michaelit hat geschrieben:Wo der Geist Gottes ist, da ist Freiheit und Liebe. Kingdom, du mußt versuchen den Menschen zu achten und zu sehen wie er sich verheddert hat in Atheismus oder in anderen Religionen. Jesus muß auch für solche Menschen Vorkehrung getroffen haben
Damit hast Du vollkommen Recht, lieber Daniel

wenn Gott wirklich ein liebevolles Wesen ist, dann hat er allen Menschen Rechtleitung gegeben, in dem er ihnen immer wieder neue Propheten und spirituelle Lehrer schickte im Sinne einer ewig fortschreitenden Offenbarung, welche die Menschheit schrittweise zu einem höheren Verständnis führte, dabei angepasst an die Erfordernisse und das Fassungsvermögen der Menschen eines bestimmten Zeitalters und ihre Mentalität. Ich zweifle nicht daran, dass alle Völker der Welt, egal welcher Religion, Kultur oder Rasse sie angehören, ihre Erleuchtung derselben himmlischen Quelle verdanken.
Im Johannes-Evangelium wird das bestätigt, denn
Im Anfang (á¼€Ïχή) war das Wort (λόγος)
und das Wort war bei Gott,
und das Wort war Gott.
Im Anfang war es bei Gott.
Alles ist durch das Wort geworden
und ohne das Wort wurde nichts, was geworden ist.
Das Evangelium nach Johannes
Das ist Weisheit! Das "Wort", das heißt, die weltdurchwaltende göttliche Vernunft, Weisheit und Sinnhaftigkeit, griechisch lógos, war schon im Anfang und deshalb die ganze Zeit bei uns, die ganze Geschichte durchwirkend, inspirierend und tragend, sie dem Vollkommenen näher führend. Das will uns das Johannes-Evangelium vermitteln. Uns sollte es deshalb nicht verwundern, wenn wir Spuren davon in allen Religionen finden. Das widerspricht nicht der Aussage, dass Jesus in die Welt gekommen sei, um den Menschen die Nähe und Liebe Gottes in sehr besonderer Weise zu vermitteln. Daran zweifle ich nicht, denn er lehrte seinen Jüngern nichts geringeres, als das Einssein mit Gott:
Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir, und ich bin in euch. (Joh 14,20)
Alle sollen eins sein: Wie du, Vater, in mir bist und ich in dir bin, sollen auch sie in uns sein, damit die Welt glaubt, dass du mich gesandt hast. Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. (Joh 17,20–23)
Diese Erkenntnis des Einsseins mit Gott wird im Johannes-Evangelium mit dem Bild des Wassers beschrieben, welches den unersättlichen Lebensdurst des Menschen zu stillen vermag:
Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst haben; vielmehr wird das Wasser, das ich ihm gebe, in ihm zur sprudelnden Quelle werden, deren Wasser ewiges Leben schenkt. (Joh 4,13–14)
Dieses Wasser des Lebens und der Weisheit, gilt es allen Menschen und Religionen dieser Welt freundschaftlich anzubieten, im Geiste des Wohlwollens und der Brüderlichkeit. Manche werden kommen und davon trinken und andere nicht, das ist die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen. Es kann niemals schaden andere Religionen aufmerksam zu studieren, die Menschen, ihre Schriften, Traditionen und Lehren und ihr Verständnis des Heiligen und Göttlichen zu respektieren (vorausgesetzt man besitzt selbst einen Sinn dafür) und sich Wissen und Bildung über sie anzueignen.
