".
und davor wird in der Bibel gewarnt:
Ps 62,11 fällt euch Reichtum zu, so hängt euer Herz nicht daran.
denn dadurch "verliert" man sein Herz daran und muss der Sache dienen, anstatt sie zu besitzen und in Freiheit nutzen zu können:
Mt 6,24 Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben, oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Röm 6,16 Wisst ihr nicht: wem ihr euch zu Knechten macht, um ihm zu gehorchen, dessen Knechte seid ihr und müsst ihm gehorsam sein, es sei der Sünde zum Tode oder dem Gehorsam zur Gerechtigkeit?
Für Christen ist das eigentlich "kalter Kaffee", ein altbekannter Zusammenhang.
Norbekov geht in seinem Buch aber nicht religiös, sondern "psychologisch" an die Sache heran, und daher kam meine Frage auf nach der "Selbstverwirklichung auf atheistisch".
Allerdings hat mich seine "Lösung" etwas enttäuscht
Die Liebe, die Achtung vor sich selbst,
die Aufmerksamkeit für sich selbst
können nicht fruchtlos sein.
ausführlicher:
http://www.augen-training.com/norbekovs ... -t372.html
Obwohl das Buch an sich sehr lesenswert ist, insbesondere die Persönlichkeitsanalysen, kommt mir doch das, worauf "das Herz" gerichtet wird, ein wenig vor wie "mit viel heisser Luft hochgeputschte "edle" Gefühle und Erinnerungen an die Kraft, den Idealismus und dir Träume der Jugend, bevor die "harte Lebensrealität" sie erstickt hat.
(hat mich irgendwie an den "Patronus-Zauber bei Harry Potter erinnert

).
Deshalb hat er wohl auch nur durchschlagende Erfolge bei seinen Seminaren, wo das ganze von seinem Charisma angefacht und von der "Gruppendynamik" mitgetragen wird.
Deshalb hatte ich hier gefragt, wie es bei den nicht-christlichen Forenmitgliedern so abläuft mit der Selbstverwirklichung, ob da ähnliches rausgekommen ist oder ob das ganz anders gesehen wird.